Ein mit natürlichem Gas betriebenes Elektrizitätswerk im US-Bundesstaat New York setzt seine erzeugte Energie in nachfragearmen Zeiten dazu ein, mit einer eigenen Rechnerfarm Bitcoin zu minen. Dadurch werden bis zu 5.5 BTC im Wert von rund 45.000 US-Dollar täglich erzeugt.
Die USA macht ihrem Ruf als innovationsfreudiges Land einmal mehr alle Ehre: Denn die Betreiber eines Elektrizitätswerks sind auf die Idee gekommen, nicht gebrauchten Strom etwa in der Nacht dazu zu benutzen, Bitcoin Mining zu betreiben. Wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichtet, spielt diese kleine Geschichte im Bundesstaat New York in einem Dörfchen namens Dresden mit gerade 300 Einwohnern. Dort hat sich das Energieunternehmen Greenidge Generation umweltfreundlichen Lösungen verschrieben. Weil das Kraftwerk in Dresden auf Basis von natürlichem Gas läuft, kann es auf Nachfrageschwankungen kaum reagieren. Bei anderen Einrichtungen dieser Art wird dann Gas einfach abgefackelt. Greenidge Generation vermeidet diese Verschwendung nun durch eine selbst betriebene Bitcoin Mining Farm und sieht sein Projekt als mögliches Vorbild auch für andere Kraftwerke.
Bitcoin Mining in den USA – kann sich das überhaupt rechnen?
Greenidge Generation hat sich für sein BTC-Projekt die Investmentfirma Atlas Holdings mit an Bord geholt, die den Angaben zufolge 65 Millionen US-Dollar bereitstellte. Dafür wurden unter anderem 7.000 Asic Miner angeschafft, die bei Vollbetrieb rund 14 Megawatt verbrauchen. Das Kraftwerk selbst produziert derzeit zwischen 30 und 104 Megawatt Leistung, unter 30 Megawatt würde eine Abschaltung notwendig. An guten Tagen findet der Mining Pool von Greenidge Generation 5,5 BTC mit einem Wert von aktuell etwa 45.000 US-Dollar. Da Stromkosten nicht oder nur symbolisch anfallen, würde es bei dieser Modellrechnung etwa fünf Jahre brauchen, bis sich das Investment rentiert. Allerdings ist dabei das bevorstehende Bitcoin Halving ebenso nicht berücksichtig wie die erheblichen Preisschwankungen von BTC. Obwohl das Konzept bestechend einfach klingt, muss sich die Profitabilität also erst noch mittelfristig beweisen.
Dennoch sprechen Greenidge Generation und Atlas Holdings bereits davon, das Bitcoin Mining auszubauen und die Rechnerfarm zu erweitern auf die Höchstkapazität von 104 MW. Dabei werde man auch fremde Investoren einladen. Positiver Nebeneffekt des Projekts ist das Schaffen neuer Arbeitsplätze. Mit den Behörden wird über Steuererleichterungen verhandelt.
Wird umweltfreundliches Bitcoin Mining zum Trend?
Ebenfalls aus den USA kam 2019 die Nachricht. Bitcoin Mining mit Ökostrom betreiben zu wollen. Auch bei dem Vorhaben stellt sich die Frage nach der Rentabilität. Doch bei diesen Pilotprojekten schwingt zwischen den Zeilen immer mit, Mining von BTC und anderen Kryptowährungen China nicht konkurrenzlos zu überlassen. Man will Know-how und Kapazitäten im eigenen Land behalten – ein Beweis dafür, wie weit Kryptowährungen in den USA zumindest bei progressiven Investoren schon akzeptiert sind.
Ob das Beispiel Greenidge Generation auch international Schule macht? Es steht zumindest nicht allein auf weiter Flur, andere Unternehmen etwa entwickeln mobile Mining Farmen, um temporäre Energieüberschüsse auszunutzen und noch andere entwickeln Modelle, mit denen sich das Mining von Bitcoin und Co. positiv auf die Treibhausemission anrechnen lassen soll. Mit solchen Konzepten wird tendenziell dem Gegenargument zu Bitcoin etwas Wind aus den Segeln genommen, demnach das Mining von BTC durch hohen Stromverbrauch umweltschädlich sei.
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