Ripple (XRP): Entwickler stellen Brücke hin zu Ethereum (ETH) vor

Ripple (XRP) will eine Verbindung seines Netzwerks hin zum Ökosystem von Ethereum (ETH) schaffen. Eine entsprechende Brücke und Sidechain sind von Entwicklern zum Test freigegeben worden.

Für Ripple hat es in der Vergangenheit wiederholt Vorstöße gegeben, XRP auch in der Wachstumssparte Dezentralisierte Finanzen (DeFi) zu verankern. Doch externe Projekte wie Spark und SOLO sind über Ankündigungen nicht hinausgekommen und so steht die gewaltige Marktkapitalisierung von aktuell knapp 24 Milliarden US-Dollar in XRP in Sachen DeFi weiter außen vor. Jetzt melden Ripple Entwickler einen Durchbruch. In einem Blogpost wird erklärt, dass eine erste XRP Sidechain hin zu Ethereum (ETH) im Testnet live gestellt wurde.

Bekannt wird die Sidechain nach der Ethereum Virtual Machine (EVM), dem führenden Standard für die Organisation von Smart Contracts. Diese Sidechain erlaubt es, XRP in die EVM einzubringen und dort in Smart Contracts auch Geschäfte mit ETH zu vereinbaren. Perspektivisch ergeben sich aus diesem Konzept mindestens zwei große Pluspunkte: Zum einen können Entwickler bereits bestehende DApps und Plattformen, die auf der EVM basieren, relativ einfach auch für XRP öffnen. Zudem besteht die Option, die Abwicklung von EVM Smart Contracts über das Netzwerk von Ripple zu organisieren und damit von niedrigen Gebühren als bei Ethereum selbst zu profitieren.

Die EVM Sidechain von Ripple ist nun in der Erprobung und soll in 2023 den praxistauglichen Status erreichen. Die Programmierer berufen sich in ihrer Arbeit auf einen von Ripple Chefentwickler David Schwartz im Sommer 2021 vorgestellten Plan von “Federated Sidechains“, mit denen theoretisch auch Brücken hin zu anderen wichtigen Ökosystemen wie von Binance Coin (BNB) oder Solana (SOL) geschlagen werden könnten. Doch der Blick auf die Daten zum globalen DeFi-Markt zeigen deutlich, dass Ethereum die Sparte mit einem Marktanteil von fast 58 Prozent und hinterlegtem Kapital in Höhe von gut 31 Milliarden US-Dollar klar beherrscht.

Fazit: Ripple mit neuem DeFi-Versuch – XRP reif für komplexe Anwendungen?

Ripple stellt sich der Herausforderung, das eigene Netzwerk für XRP kompatibel mit fremden Blockchains zu machen. Diese Aufgabe haben auch andere Altcoins von Cardano (ADA) bis IOTA als wichtig identifiziert, um Expansionschancen und den Anschluss nicht zu verpassen. Anderseits haben Brücken – wie nun bei Ripple für XRP im Test – allein in 2022 schon für zwei große Hacks das Einfallstor geboten, namentlich bei Axie Infinity (AXS) (Schaden: 600 Millionen US-Dollar) und der Binance Smart Chain (Schaden: 100 Millionen US-Dollar). So ist bei allem Applaus für die Initiative, XRP Richtung DeFi zu führen, zu bedenken: Wird die Ripple EVM Sidechain in Zukunft mit dem Mainnet verbunden, bedeutet das auch neue Sicherheitsrisiken für XRP.


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