Die Tezos Stiftung hat sich bereit erklärt, US-Sammelklagen durch einen Vergleich abzuschließen. Im Gespräch sind 25 Millionen US-Dollar freiwilliger Schadensersatz wegen einer fragwürdigen ICO. Eine Zulassung der Gerichte steht noch aus.
Bei Tezos (XTZ) steigen die Hoffnungen, die aus der rekordverdächtigen ICO von 2017 entstandene komplizierte Vergangenheit endlich hinter sich zu lassen. Denn die Tezos Stiftung hat mitgeteilt, dass bei in Kalifornien anhängigen Sammelklagen zwischen allen Parteien eine Einigung erzielt worden sei. Offizielle wurden zwar keine Summen gennant, doch informierte Kreise sprechen von 25 Millionen US-Dollar. Da die Tezos Stiftung laut ihrem letzten Finanzbericht über Mittel von mehr als 600 Millionen US-Dollar verfügt, wäre der freiwillige Schadensersatz wohl ohne größere Schwierigkeiten zu verkraften. Noch steht eine Zustimmung der US-Justiz aus, doch üblicherweise genehmigt sie zwischen Streitparteien geschlossene Vergleiche.
Hintergrund zu Tezos und juristischen Problemen in den USA
Als Tezos im Sommer 2017 per ICO Geld einsammelte, kamen dabei (zum damaligen Kurs) etwa 232 Millionen US-Dollar in Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) zusammen. Doch als XTZ an Wert verlor, witterten Anleger die Chance, ihr Geld zurückzubekommen. Denn ihrer Ansicht nach war die ICO in Wirklichkeit die Herausgabe von Securities und solche Wertpapiere dürfen in den USA nur mit behördlicher Genehmigung angeboten werden. Daraus entstand im Januar 2019 eine Sammelklage, die von zwei Gerichten in Kalifornien zugelassen wurde. Die Tezos Stiftung argumentierte zunächst, die ICO sei eigentlich ein Spendenevent gewesen und sei deshalb zulassungsfrei. Jetzt aber lenkt Tezos aber ein. Man sei zwar immer noch der Meinung, im Recht zu sein. Doch Gerichtsprozesse seien teuer und könnten sich lange hinziehen. Deshalb sei man zur Entscheidung gelangt, dass eine Einmalzahlung für Tezos besser sei als sich weiter in juristischen Auseinandersetzungen zu verzetteln. Ein Vergleich bedeutet juristisch kein Schuldeingeständnis.
Kann XTZ nach Vergleich wieder durchstarten?
Bei der ICO war XTZ für etwa 1,0 US-Dollar veräußert worden. Als die Sammelklage bekannt wurde, stürzte der Kurs auf 0,35 US-Dollar ab, er hatte auch zuvor schon deutlich geschwächelt. Aktuell notiert XTZ bei etwa 1,56 US-Dollar, der Einigungswille der Tezos Stiftung wurde vom Markt positiv bewertet. Tezos verfügt über eine eigene Blockchain und will die Themen Smart Contracts und Dapps dadurch besetzen, dass man auch eine eigene, besonders einfache Programmiersprache dafür bereitstellt. Derzeit ist der in Aussicht stehende Vergleich wohl bereits eingepreist, aber wenn die Tezos Stiftung juristischen Frieden hat, kann man sich wieder auf die eigentlichen Ziele konzentrieren und Tezos weiterentwickeln.
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