Hoher Energiebedarf für die führenden Kryptowährungen Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) sind ein kritisches Thema. Bei Ethereum soll in absehbarer Zukunft der Umstieg auf eine sparsame Lösung gelingen.
Als sich Tesla und CEO Elon Musk vor wenigen Tagen öffentlich von Bitcoin (BTC) als Zahlungsmittel distanzierten, traf das die Kryptoszene empfindlich. Denn Musk argumentierte mit dem aus seiner Sicht zu hohem Energieverbrauch von Bitcoin, der zudem überwiegend durch den Gebrauch nicht erneuerbarer Energiequellen wie Kohle gestillt werde. Dieser Kritikpunkt ist an sich nicht neu und betrifft auch Ethereum (ETH) als zweitwichtigste Kryptowährung der Welt. Aber mit Musk als Super-Promi, der seinen Finger auf das Problem richtet, hat die Diskussion neue und auch kursrelevante Dimensionen bekommen. Bei ETH hat jetzt ein Analyst der Ethereum Stiftung die Situation in einem Blogbeitrag bewertet. Demnach wird Ethereum 2.0 den Energieverbrauch hinter ETH um 99,5 Prozent im Vergleich zum jetzigen Stand reduzieren.
Ethereum 2.0 soll den Umstieg im Protokoll von Proof-of-Work (PoW) zu Proof-of-Stake (PoS) markieren. PoW wie derzeit bei Bitcoin und Ethereum ist durch Mining Pools und das Lösen komplexer kryptografischer Rätsel automatisch sehr energiehungrig. PoS hingegen braucht nicht solch massiven Rechnerkapazitäten, um Transaktionen sicher zu validieren. In der Analyse der Ethereum Stiftung wird für das derzeitige Ethereum 1.0 ein jährlicher Energieverbrauch von etwa 45 Terawattstunden (TWh) geschätzt. Bei Bitcoin gehen Rechenmodelle von um 130 TWh aus.
Wenn Ethereum dann in Zukunft auf PoS beruht, sind laut der Analyse nur noch Bruchteile des jetzigen Energieverbrauchs einzuplanen. Als Vergleich wird ein Beispiel angeführt: Verbraucht Ethereum derzeit noch so viel Energie wie eine Millionenstadt oder ein kleines Land, wird es mit Ethereum 2.0 nur noch die Größenordnung einer US-Kleinstadt mit 2.100 Häusern sein. Ein anderes Beispiel: Benötigt eine Transaktion von ETH derzeit noch so viel Energie wie ein Haushalt in knapp drei Tagen, sind für eine Transaktion von ETH 2.0 nur noch soviel Elektrizität wie für 20 Minuten Fernsehen notwendig.
Fazit: Wann kommt Ethereum 2.0?
Die Ethereum Stiftung hat ihren Beitrag zum Energieverbrauch zeitlich clever veröffentlicht. Denn andere führende Kryptowährungen wie Cardano (ADA) oder Binance Coin (BNB) basieren schon jetzt im Protokoll auf PoS und gehen deshalb mit Ressourcen sehr viel schonender um. Diesen technologischen Vorsprung soll Ethereum 2.0 aufholen. Die Vorbereitungen auf die Umstellung sind im Dezember 2020 gestartet, doch ein Zieldatum für den Abschluss wurde offiziell nicht genannt. Optimisten hoffen, dass die komplexen technologischen Herausforderungen für Ethereum 2.0 noch in 2021 gelöst werden.
Für Dich als Anleger auch wichtig: Die oft polemisch geführte Diskussion um Energieverbrauch von Kryptowährungen wird nicht einfach verschwinden. Umso wichtiger dürfte es für Bitcoin sein, nicht das Image eines Klimakillers zu bekommen. Einen Ausweg zeigen Bitcoin Projekte auf, die gezielt erneuerbare Energien für ihre Aktivitäten nutzen und fördern.
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