Coinbase muss laut Bloomberg Klage der US-Börsenaufsicht SEC erwarten

Die US-Börsenaufsicht SEC hat einem Medienbericht zufolge Ermittlungen gegen die Kryptobörse Coinbase aufgenommen. Sie wolle gegen den unerlaubten Handel mit Securities (Wertpapier) klagen, was auf einige Kryptowährungen zutreffe.

Die mächtige US-Börsenaufsicht SEC demonstriert einmal mehr, warum sie in der Kryptobranche keine Freunde findet. Laut Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg ermittelt die SEC jetzt gegen die Kryptobörse Coinbase und geht davon aus, dass Coinbase den Handel mit Securities (Wertpapier) unterstützt. Nach US-Recht haben viele Kryptowährungen das Problem, dass sie möglicherweise als Securities einzustufen wären und deshalb Verkauf und Handel genehmigungspflichtig würden. Der bislang prominenteste Fall in diesem Zusammenhang ist das im Dezember 2020 begonnene Verfahren der SEC gegen Ripple (XRP), wo die Behörde Straf- und Schadensersatzzahlungen in Höhe von mindestens 1,3 Milliarden US-Dollar erreichen will.

Bloomberg beruft sich auf drei Informanten, die mit der Angelegenheit SEC vs. Coinbase vertraut seien. Nach Bekanntwerden der Nachricht knickte der Kurs der Coinbase Aktie um 21 Prozent ein. Die Kryptobörse reagierte durch ihren Chefjuristen Paul Grewal, der per Twitter darauf verweist, dass Coinbase seine Prüfprozesse für die Listung von Kryptowährungen mit der SEC abgestimmt habe. In einem Blogpost hatte Grewal für Coinbase dargelegt, dass die SEC in konkreten Fällen leider konstruktiven Dialog verhindere und gleich Verfahren einleiten.

Damit bezog sich Grewal auf einen Prozess, in dem Mitarbeitern von Coinbase Insiderhandel vorgeworfen wird. Dort hatte die SEC in einer Einlassung neun Altcoins aufgelistet, die als Securities gelten müssten. Namentlich handelt es sich um AMP, Rally (RLY), DerivaDEX (DDX), XYO (XYO), Rari Governance Token (RGT), LCX (LCX), Powerledger (POWR), DFX Finance (DFX) und Kromatika (KROM). Sieben dieser Coins werden auch bei Coinbase gehandelt. Um die Frage zu klären, ob eine Kryptowährung als genehmigungspflichtiges Wertpapier betrachtet werden muss, nutzt die SEC den sogenannten Howey Test. Viele Fachleute halten den Howey Test mit seiner hundertjährigen Geschichte für unzureichend, wenn es um Kryptowährungen geht.

Eine formale Klage hat die SEC Coinbase offenbar noch nicht zugestellt, aber über die Aufnahme von Ermittlungen muss sie Betroffene informieren. Da es kein Dementi gab, scheint der Bloomberg Bericht der Situation zu entsprechen. Coinbase und die SEC hatten in der Vergangenheit beispielsweise darum gestritten, ob die Plattform Zinsen auf Kryptowährungen anbieten dürfe. Coinbase CEO Brian Armstrong forderte wiederholt, dass die USA klare Rechtsgrundlage für die Kryptoindustrie brauche, da sie ansonsten Innovation und eine Wachstumssparte behindere.

Fazit: Zukunftsaussichten von Coinbase durch SEC belastet

Die SEC spielt mit ihren Muskeln und dies allein genügt bereits, um das börsennotierte Coinbase in die Bredouille zu bringen. Die Coinbase Aktie hat ohnehin schon in 2022 eine Talfahrt erlebt und das Unternehmen sah sich vor einer Woche sogar gezwungen, Gerüchten über eine mögliche Insolvenz zu widersprechen. Eine Klage der SEC könnte einen jahrelangen Rechtsstreit nach sich ziehen, wie das Beispiel Ripple und XRP zeigt.


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