Ende Januar haben findige Entwickler einen Weg gefunden, auch in der Blockchain von Bitcoin (BTC) NFTs zu verankern. Jetzt folgt Litecoin (LTC) dem Beispiel. Wird dadurch möglicherweise der Markt für NFTs aufgemischt?
Spätestens seit 2020 sind NFTs ein Riesenthema in der Kryptoszene, der jüngste Machtkampf zwischen den NFT Marktplätzen Blur und OpenSea beweist das finanzielle Potenzial. Doch während NFTs auf Basis von Ethereum (ETH) den Markt beherrschen und teils sogar Millionenpreise erzielen, schien Bitcoin (BTC) außen vor. Die Blockchain von Bitcoin ist von sich aus nicht gezielt auf das Erstellen von NFTs vorbereitet und der Code von BTC wird erfahrungsgemäß nur alle paar Jahre modifiziert. Doch Entwickler fanden zuletzt eine Option, um dennoch in der Blockchain Token zu dokumentieren, welche mit NFTs zu vergleichen sind und die von ihnen “Ordinal Inscription” genannt werden. Dieses Modell wird jetzt auch bei Litecoin (LTC) verfolgt. Höchste Zeit also, sich diese Art NFT aka “Ordinal Inscription” genauer anzusehen.
Eigentlich sollte jeder BTC Coin beziehungsweise dessen Untereinheiten genormt sein und so einen immer gleichen Wert abbilden. Mit dem Konzept “Ordinal Inscription” aber glückt ein Trick. Verdeutlichen lässt sich das mit dem Hobby von Münzensammlern: An sich ist jede Euro-Münze das Gleiche wert. Doch seltene Fehlprägungen beispielsweise werden zu höheren Preisen gehandelt. Die neuen Bitcoin NFTs (“Ordinal Inscription”) fallen aus der Reihe, weil sie ein unveränderbares Anhängsel bekommen, mit dem sie sich von den üblichen BTCs unterschieden. Technologisch wird das durch möglich, die beiden letzten Bitcoin Updates Segwit und Taproot clever zu kombinieren.
Litecoin (LTC) entstand schon 2011 als Abspaltung von Bitcoin und hat die Updates Segwit und Taproot ebenfalls implementiert. So lag es nahe, dass die “Ordinal Inscription” NFTs von Bitcoin auch bei Litecoin möglich sein sollten. Auf Twitter wurden Belohnungen aussetzt für Entwickler, denen dies in der Praxis gelingt – und siehe da: In dieser Woche meldet Entwickler Anthony Guerrera das erste Litecoin NFT in Form von “Ordinal Inscription” und veröffentlichte parallel ein Whitepaper, welches die Herangehensweise beschreibt. Demnach mussten Probleme in Hinsicht auf das Litecoin exklusive Modul “Mimblewimble” gelöst werden.
Bitcoin NFTs jetzt auch bei Litecoin – nicht jeder jubelt
Die Daten zu “Ordinal Inscription” bei Bitcoin sind spannend: Mehr als 164.00 solcher BTC NFTs wurden bereits generiert und haben dabei zeitweise die Transaktionsgebühren bei Bitcoin hochgetrieben. Zudem belegt ein Bitcoin “Ordinal Inscription” mehr Speicherplatz als ein gewöhnlicher BTC-(Anteil) bei Transaktionen und Kritiker sehen die Gefahr, dass sie die Blockhain künftig regelmäßig “verstopfen”. Andererseits wird argumentiert, dass der anonyme Bitcoin Erfinder Satoshi Nakamoto in seinem Whitepaper von 2018 BTC zwar als Geldersatz definierte, aber andere Verwendungen nicht ausschloss. Bei Litecoin fand der Machbarkeitsbeweis von “Ordinal Inscription” NFTs derweil Anerkennung sogar von Entwicklern, die zum offiziellen LTC Team gehören.
Noch fehlen zuverlässige Daten dazu, ob sich rund um Bitcoin NFTs ein Sekundärmarkt bildet. Da diese speziellen BTC Token die Möglichkeit bieten, eigentlich alle Medienarten von Text über Bild und Audio bis hin zu Video zu verknüpfen, können sie alles abbilden, was Ethereum NFTs tun. Nur bei der Verankerung von anteiligen Zahlungen beim Weiterverkauf von NFTs, die automatisiert an den ursprünglichen Ersteller fließen, müssen die Bitcoin NFTs passen. Dieses Feature wird bei Ethereum NFTs gerne eingesetzt. Grundsätzlich lässt sich die Situation jetzt auch auf Litecoin übertragen. Ein wichtiger Grund, warum Ethereum NFTs unter Sammlern und Händlern als Nonplusultra gelten, ist, dass sie von einer ewig existierenden ETH Blockchain ausgehen. Bei Alternativen wie Cardano (ADA) oder Solana (SOL) kann befürchtet werden, dass die Netzwerke langfristig an Bedeutung verlieren.
Fazit: NFTs bei Bitcoin und Litecoin – mehr als ein technologischer Kniff?
Der NFT Gesamtmarkt ist weiterhin ein junges Gebilde, hat aber mit Projekten wie CryptoPunks oder Bored Ape Yacht Club schon Kollektionen hervorgebracht, die über die Kryptoszene hinaus ausstrahlen. Bitcoin NFTs bauen auf der Leitwährung der Kryptobranche auf, was das Vertrauen stärken dürfte. Nun brauchen sie – wie auch Litecoin NFTs – zunächst attraktive Inhalte. Dann könnten sie tatsächlich den NFT Markt verändern.
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