TRON und Justin Sun werden wegen Führungsstils verklagt

Bei TRON und Justin Sun droht juristischer Ärger: Zwei frühere Angestellte haben in den USA Klage eingereicht, weil sie unter anderem am Arbeitsplatz verbal misshandelt worden seien. Ihre Vorwürfe geben Hinweise auf die Innenwelt von TRON. Justin Sun und TRON weisen die Vorwürfe zurück.

Justin Sun als die Führungskraft von TRON (TRX) ist in der Kryptoszene eine der umstrittensten Personen. Die einen bewundern ihn als technologisches Genie, die anderen spotten über seine öffentlichen PR-Stunts. Nun bekommen die Kritiker neuen Stoff durch eine Klage in den USA, bei der zwei Angestellte im Detail beschreiben, wie sich Justin Sun im Büro verhalten haben soll. Sun bügele professionelle Hinweise auf die Strategie bei TRON ab und beleidige sein Personal, heißt es unter anderem in der Klageschrift. Geklagt haben Richard Hall und Lukasz Juraszek, die sich diskriminiert fühlen und nun 15 Millionen US-Dollar fordern, weil bei TRON und Tochterunternehmen das Arbeitsrecht systematisch missachtet werde. Justin Sun, TRON und der Mitangeklagte CTO von TRON, Cong Li, streiten die Vorwürfe durch ihre Anwälte kategorisch ab.

Klage gegen TRON – Beispiele aus der Führungsetage

Fakt ist: Richard Hall und Lukasz Juraszek wurden bei TRON entlassen, sie gingen nicht freiwillig und nicht im Frieden. Sie waren insbesondere mit der Übernahme von BitTorrent beschäftigt und bei der Einführung des BitTorrent Token. Sie sagen, wann immer sie angemahnt hätten, der Filesharingdienst BitTorrent müsse sich energischer um Copyright-Fragen kümmern, seien sie ungehört geblieben. Die Kläger beschreiben aber auch Situationen im Büro, in denen Justin Sun oder Cong Li die Fassung verloren hätten und nur noch durch Gebrüll argumentierten. Es soll sogar zu Handgreiflichkeiten gekommen sein. Solche Ausraster seinen kein Einzelfall bei TRON, sondern ständig auf der Tagesordnung. 70 Seiten füllen die Kläger mit solchen Vorwürfen und mutmaßlichen Beweisen. Ein weiteres Beispiel: Sun habe 9-9-6 Arbeitsmentalität gefordert nach chinesischem Vorbild, also von neun Uhr morgens bis neun Uhr abends arbeiten und dies an sechs Tagen der Woche. Vor Gericht wollen Hall und Juraszek nachlegen. Die Angeklagten um Justin Sun weisen die Klage ab, ohne ins Detail zu gehen, und deuten an: Die Kläger würden lügen, um an Geld zu gelangen.

US-Gerichte sind pikant für TRON

Wann in Kalifornien vor Gericht verhandelt wird, steht noch nicht fest. Gut möglich, dass schon zuvor eine außergerichtliche Einigung stattfindet. Denn neben der Millionensumme sind für TRON die Fragen um BitTorrent äußerst pikant. Die US-Justiz verfolgt Copyright-Verstöße auf Betreiben von Hollywood und der Musikindustrie streng und weltweit. Wer sich je mit BitTorrent beschäftigt hat, weiß, dass dort fast alles in einer rechtlichen Grauzone passiert und deshalb Anonymität für Nutzer Priorität hat. Das sollte durch den BitTorrent Token (BTT) momentarisiert werden. Und Justin Sun fiel schon 2019 auf, als er in China eine recht wirre Entschuldigung veröffentlichte für sein Verhalten und Besserung gelobte. Dort drehte es sich um Prunksucht im Zusammenhang mit dem teuer erkauften Treffen mit Investorenlegende Warren Buffet, welches dann nie stattfand. Der schwierige Charakter Sun wird TRON noch so manche Schlagzeile bescheren, unabhängig davon, was von den neuen Vorwürfen wahr ist und wie das Justizverfahren weitergeht.


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