Bitcoin Options gelten als Trendthema in der Kryptoszene und erlauben es Anlegern, auf künftige Kurse von BTC gewinnversprechend zu wetten. Wie das Finanzinstrument Bitcoin Options genau funktioniert und in der Praxis eingesetzt wird, erklären wir Dir hier im Detail.
Wer als Krypto-Anleger nach Möglichkeiten sucht, seine Marktprognosen profitbringend umzusetzen, stößt neben Futures schnell auch auf das Finanzinstrument von Optionen. Bitcoin Options werden mittlerweile von diversen Anbietern offeriert, darunter die mit Binance verbündete Plattform FTX. Was aber macht BTC Options so attraktiv und wie wird der Handel mit ihnen praktisch abgewickelt?
Options sind auch an klassischen Börsen vielgenutzt und ihr Alleinstellungsmerkmal ist, wie der Name schon verrät, dass diese Deals für den Käufer optional sind. Er sich verpflichtet sich also nicht, seine Option auszuüben. Dies ist der entscheidende Unterschied zu Bitcoin Futures, die als Termingeschäft für beide Seiten zum vereinbarten Datum verbindlich ausgeführt werden.
Die entscheidenden Parameter bei BTC Options
Der Blick etwa auf die Charts von Bitcoin Options etwa bei FTX zeigt sieben Kolumnen, die für Händler von Bedeutung sind.
- Unter “Time” wird notiert, wann ein Deal eingestellt wurde.
- “Underyling” nennt die Kryptowährung, welche die Basis für die Option bildet, hier also BTC.
- “Strike Price” hält fest, zu welchem Preis die in jeweiligen Bitcoin Options gebündelten BTC später abgewickelt werden sollten.
- Unter dem Stichwort “Option Type” verbergen sich mit “Call” Bitcoin Options, die auf steigende Kurse von BTC setzen und unter “Put” solche, die von Kursverlusten bei BTC ausgehen.
- “Option Expiry” ist das Datum, zu welchen die Bitcoin Options fällig werden.
- “Size” definiert, wie viele BTC in der konkreten Bitcoin Option gehandelt werden.
- “Price” schließlich ist die Geldsumme in US-Dollar, die in jedem Fall schon beim Geschäftsabschluss als Risiko-Prämie vom Käufer an den Verkäufer für die Bitcoin Options bezahlt wird.
Bitcoin Options einfach berechnen
Sehen wir uns jetzt typische BTC Options an, dürfest Du das Prinzip schnell verstehen. Als Beispiel dient eine Bitcoin Option, die bei einem BTC-Kurs von 8.700 US-Dollar am 15.01.2020 vereinbart wurde. Der Käufer ging von steigenden Kursen aus und hat deshalb auf “Call” für 1 BTC gesetzt. Zielpreis ist für den Käufer 9.000 US-Dollar zum 30.01.2020. Dafür war er bereit, eine Prämie von 500 US-Dollar zu bezahlen.
Am 30.01.2020, dem Ablaufdatum der beispielhaften Bitcoin Option, entscheidet sich, ob der Käufer tatsächlich profitiert und er seine Option überhaupt wahrnimmt. Lassen wir die Gebühren einmal außen vor und rechnen nach. Wenn BTC zum 30.01.2020 tatsächlich bei 9.000 US-Dollar steht, ergibt sich für den Käufer folgende Situation: Er kann 1 BTC zum Preis von 9.000 US-Dollar beim Verkäufer erwerben und auf dem freien Markt wieder zu diesem Preis veräußern. Da er aber 500 US-Dollar Prämie bezahlt hat, macht der Käufer Verlust.
Erst bei einem BTC Kurs von größer als 9.500 US-Dollar macht der Käufer in diesem Beispiel Gewinn. Bei Kursen zwischen 9.001 und 9.500 wird der Käufer seine Bitcoin Option dennoch ausüben, weil dadurch die Verluste verringert werden. Nehmen wir einen Kurs von 9.200 US-Dollar pro BTC zum Fälligkeitsdatum an, rechnet der Käufer: 1 BTC für 9.000 US-Dollar gekauft und für 9.200 verkauft. Von den vorläufigen 200 US-Dollar Gewinn muss er die 500 US-Dollar Prämie abziehen, verbleiben also 300 US-Dollar Verlust. Sinkt der Preis von BTC unter 9.000 US-Dollar, wird der Käufer auf seine Bitcoin Option verzichten und 500 US-Dollar Verlust abschreiben.
Erst bei Kursen für BTC über 9.500 US-Dollar ergibt sich für den Käufer eine Gewinnsituation. Bei einem Kurs von 10.000 US-Dollar etwa: Kaufpreis für 1 BTC 9.000 US-Dollar plus die Prämie von 500 US-Dollar. Verkauft wird der BTC auf dem freien Markt für 10.000 US-Dollar, dem Käufer der Bitcoin Option verbleiben also 500 US-Dollar Gewinn.
Bitcoin Options aus Sicht von Verkäufern
Wenn Du als Verkäufer von Bitcoin Options auftrittst, verändert sich die Situation. Der Verkäufer erhält die Prämie zum Datum des Geschäftsabschlusses und verpflichtet sich im Gegenzug dazu, die vereinbarten BTC zum Fälligkeitsdatum zum abgemachten Preis an den Käufer abzugeben, falls dieser das wünscht.
In unserem Beispiel bedeutet dies: Bei einem Kurs von BTC bis 9.499 macht der Verkäufer Gewinn. Er rechnet den aktuellen Kurs von BTC gegen Prämie und Verkaufspreis seiner Bitcoin Option. Bei einem Kurs von 9.000 US-Dollar verbucht der Verkäufer die gesamte Prämie von 500 US-Dollar als Profit und liegt der Kurs unter 9.000 US-Dollar, wird der Käufer seine Bitcoin Option verfallen lassen. Bei einem Kurs von 9.250 US-Dollar hat der Verkäufer noch 250 US-Dollar Gewinn aus der Prämie.
Bei Kursen von mehr als 9.500 US-Dollar ärgert sich der Verkäufer von Bitcoin Options in unserem Beispiel, denn auf dem freien Markt hätte er trotz der Risikoprämie höhere Gewinne realisieren können. Wirklich haarig wird es für den Verkäufer, wenn er “naked” in das Geschäft eingestiegen ist, also die fraglichen BTC gar nicht besitzt und nun teuer einkaufen muss. Nehmen wir an, BTC macht Kurssprünge im Zeitraum der BTC Option nach oben bis 20.000 US-Dollar. Der Verkäufer muss 1 BTC für 20.000 US-Dollar kaufen, um die Bitcoin Option für den Käufer zu erfüllen. Der Verkäufer rechnet: 9.000 US-Dollar für die eingelöste BTC Option plus 500 US-Dollar stehen 20.000 US-Dollar für den BTC-Kauf entgegen, es ergibt sich ein Verlust von 10.500 US-Dollar für den Verkäufer.
Fazit zu Bitcoin Options
Für Dich als Anleger sind folgende Details bei BTC Options vorrangig:
- Das maximale Verlustrisiko einer Bitcoin Option ist für den Käufer durch die Prämie beschrieben, die Gewinnchancen sind durch das Verhältnis von Zielpreis und wirklichem Preis theoretisch unendlich.
- Beim Verkäufer von Bitcoin Options ist die Prämie gleich mit der maximalen Gewinnsumme. Das Verlustrisiko hingegen ist theoretisch unbegrenzt, insbesondere bei steigenden Kursen und dem Auftreten als “naked Seller”.
- So ist neben der Kursprognose die ausgehandelte Prämie der entscheidende Faktor, ob sich eine Bitcoin Option am Ende für den Käufer oder den Verkäufer auszahlt. Ohne Gebühren entsprechen sich endgültigen Gewinn- und Verlustsummen für beide Lager exakt.
- Durch “Call” und Put” besteht die Möglichkeit, mit Bitcoin Options sowohl bei steigenden als auch fallenden Kursen Gewinn zumachen.
Bitcoin Options können durch Margin Trading zusätzlich gehebelt werden, dementsprechend steigen Gewinn- und Verlustspannen. Ein letzter Hinweis: Wir haben hier Bitcoin Options nach europäischem Modell besprochen, welches üblicherweise auch von den Kryptoplattformen angewandt wird. Dabei ist das Fälligkeitsdatum einer BTC Option unveränderbar festgeschrieben. Beim Optionshandel nach amerikanischer Art können die Options jederzeit gezogen werden. Bei sogenannten Bermuda-Optionen werden für die Laufdauer einer Option mehrere Daten vorab vereinbart, zu denen Options vom Käufer eingelöst werden können. Du solltest jetzt das Prinzip von Bitcoins Option verstanden haben und das Risiko seriös einschätzen können. Viel Glück beim Handel!
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