Cardano (ADA): Gründer Hoskinson gesteht Fehler ein, setzt auf NFTs und Afrika

Charles Hoskinson, Gründer von Cardano (ADA), neigt zur Überheblichkeit. So kommt sein aktuelles Eingeständnis zu Fehlern bei der Entwicklung von Cardano überraschend. Doch Hoskinson verbreitet auch Optimismus.

Die Zukunftsaussichten von Cardano (ADA) werden immer häufiger skeptisch beurteilt, schon seit Jahren fehlt es an konkreten Anwendungsfällen. In der Vergangenheit hatte Charles Hoskinson, Gründer von Cardano, Kritiker wiederholt mit Beleidigungen bedacht und mit immer neuen Formulierungen blühende Aussichten für ADA prognostiziert. Im Vergleich dazu ist ein aktueller Auftritt von Hoskinson im Krypto-Podcast “Hashing It Out” angenehm realistisch und schließt Selbstkritik ein. Sätze zu Cardano wie “haben auf falsche Technologie gewettet und waren etwas zu ambitioniert mit Zeitplänen” hörte man von Hoskinson zuvor selten bis nie.

Tatsächlich hat wohl auch Hoaskinson mittlerweile eingesehen, dass gerade das Upgrade Alonzo für ADA vom September 2021 ein ziemlicher Fehlschlag war. Alonzo brachte zwar Smart Contracts zu Cardano, doch deren technologische Organisation stellte sich als nicht praxistauglich für die wichtige Sparte Dezentralisierte Finanzen (DeFi) heraus. Auch andere groß ankündigte Upgrades bei ADA verpufften in der Realität weitgehend wirkungslos bei dem Ziel, das Ökosystem fit zu machen für DeFi. Wiederholte zeitliche Verzögerungen bei der Entwicklungsarbeit sind nicht nur bei Cardano ein Ärgernis, aber Hoskinson hat schon recht damit, auch persönlich Verantwortung zu übernehmen.

Aktuell sieht Hoskinson etwa 85 Prozent der ursprünglichen Entwicklungsziele bei Cardano erreicht. In den letzten sieben Jahren habe man die Idee von ADA bis zu einem Ökosystem vorangebracht. Die Fortschritte zahlen sich momentan besonders in der Sparte NFTs aus, sagt der 35-Jährige. Diese Position vertritt Hoskinson seit März, verschweigt aber, dass Cardano NFTs in Sachen Handelsvolumen weit hinter den Marktführern Ethereum ETH, Solana (SOL) und Polygon (MATIC) hinterherhängen.

Spannend sind auch die Ausführungen von Hoskinson zu Afrika. 2021 hatte Cardano mit Konferenzen und einer Tour von Hoskinson durch den Kontinent kräftig die Werbetrommel gerührt und unter anderem ein groß angelegtes Pilotprojekt für den Bildungssektor in Äthiopien verkündet. Doch anschließend war von den Afrika-Plänen für ADA nicht mehr viel zu hören. Hoskinson berichtet nun über Erlebnisse mit Korruption in Afrika und wie man sich dort schnell in geopolitische Spannungen verstrickt. Lehre daraus sei, Kooperationen mit Unternehmen zu vereinbaren und afrikanische Regierungen möglichst außen vor zu lassen. Aber Hoskinson hält an seinem Plan fest, Afrika für Cardano zu erschließen und sieht Ghana als Priorität.

Fazit: Cardano Gründer Hoskinson zeigt Einsicht – aber ADA Probleme bleiben

Ob das neue Realitätsbewusstsein von Hoskinson für Cardano eine Ausnahme ist oder er tatsächlich künftig auf Marktschreierei verzichtet, muss sich erst noch zeigen. Die teils schmerzliche Bestandsaufnahme vom Gründer könnte jedenfalls auch Türen für Neuanfänge zu öffnen. Und die braucht ADA dringend, denn die Preiskurve dümpelt vor sich hin. Anleger schöpften zuletzt Hoffnungen für Cardano aus externen Projekten wie der Integrierung der Ethereum Virtual Machine (EVM). Hoskinson als Galionsfigur von Cardano täte wohl gut daran, ehrliche Kommunikation fortzusetzen und so frühere Fehler auszubügeln.


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