Rückschlag für Redefreiheit in der Kryptoszene: In einem Verfahren in Großbritannien hat Craig Wright, der sich für den Erfinder von Bitcoin Satoshi Nakamoto hält, zwar inhaltlich verloren, doch ein Kritiker muss erhebliche Prozesskosten tragen.
Craig Wright ist in der Kryptoszene ein rotes Tuch, seit Jahren wiederholt der 52-jährige seine Behauptung, hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto zu stecken und Erfinder von Bitcoin (BTC) zu sein. Spätestens als Wright im April 2019 damit begann, Kritiker juristisch zu verfolgen, platzte vielen die Hutschnur. Binance CEO Changpeng Zhao (CZ) ging so weit, den von Wright unterstützten Bitcoin SV (BSV) auszulisten und nannte Wright einen “Betrüger”. Doch vor Gericht in Großbritannien hat Wright ein Urteil erwirkt, welches befremdlich wirkt.
Denn der Möchtegern-Satoshi Wright bekam in dieser Woche die Erstattung von gut 900.000 Pfund (1 Millionen Euro) Prozesskosten zugesprochen, welche ihm in einem Verfahren gegen Kritiker Peter McCormack entstanden sein sollen. McCormack veröffentlichte das entsprechende Urteil auf Twitter und kommentierte: “Es ist kein besonderes gutes Urteil für Craig (Wright), aber definitiv ein seht teures für mich”. Damit fasst McCormack die eigentliche Story gut zusammen.
In der Hauptsache nämlich, ob Wright Satoshi sein könne, hatte Wright keinen Erfolg. Schon im Oktober 2021 urteilte das Gericht, dass Wright falsche Beweise vorgelegt habe und verdammte McCormack deshalb nur zu einer symbolischen Zahlung von 1 Pfund an Wright wegen Rufschädigung. Doch der richterliche Kostenbescheid, der nun folgte, orientiert sich eben an der Vorgeschichte, wo McCormack kein entscheidender Punktgewinn gelang. Die Kostenerstattung von 900.000 Pfund beinhaltet das überraschende Zugeständnis von Wright, die Prozesskosten zu tragen, welche McCormack bei zugunsten von Wright entschiedenen Teilfragen entstanden sind.
Fazit: Craig Wright schadet der Kryptoszene
In unserem Archiv finden sich beispielsweise hier und hier Berichte, die aufzeigen, wie Craig Wright lügt, um sein Satoshi Nakamoto Märchen zu erzählen. Glaubwürdigkeit hat Wright allein damit komplett verspielt, aber sein aggressives Vorgehen erzeugt Wut. Peter McCormack, dessen Vorgeschichte wir hier im Archiv haben, muss sich damit abfinden, im britischen Rechtssystem kostentechnisch der Verlierer zu sein, obwohl er in der Causa Satoshi weitgehend recht behielt. Gut möglich, dass eine Spendenaktion McCormack aus dem Schlamassel helfen wird.
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