Binance baut Entschädigungsfonds von 1 Milliarde US-Dollar auf

Die Kryptobörse Binance erweitert ihr SAFU-Programm, mit dem Kunden bei Hacks entschädigt werden können. Aktuell lagern dort rund 1 Milliarde US-Dollar. Andere Plattformen sind aufgerufen, dem Weg zu folgen.

Hacks bei Kryptobörsen sind leider ein wiederkehrendes Thema und die betroffenen Plattformen nicht immer ausreichend finanziell abgesichert. Leidtragende können dann auch Endkunden wie Du werden. Die weltweit führende Kryptobörse Binance lernte schon 2018 aus Erfahrungen und schuf einen Fonds namens SAFU (Secure Asset Funds for Users), der bei Hacks greifen soll. Jetzt geht Binance weiter in die Offensive. Laut Pressemitteilung wurde das Volumen des SAFU-Fonds auf eine Milliarde US-Dollar erhöht und Transparenz geschaffen. Denn veröffentlicht wurden auch die Wallet Adressen der Rücklagen, die hier und hier einzusehen sind.

Dabei zeigt sich: Binance verteilt die Reserven für SAFU in etwa zu jeweils einem Drittel auf Bitcoin (BTC), den Stablecoin Binance USD und Binance Coin (BNB). Daraus ergibt sich auch: Der Wert in US-Dollar unterliegt Schwankungen. Binance verspricht, die Entwicklungen zu beobachten und sicherzustellen, dass der Fonds ausreichend gefüllt bleibt, um die Kundeninteressen zu schützen. Weiter verweist Binance auf seine ausgeklügelten Sicherheitssysteme als erste Instanz, um gar nicht erst gehackt zu werden.

Binance-CEO CZ: Alle Kryptobörsen brauchen Fonds wie SAFU

Parallel zur Neujustierung bei SAFU von Binance appelliert CEO Changpeng Zhao an Mitbewerber, dem Beispiel zu folgen. Er forderte sie allgemein auf, ebenfalls Wallet Adressen für Entschädigungsfonds öffentlich zu machen, damit Transparenz erreicht wird. Dies sei im Interesse der gesamten Kryptoindustrie, um gegenüber Regierungen, Regulierungsbehörden und Anteilseignern zu demonstrieren, dass die Branche vertrauenswürdig sei.

Bekannt ist, dass Kryptobörsen es schwer damit haben, Versicherer aus der klassischen Finanzwelt für ihr Business zu finden. Denn wenn Schadensfälle auftreten, geht es meist gleich um Millionensummen und die Aufklärung von Cyberkriminalität bei Kryptowährungen ist eine diffizile Angelegenheit. Binance musste selbst zuletzt in 2019 einen Hack erleben, bei dem umgerechnet 42 Millionen US-Dollar verloren gingen. Zu anderen großen Hacks der letzten Jahre gehören gestohlene 200 Millionen US-Dollar bei KuCoin in 2020 und eine ähnliche hohe Summe bei BitMart Ende 2021.

Fazit: Vertrauensoffensive bei Binance

Neben Binance ist bisher BitMEX durch einen großen Entschädigungsfonds für Notfälle bekannt. Dabei sollte es eigentlich Normalität sein, dass Kunden bei nicht von ihnen verantworteten Fehlern im Kryptogeschäft Entschädigung erwarten können. So wäre es zu begrüßen, wenn tatsächlich mehr Transparenz beim Thema erreicht wird und sich Kryptobörsen vorsorglich verhalten. Was allerdings auch SAFU bei Binance oder andere Entschädigungsfonds kaum abdecken können, sind Schadenfälle in der Sparte DeFi, wenn etwa Programmierfehler bei Smart Contracts Türen für Angreifer öffnen. Ebenfalls zu unterscheiden sind Exit Scams wie bei QuadrigaX, wo die Täter von innerhalb der Kryptobörsen stammen.


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