IOTA: Koordinator wieder aktiv, Mainnet läuft

Vier Wochen nach dem Bekanntwerden einer verheeren Sicherheitslücke in der offiziellen Trinity Wallet hat IOTA wie angekündigt die Wiederaktivierung des Koordinators gewagt. Damit sind ab sofort auch wieder finanziellen Transaktionen bei IOTA möglich.

Aus technologischer und psychologischer Sicht war es ein Desaster, was da bei IOTA vor knapp einem Monat passierte: Die IOTA Stiftung musste eingestehen, dass es in der offiziellen Trinity Wallet eine schwerwiegende Sicherheitslücke gab und sah sich gezwungen, den zentralen Koordinator zu deaktivieren, um Schlimmeres zu verhindern. Mit diesen Schritt war IOTA im Prinzip offline, denn ohne Koordinator keine Geldflüsse und damit auch keine Funktionalität für das Ökosystem (Datentransfers sind weiterhin möglich gewesen), welches zum Standard im Internet der Dinge (IoT) werden will. Jetzt hat die IOTA Stiftung grünes Licht gegeben dafür, den Koordinator wieder in Betrieb zu nehmen und so das Mainnet wieder vollständig live zu stellen. Ersten Reaktionen zufolge hat das technologisch tatsächlich ohne neue Probleme funktioniert.

Nachhall des Super-Gaus bei IOTA: Was Du wissen solltest

IOTA hatte die Nutzer der Trinity Wallet dazu aufgefordert, die neuste Version zu installieren, das Passwort zu ändern und die Coins mittels eines Migration Tools auf eine neue, sichere Adresse zu übertragen. Die Frist dafür lief am 7. März 2020 ab, wer in dieser Zeit nicht aktiv wurde, soll laut IOTA Stiftung einen neuen Account auf der Trinity Wallet einrichten und seine IOTA dorthin transferieren. Wenn man auf seiner Trinity Wallet verdächtige Aktionen bemerkt oder IOTA fehlen, soll direkt Kontakt mit Mitgliedern der IOTA Stiftung aufgenommen werden. IOTA warnt ausdrücklich vor Betrügern, die falsche Downloads der Trinity Wallet in die Welt setzen oder sich als Vertreter von IOTA ausgeben. Erster Anlaufpunkt für die offiziellen Downloads und Kontakte ist deshalb die Status-Page von IOTA.

Bei strittigen Überweisungen, die mit dem Hack zusammenhängen könnten, wird IOTA den Nutzern einen Verifizierungsprozess (KYC) unterziehen und daraufhin entscheiden. Die Stiftung glaubt, auf Grundlage eines globalen Snapshots sicher nachvollziehen zu können, wo die Angreifer zugeschlagen haben und will fragliche Transfers zurückdrehen. Zudem hat IOTA-Mitgründer David Sønstebø angekündigt, für eine Entschädigungskasse größere Teile seines Vermögens zur Verfügung zu stellen. Unterdessen ermittelt unter anderem auch das Landeskriminalamt in Berlin, über den Stand dieser Bemühungen sind bisher keine Informationen öffentlich geworden.

IOTA wieder operabel – Wie reagieren die Märkte?

IOTA war seit dem 12. Februar 2020 nur noch virtuell handelbar (Coins mussten schon bei der Exchange liegen um sie zu handeln), weil Transaktionen eben nicht bestätigt werden konnten. In diesem Zeitraum fiel der Kurs auf rund 0,19 US-Dollar, was ein Minus von fast 40 Prozent bedeutete. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass auch der Gesamtmarkt runtergegangen ist. Die eigentliche Nagelprobe aber folgt erst jetzt und in den nächsten Stunden wird sich zeigen ob Anleger tatsächlich ihre IOTA abstoßen oder weiter an das Projekt glauben.


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