Bundesbankpräsident Weidmann: Blockchain langsamer und teurer als klassische Geldtransfers

Jens Weidmann Deutsche Bundesbank

Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, kann Kryptowährungen und Blockchains offenbar wenig abgewinnen. Ein gemeinsamer Blockchain-Versuch der Bundesbank und der Deutsche Börse habe gezeigt: Die Blockchain sei langsamer und teurer als klassische Lösungen gezeigt. Zudem warnte er vor Kryptowährungen.

Jens Weidmann ist in der Finanzbranche nicht irgendwer, sondern seines Zeichens seit 2011 Präsident der Deutschen Bundesbank und aussichtsreicher Kandidat für den Vorsitz bei der Europäischen Zentralbank (EZB). Nun hat sich Weidmann diese Woche in Frankfurt zu Kryptowährungen und Blockchains geäußert – hören wir mal zu. Weidmann glaubt, dass Blockchains in der Finanzbranche keine Vorteile bringen. Ein Versuch der Bundesbank und Deutscher Börse 2016 habe zwar prinzipiell alle regulatorischen Bindungen erfüllt für den Geldtransfer per Blockhain. Aber im Endeffekt war die Blockchain etwas langsamer und mit hohen Nebenkosten verbunden, so Weidmann zum Vergleich mit klassischen Überweisungen. Gleiche Erfahrungen habe der Finanzsektor bei anderen Versuchen gemacht. Kurzum: Auch angesichts verschiedener Blockchain-Test stehe ein Durchbruch in der Praxis aus, sagt Weidmann.

Weidmann: Kryptogeld gefährdet Finanzstabilität

Weidmann äußerte sich laut FAZ auch zu digitalen Währungen. Wenn Zentralbanken Cybergeld ausgeben würden, könnte die Finanzstabilität gefährdet sein. Zudem würde das klassische Geschäftsmodell von Banken mit Digitalwährungen in Frage gestellt, so Weidmann. Es sei zu befürchten, dass im Fall einer Finanzkrise Bürger ihr Kapital im großen Stil von Konten abziehen und auf virtuellen Geldbörsen parken würden. Die Zeitung verweist im EU-Maßstab aber auch auf Schweden, wo eine E-Krone von der dortigen Zentralbank geprüft würde. Und die EZB, bei der Weidmann gerne Europas ranghöchster Währungshüter werden würde, hatte zuletzt in Sachen Bitcoin und Co. Entwarnung gegeben und sogar zugegeben, sich über einen Stablecoin auf Euro-Basis Gedanken zu machen.

Fazit: Bundesbank-Präsident Weidmann wird kein Krypto-Fan

Wer sich nur ein bisschen mit den Möglichkeiten von Blockchains und Kryptowährungen auskennt, wird dem 51-jährigen Weidmann kaum zustimmen können. Ein quasi behördliches Blockchain-Experiment von 2016 als Beweis heranzuziehen, dass Blockchains keinen Sinn machen, ist abenteuerlich. In den USA entwickelt die Großbank JP Morgan einen eigenen Stablecoin und IBM hat schon einen eigenen Stablecoin und Blockchain Projekt mit World Wire gestartet. Im Grunde klingen die Auslassungen von Weidmann so, als ob er fürchtet, dass die klassische Finanzwelt durch Bitcoin und Co. in Frage gestellt werden könnte. Und das wiederum lässt sich auch als Anerkennung eines Experten interpretieren. Doch Krypto-Befürworter wird Jens Weidmann wohl nicht mehr.


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1 Kommentar

  1. Im jetzigen Stand mag seine Analyse vielleicht stimmen. Die Skalierbarkeit und Effizienz von Blockchain-Anwendungen werden sich aber noch drastisch erhöhen. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass sich Banken und Co. ihre Prozesse mit skalierbaren DLT Technologien effizienter gestalten.

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