In Lithium-Ionen-Batterien wird der seltene Rohstoff Kobalt gebraucht, der häufig aus Afrika stammt. Damit dabei der Prozess von Gewinnung und Weiterverarbeitung für Industrie und Verbraucher zuverlässig nachzuverfolgen ist, setzt der Automobilhersteller Volkswagen jetzt auf eine von IBM organisierte Blockchain-Lösung.
Wenn Fernsehbilder die Runde machen, auf denen zu sehen ist, wie Kinder in Afrika unter unwürdigen Bedingungen im Tagebau schuften, ist das Entsetzen groß. Smartphome-Hersteller haben solche Situationen bereits erlebt, weil beim heutigen Stand der Technik der seltene Rohstoff Kobalt in den Akkus unverzichtbar ist. Genau das gleiche gilt für Elektroautos und hat Volkswagen dazu bewegt, beim Einkauf und Einsatz von Kobalt ein neues Modell auszuprobieren. Man wolle durch eine von IBM bereitgestellte Blockchain-Lösung den “verantwortungsbewussten Einkauf von strategischen Mineralien” dokumentieren, hieß es in einer Pressemitteilung. Ziel sei es weiter, “Effizienz, Nachhaltigkeit und Transparenz” in Lieferketten zu erhöhen. Kurz gesagt: Bevor es zu einem öffentlichen Aufschrei bei Kobalt und VW kommt, beugt der Hersteller vor.
Wie funktioniert die Blockchain im Beispiel von VW?
Um Industriestandards und gesetzliche Reglungen sowie Selbstverpflichtungen einzuhalten und aufzuzeichnen, werden bei VW sonst auch im Jahr 2019 noch überwiegend aufwendige manuelle Verfahren eingesetzt, schreibt Volkswagen. Die von IBM organisierte Blockchain, die auf Linux läuft, nimmt nun allen Beteiligten automatisiert viel Arbeit ab, Stichwort Distributed Ledger. IBM selbst nennt in einem Blogbeitrag als Beispiel für eine typische Kobalt-Kette die Gewinnung in der Republik Kongo, die Weiterverarbeitung in Asien und schließlich den Einbau in ein Automobil in einer europäischen oder amerikanischen Fabrik. Da bei der IBM-Blockchain neben VW auch Marktteilnehmer wie Ford, Huayou Cobalt oder RCS Global mitmachen, sind alle Stationen vertreten. Sie können im Endeffekt vor Ort mit einfachen Interfaces die Schritte des verwendeten Kobalt in die Blockchain eingeben, Updates festhalten und Herkunft sowie Prozess nachverfolgen. Sauber und einfach ist so dokumentiert, dass bei diesem Kobalt “verantwortungsbewusste Beschaffung” eingehalten wurde.
Was bedeutet die Kobalt-Blockchain von IBM für den Kryptomarkt?
Bei diesem Beispiel vom Praxiseinsatz einer Blockchain-Lösung geht es nicht direkt um Kryptowährungen. Bezahlungsvorgänge sind bislang nicht vorgesehen, theoretisch aber möglich. Spannender ist das Exempel für Anleger, die etwa auf IOTA wetten. IOTA bietet solche Lösungen wie von IBM selbst an, auch Ethereum will mit Smart Contacts bis in die Großindustrie vorstoßen. Doch IBM geht aktuell mit einigem Einsatz in die Zukunftslösungen von Blockchains und Tokenizierung, der kürzlich gestartete World Wire (mit Stellar) ist dafür ein weitere Beleg. In der Automobilindustrie ist es MOBI als Blockchain-Initiative, die für Interesse sorgt. Aufmerksame Beobachter sehen darin vielleicht schier übermächtigen Konkurrenz zu den Blockchains, die aus der Kryptoszene stammen.
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