Bitcoin Halving künftig weniger relevant – Pro und Contracts

Das vierjährlich stattfindende Bitcoin Halving war historisch betrachtet für BTC mit einer verzögerten Gewinngarantie verbunden. Aber gilt das auch noch das kommende Bitcoin Halving in 2024?

Wenn man sich näher mit Bitcoin (BTC) beschäftigt, ist das sogenannte Bitcoin Halving alle vier Jahre ein wichtiger Termin. Denn im Code und Konzept von BTC ist festgeschrieben, dass sich jeweils nach rund 48 Monaten die Menge der neuen Bitcoin halbiert, die an Bitcoin Miner ausgeschüttet werden. Dieses Prinzip soll die Inflation bei Bitcoin im Schach halten und symbolisiert zugleich die auf 21 Millionen festgeschriebene Höchstzahl aller BTC. Verbunden mit diesen theoretischen Überlegungen war in der Praxis bei den bisherigen drei Bitcoin Halvings in 2012, 2016 und 2020 ein um einige Monate versetzter deutlicher Anstieg des BTC Preises.

Im Sommer 2022 befindet sich Bitcoin ungefähr auf halber Strecke zwischen dem letzten Halving vom 11. Mai 2020 und dem bevorstehenden im Frühjahr 2024, welches bei Block 840.000 über die Bühne gehen wird. Von da an werden Miner pro neuen Block nur noch 3,25 BTC als Belohnung erhalten anstatt wie derzeit 6,5. Damit verbindet sich: Statt der derzeit etwa 900 Bitcoin, die jeden Tag neu generiert werden, sind es vom kommenden BTC Halving an lediglich rund 450. Diese gewollte künstliche Verknappung hat in der Vergangenheit für spürbare positive Impulse auf die Preiskurve von BTC gesorgt und Bitcoin stets auf ein neues Allzeithoch getrieben.

Manche Anleger suchen deshalb jetzt nach dem richtigen Zeitpunkt, um bei Bitcoin einzusteigen oder ihre Bestände zu erhöhen. Doch es gibt auch andere Stimmen, die daran zweifeln, dass die Koppelung von BTC Preiskurve an die Vier-Jahres-Perioden von Bitcoin Halving Bestand haben wird. Welches Lager hat die besseren Argumente?

Bitcoin Halving als Preistreiber – die historische Erfahrung

Die Traditionalisten verweisen auf historische Bitcoin Charts, markieren darin die Bullen- und Bärenmärkte und sind sicher, dass sich 2024 das nächste Halving als weiterer Fixpunkt erweist. Die Zahlen, die sie vorlegen, sind beeindruckend:

  • Beim ersten Bitcoin Halving 2012 notierte BTC um 12 US-Dollar und ein Jahr später war die Marke von 1.000 US-Dollar in Reichweite.
  • Für das zweite Bitcoin Halving in 2016 ist ein Tagespreis von etwa 650 US-Dollar festgehalten und ein Jahr später war die Marke von 2.000 US-Dollar geknackt.
  • Das dritte Bitcoin Halving passierte 2020 bei einem Preisniveau von um 9.000 US-Dollar und elf Monate danach notierte BTC erstmals über 60.000 US-Dollar.

Mit dieser Faktenlage im Rücken darf man in 2025 damit rechnen, dass Bitcoin Preise von 100.000 US-Dollar und mehr erzielt, meinen die Analysten, die auf das Bitcoin Halving schwören und auch das Stock-to-Flow-Modell für ihre Position anführen. S2F abgekürzt zieht das Modell Parallelen zwischen Bitcoin und Gold. Beide Güter seien in ihrer Menge begrenzt, die Nachfrage anhaltend und es werde im zeitlichen Verlauf immer schwieriger, neue Bestände zu erschließen. Deshalb sollte Bitcoin Halving auch künftig als Preistreiber funktionieren, glaubt diese Gruppe.

Darum dürfte das Bitcoin Halving an Bedeutung verlieren

Das andere Lager bezweifelt zwar nicht die historischen Effekte der Bitcoin Halvings, sieht für 2024 aber eine Situation voraus, in der sich Begleitumstände grundlegend geändert haben:

  • Mit halbierten Mining Rewards und daraus resultierend weniger neuen BTC für die Bitcoin Miner werde deren Einfluss auf die Preiskurve schwächer. Schon jetzt entsprechen die täglich neu generierten Bitcoin in ihrem Buchwert weniger als ein Prozent des Volumens im täglichen globalen Handel mit BTC, betonen die Skeptiker von Bitcoin Halving als Preistreiber in und nach 2024.
  • Dazu komme, dass Bitcoin Miner ihr Geschäftsmodell angepasst hätten. Bis 2020 seien Bitcoin Miner im Grunde dazu gezwungen gewesen, ihre täglichen BTC Erträge auch gleich wieder auf den Markt zu bringen, um mit den Erlösen ihre Kosten (Hardware, Elektrizität etc.) zu decken. Doch mittlerweile können Bitcoin Miner relativ einfach auf externes Risikokapital zugreifen, um Preisflauten zu überbrücken und müssen erst dann BTC veräußern, wenn der Tagespreis attraktive Profite garantiert.
  • Der Markt für Bitcoin und damit auch die Preiskurve wird zunehmend weniger von privaten Anlegern dominiert. Mit dem Einstieg von institutionellen Investoren ab 2020 nach dem letzten Bitcoin Halving sei auch eine Anlagestrategie eingezogen, die langfristig denke und sich von temporären Aufs und Abs nicht beeinflussen lasse.

Zusammengefasst begründet diese Gruppe also ihre Abkehr von Bitcoin Halving als spürbaren Meilenstein für die Preisentwicklung damit, dass Investoren erfahrener agieren. Marktteilnehmer sind durchweg über die technologischen Hintergründe von Bitcoin Halving informiert, BTC Miner seien nicht mehr so wichtig wie gewohnt und so werden wie auch bei anderen Anlageklassen makroökonomische Entwicklungen das wichtigste Indiz für Preisprognosen – so meinen viele Experten.

Fazit: Skepsis in Sachen Bitcoin Halving

Das Modell Stock-to-Flow hat sich in 2022 für den BTC Preis nicht mehr bestätigt und blinder Glaube in das Bitcoin Halving 2024 als Garantie für hohe Rendite verbietet sich damit von selbst. Auch die Tatsche, dass schon mehr als 19 von den maximal 21 Millionen BTC generiert sind, unterstützt Zweifel an Bitcoin Halving als direktem Profitbringer. Anderseits ist die Psychologie von Märkten nicht zu unterschätzen und der technische Effekt von Bitcoin Halving auf (Geld)menge von BTC zementiert. Je näher das Halving 2024 rückt, desto deutlicher könnte sich herauskristallisieren, ob sich Bitcoin Geschichte wiederholt oder ein neues Kapital aufgeschlagen wird.


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