PayPal hat sich Anfang Oktober entschieden, die geplante Kryptowährung Facebook Libra nicht mehr zu unterstützen. Hauptgrund dafür sei das mangelnde Tempo in der Entwicklung von Facebook Libra, begründete PayPal-CEO Dan Schulman den Schritt nun.
Die Anfangseuphorie um den geplanten Stablecoin Facebook Libra ist längst verflogen, Politik und Regulierungsbehörden stehen dem Projekt mehr als skeptisch entgegen. Auch das Konsortium, welches Facebook Libra entwickeln und pushen soll, bröckelt, im Oktober gingen neben PayPal auch Mastercard und Visa von Bord. Jetzt hat sich der CEO von PayPal, Dan Schulman, in einem Interview mit der Wirtschaftszeitung Fortune erstmals zu den Beweggründen für den Kurswechsel seines Unternehmens geäußert. Demnach sind es weniger die regulatorischen Herausforderungen, die Facebook Libra ins Stocken geraten lassen, sondern die technologische Entwicklungsarbeit.
Warum PayPal nicht mehr bei Facebook Libra mitmacht
“Als wir mehr darüber (Libra) erfahren haben, sahen wir auch, welche Menge Arbeit noch bevorsteht, auch für uns selbst, und dann haben wir gesagt: Wir fokussieren uns lieber auf unsere eigene Roadmap”, sagte Schulman und fügte an, mit dieser Taktik werde man bei PayPal schneller Blockchain-Technologie integrieren können. Schulman betonte, dass er sich gut vorstellen könne, zu einem späteren Zeitpunkt wieder bei Facebook Libra einzusteigen. Er machte auch klar: Regulatorische Bedenken waren nicht die Ursache für den Sinneswandel bei PayPal in Sachen Facebook Libra. “Wir haben ziemlich robuste Beziehungen zu all den Regulatoren da draußen”, meinte Schulman, Gegenwind für Facebook Libra von dieser Seite habe PayPal nicht nervös gemacht.
Was PayPal mit Blockchains vorhat
Schulman wünscht dem Projekt Facebook Libra weiterhin viel Erfolg und erklärte, PayPal selbst arbeite ebenfalls an Implementierung von Blockchain-Technologie. Er persönlich halte privates Guthaben in Bitcoin (BTC) und erkenne das Potenzial, welches Kryptowährungen haben. Angewandt auf die Finanzdienstleistungen von PayPal seien Kryptowährungen aber aufgrund ihrer starken Kursschwankungen noch nicht interessant. Zudem müsse man bedenken, dass selbst bei Stablecoins wie Facebook Libra Umtauschgebühren in Fiat die Kostenersparnisse auffresse, welche sich durch automatisierte Transfers in der Blockchain ergeben. PayPal sei gut aufgestellt in Sachen schnelle und preiswerte Überweisungen, Blockchains könnten aber beispielsweise bei der Authentifizierung von Kunden zum Einsatz kommen. Ob PayPal unter Umständen auch an einem eigenen Stablecoin arbeitet, wollte Schulmann nicht beantworten. Er bestätigte aber, dass in seinem Unternehmen eine Gruppe von Experten im Bereich Blockchains und Kryptowährungen forsche und entwickle.
Facebook Libra – wie geht es weiter?
Facebook-Chef Mark Zuckerberg gab sich zuletzt vor dem US-Kongress kämpferisch und will Libra nach wie vor im kommenden Jahr auf den Markt bringen. Hinter den Kulissen ist es derweil ruhiger um Facebook Libra geworden. Die Äußerungen von Schulmann schaden Facebook Libra nicht, deuten aber mehr Rückstände im Zeitplan aus technischen Gründen als gedacht an. So bleibt es weiter spannend, ob Facebook Lira seinen ambitionierten Zeitplan mit einem Launch in der zweiten Jahreshälfte 2020 einhalten kann.
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