IOTA kommt technologisch in Bewegung. Bis Ende Oktober soll mit Chrysalis in zwei Schritten das Ökosystem in vielen Details verbessert werden. Das auch IOTA 1.5 genannte Projekt gilt als wichtiger Schritt hin zu Dezentralisierung.
Anfang Februar sprach der Vorsitzende der IOTA Stiftung, David Sønstebø, erstmals von Chrysalis und weckte damit Erwartungen. IOTA 1.5 aka Chrysalis werde aus technologischer Sicht das Ökosystem stabiler aufstellen und sei Voraussetzung für das große Ziel Coordicide, die Verabschiedung vom zentralen Koordinator. Doch dann kam bei IOTA die große Krise mit einer kritischen Sicherheitslücke bei der offiziellen Trinity Wallet, welche für rund einen Monat fast alle Kapazitäten besetzte. Jetzt aber liegt die Priorität wieder auf Chrysalis und IOTA hat in einem Blogbeitrag inhaltliche Details und zum angestrebten Zeitrahmen veröffentlicht.
Hintergrund zu Chrysalis (Iota 1.5)
Das Tanglenet von IOTA, eine Blockchain-ähnliche Lösung, ist in der Vergangenheit wiederholt temporär ausgefallen und stößt auch ansonsten technologisch an seine Grenzen. Mit Chrysalis wird angestrebt, das Netzwerk stabiler und leistungsfähiger zu machen. Dazu soll unter anderem die Standard-Software in den Nodes geändert werden, von IRI zu Hornet und Bee. Dadurch werde die Bestätigung von Transaktionen künftig höchstens 10 Sekunden dauern und das Mainnet von IOTA könne dann mindestens 300 Transaktionen per Sekunde (TPS) bewältigen. Gleichzeitig soll IRI nicht mehr weiterentwickelt werden, was Kosten einspare. Dies gilt auch für die Unterstützung für Libraries in verschiedenen Programmiersprachen, die von Javascript, Python, Go, Rust, und Java auf Rust zusammengestrichen werden soll.
Mit Chrysalis komme bei IOTA auch eine neue Wallet, die wiederverwendbare Adressen erlaube. Zudem soll die Wallet Architektur bei IOTA unter dem Titel “Stronghold” so geändert werden, dass sie einfacher in Wallets von Fremdanbietern integriert werden kann. IOTA verspricht, alle Neuerungen sorgfältig zu dokumentieren und vor der Freischaltung von externen Firmen ausgiebig auf Sicherheit überprüfen zu lassen. Man werde Kryptobörsen, Kooperationspartner und die Community ausführlich über notwendige Änderungen informieren und sie bei der technischen Umsetzung begleiten.
Eine erste Etappe von Chrysalis soll bis Anfang Juli abgeschlossen werden, bis Ende Oktober ist der Vollzug von IOTA 1.5. geplant. Dann werde auch ein sogenannter Snapshot des gesamten Netzwerks gemacht, damit notfalls bei eventuellen Problemen die Uhr zurückgedreht werden kann. Dazu, wann mit Coordicide IOTA 2.0 kommt, gibt es keine klaren Angaben. IOTA sagt lediglich, die neue Roadmap konzentriere sich auf Projekte, die in den kommenden zwei Jahren umgesetzt werden können, und schließt Coordicide dabei nicht aus.
Fazit: IOTA technologisch unter Zugzwang
Dass bei IOTA auf erfolgversprechende Ankündigungen die tatsächliche Umsetzung wiederholt hat auf sich warten lassen, ist bekannt. Wenn sich die Stiftung jetzt durch ihren Chefentwickler Jakub Cech so weit vorwagt, konkrete Daten für Chrysalis zu benennen, scheint sie sich ihrer Sache ziemlich sicher zu sein. Chrysalis greift wichtige technologische Fragen auf und hat das Potenzial, Teile des Innovationsstaus bei IOTA zu beseitigen. Was Chrysalis aber nicht beinhaltet, ist die Ermöglichung von komplexeren Smart Contracts – dort musste IOTA im April einen Rückschlag einräumen. Und auch die sehnsüchtig erwartete Umstellung auf Dezentralität ist durch Chrysalis nicht geschafft, IOTA 2.0 aka Coordicide ist weiterhin ein Fernziel.
Doch wenn jetzt zumindest IOTA 1.5 ohne Komplikationen erreicht würde, wäre das sicherlich ein positives Zeichen nach außen. Denn dort wundern sich viele Anleger über Interna aus der IOTA Stiftung, die von Zerwürfnissen zeugen und Zweifel an der Entwicklungsarbeit säen. Der Kurs von IOTA verweilt derweil um 0,20 US-Dollar und damit weit entfernt von den knapp 0,50 US-Dollar von vor einem Jahr.
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