Bitfinex: Finanzierungsziel 1 Milliarde US-Dollar beim LEO angeblich erreicht

Die finanziell angeschlagene Kryptobörse Bitfinex hat nach eigenen Angaben bei dem Private Sale ihrer eigenen Kryptowährung LEO die 1 Milliarde US-Dollar eingesammelt, die anvisiert waren. In Teilen der Kryptoszene trifft diese Meldung auf Skepsis, da es Ungereimtheiten gibt.

“Bitfinex ist in der Lage, 1 Milliarde USDT in 10 Tagen mit einem Private Sale einzusammeln”, schreibt der CTO der Kryptobörse, Paolo Ardoino, auf Twitter stolz. Private Unternehmen von inner- und außerhalb der Kryptobranche hätten je mehr als 100 Millionen investiert, dazu kämmen eine große Menge von Privatpersonen, die jeweils mehr als eine Million gebeben hätten.

Damit schien zunächst klar, dass Bitfinex seinen neuen Token LEO so platzieren konnte wie gewünscht. Bitfinex braucht frisches Kapital, weil Finanzierungslücken aufgetreten sind und ein Notkredit von Tether wegen juristischer Untersuchung in New York auf Eis liegt. Es dauerte allerdings nicht lange, bis Zweifel an der Erfolgsnachricht von Bitfinex angemeldet wurden. Mati Greenspan, Senior Analyst bei der Kryptobörse eToro, tweetet nämlich: “Bitfinex behauptet, dass sie in nur 10 Tagen eine Milliarde USDT von privaten Investoren eingesammelt haben. Die gesamte Marktkapitalisierung von USDT (Tether) liegt bei 2,76 Milliarden.” Seine Bemerkung versah Greenspan mit einem Emoticon für nachdenklich. Darüber hinaus postete Charts die zeigen, dass es keinen signifikanten Transaktions- und Volumenanstieg bei Tether gab, die solch eine Finanzierungsrunde mit sich bringen würde.

https://twitter.com/MatiGreenspan/status/1127847630170677248

Was ist beim Private Sale des LEO wirklich passiert?

Nachdem die Aussagen von Bitfinex via Ardoino mehrfach hinterfragt wurden, ruderte dieser zurück. Er habe sich unklar ausgedrückt, die Investments in den LEO seien nicht nur per Stablecoin USDT abgewickelt worden, sondern auch mit US-Dollar direkt und durch Umtausch von anderen Kryptowährungen. Greenspan zumindest akzeptierte diese Erklärung anscheinend und bedankte sich für die Aufklärung. Ardoino für Bitfinex tweete unterdessen stolz weiter: Die Investoren würden Bitfinex vertrauen, weil die Kryptobörse für die gesamte Branche kämpfe und sich Anerkennung verdient hätte. Etwas später verlautete, es seien noch einige Millionen LEO nach dem Private Sale übergeblieben, die vermutlich in einer IEO einer breiteren Gruppe von Anlegern angeboten werden sollten.

Ist der Private Sale beim LEO der Befreiungsschlag für Bitfinex?

Bei LEO und Bitfinex bleiben Fragen offen. Wer beispielsweise hat solch großen Investments innerhalb kürzester Zeit getätigt? Zwar verspricht Ardoino, mit Tether gemeinsam daran zu arbeiten, die Buchhaltung transparenter zu machen. Tether und Bitfinex sind eng miteinander verbunden. Doch wer etwa bei Tether das Transparenz-Update aufruft, stößt auf den Stand von Juni 2018. Und wann der LEO wirklich in Erscheinung tritt und frei handelbar wird, blieb bisher auch offen. Dazu kommen die juristischen Auseinandersetzungen in den USA. Deshalb überrascht es nicht, dass viele Beobachter den News nicht so recht Glauben schenken wolle, dass bei Bitfinex jetzt alles wieder in geordneten Bahnen läuft und die Kryptobörse ihre Liquidität zurückgewonnen hat.


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