Wirecard Skandal: Krypto-Kreditkarten von TenX und Crypto.com gesperrt

Die Insolvenz von Wirecard hat nun doch wie befürchtet auch Einfluss auf die meisten Nutzer von Krypto-Kreditkarten. Denn sowohl die Karten von TenX als auch die Crypto.Com sind seit Freitag gesperrt. Dort agierte ein Tochterunternehmen von Wirecard im Hintergrund als Herausgeber.

Wer am Wochenende wie gewohnt Einkäufe mit seiner Kreditkarte bezahlen wollte, hat vielleicht die unangenehme Situation erlebt: Zahlung verweigert, obwohl eigentlich genügend Guthaben vorhanden sein sollte. Der Grund dafür liegt in der Insolvenz von Wirecard. Der Finanzdienstleister hatte im Hintergrund als Herausgeber für Kreditkarten fungiert und dabei etliche Kunden aus der FinTech-Sparte. In der Kryptobranche waren es TenX und Crypto.com, die von der Pleite von Wirecard kalt erwischt wurden.

TenX schreibt in einer Mitteilung, dass die Kreditkarten auf Anordnung der britischen Finanzbehörden gesperrt würden. Guthaben seien aber sicher, da sie versichert seien und bei anderen Banken als Wirecard lagern. Die Krypto Wallet von TenX soll demnach wie gewohnt funktionieren, aber eben nicht im Zusammenspiel mit den TenX Kreditkarten.

Ähnlich äußerte sich Crypto.com. Man suche bereits nach einem neuen Kooperationspartner, heißt es dort in einer Mitteilung. Derweil seien die Guthaben gesichert, auch wenn die Kreditkarten wegen der Entscheidung der britischen Finanzaufsicht gesperrt werden mussten. Man werde Fiat-Guthaben in Form von Stablecoins auf die Kundenkonten transferieren.

Coinbase Card vorerst ohne Konkurrenz

Der Markt für Krypto-Kreditkarten wächst zwar beständig, war aber in Europa bislang von wenigen Anbietern beherrscht. Neben TenX und Crypto.com ist es Coinbase, welches seit gut einem Jahr auch eine Visa-Karte vertreibt. Da Coinbase mittlerweile selbst als Herausgeber von Kreditkarten auftreten darf, ist man dort von dem Wirtschaftskrimi um Wirecard nicht betroffen. Allerdings ruft Coinbase vergleichsweise hohe Gebühren für die Verknüpfung seiner Kreditkarten mit Guthaben in Bitcoin und Co. auf und kann auch nicht wie TenX damit punkten, direkt den Einsatz von Kryptowährungen als Zahlungsmittel zu ermöglichen.

Fazit: Krypto-Kunden von Wirecard kommen mit Schrecken davon

Die mutmaßliche Bilanzfälschungen bei Wirecard ziehen weite Kreise. Als Endkunde aus der Kryptoszene hätte man eher nicht sofort daran gedacht, davon betroffen zu sein. Denn wenn auf einer Kreditkarte das Logo von TenX oder Crypto.com prangt, denkt man nicht an Wirecard. Doch das ursprüngliche Konzept von Wirecard war es ja eben, Branchen von Online-Erotik über Internet-Kasinos bis hin zu Krypto offensiv zu besetzen, die es schwer haben, Finanzdienstleister zu finden. Den vorliegenden Informationen zufolge musst Du Dir keine Sorgen mehr um Deine Guthaben machen, die sind offenbar nicht in der Insolvenzmasse von Wirecard gebunden. Spannend bleibt, ob die Krypto-Kreditkarte von Coinbase für EU-Kunden nun ohne Alternative bleibt oder sich auch andere Herausgeber finden.

Update 30.06.2020 9:00 Uhr: Aktuell wurden die TenX und Crypto.com Karten wieder aktiviert. Die Situation wird aber von den Aufsichtsbehörden weiter beobachtet. 


Wer noch keine Bitcoins hat kann diese hier kaufen: 

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*