Ripple möchte in Südamerika wachsen

Ripple will von Brasilien aus seine Aktivitäten in Südamerika verstärken. Dazu wurde mit Luiz Antonio Sacco ein ausgewiesener Fintech-Experte angeheuert. Ripple verspricht seinen Kunden mehr Tempo bei weniger Kosten für grenzübergreifende Überweisungen im Vergleich zu klassischen Transaktionen.

13 Länder zählt Südamerika, von denen Brasilien mit fast 200 Millionen Bürgern das mit großem Abstand bevölkerungsreichste ist. Deshalb wählen international agierende Unternehmen meist Brasilien als Ausgangspunkt für ihre Aktivitäten in Südamerika. Dieser Strategie folgt nun auch Ripple und hat den neu geschaffenen Posten des Managing Direktor Brasilien und Südamerika mit Luiz Antonio Sacco besetzt. Sacco hat in der Region bereits diverse Führungsposten in der Fintech-Branche besetzt. In einer Pressemitteilung von Ripple heißt es, man steige nun mit Sacco offiziell in den brasilianischen Markt ein. Man habe bereits mehr als ein Dutzend von Kunden, die in Brasilien das Ripple-Netzwerk nutzen, darunter der lokale Zweig der internationalen Santander Bank, die einheimische Banco Rendimento und den Finanzdienstleister BeeTech.

Ripple in Brasilien – was ist der Plan?

Ripple verweist bei seiner Ankündigung, den südamerikanischen Markt von nun an offensiv zu bespielen, auf die altbekannten Vorteile seiner Netzwerk-Lösungen rund um xCurrent. Die klassische Infrastruktur für internationale Überweisungen brauche für jeden Transfer drei bis fünf Tage, sei teuer und in 6 Prozent aller Fälle schlage die eigentlich geplante Transaktion fehl. Ripple hingegen garantiert grenzübergreifende Überweisungen in Sekundenschnelle, manipulationssicher und transparent dokumentiert im RippleNet. BeeTech etwa sei es dadurch bereits gelungen, die Gebühren für solche Transaktionen von 20 US-Dollar auf 2 US-Dollar zu senken. Die südamerikanischen Länder sind zwar politisch und wirtschaftlich durchaus unterschiedlich aufgestellt, doch durch Verwandtschaften, Migration und kulturelle Gemeinsamkeiten gehören auf dem Kontinent grenzübergreifende Geldgeschäfte zum Alltag. Hier sieht Ripple seine Chancen, durch Sacco einen Ansprechpartner zu etablieren, der die Gepflogenheiten kennt. Namentlich nennt Ripple Chile, Peru und Argentinien als Länder neben Brasilien, auf denen der Fokus liegt. Hier dürften also in näherer Zukunft weitere Kunden für das RippleNet verkündet werden.

Und was ist mit XRP in Südamerika?

Ripple Erfolgsmeldungen in Sachen globaler Expansion und institutionellen Kunden reißen nicht ab. Nahezu im Wochentakt verweist Ripple auf spannende Projekte, beispielsweise zuletzt den Markteinstieg in Saudi-Arabien und eine Kooperation mit American Express. Die Krux daran: Wieder und wieder dreht sich dabei alles um RippleNet und nicht die eigene Kryptowährung XRP. Auch diesmal im Fall Südamerika bleibt auffällig: XRP wird nur in einem Nebensatz kurz erwähnt. Von Plänen, XRP in den Schwellenländern zu pushen oder beispielsweise im inflationsgeplagten Venezuela offensiv zu bewerben, ist keine Rede. Damit bleibt für Anleger weiterhin die Frage, wann und wo XRP seine Stärken als Kryptowährung voll ausspielen kann.


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