Für Do Kwon, den Gründer von Terra (LUNA), wird es juristisch ungemütlich. Die US-Börsenaufsicht SEC ermittelt gegen Do Kwon wegen des DeFi Protokolls Mirror und aus Südkorea kommen Berichte über geheime Kassen.
An das Kryptojahr 2022 wird sich Do Kwon wohl zeitlebens schmerzhaft erinnern. Im Mai musste der Gründer erlebt, wie sein Projekt Terra (LUNA) mit dem algorithmisch verknüpften Stablecoin UST in sich zusammenbrach und zig Milliarden US-Dollar unter sich begrub. Jetzt im Juni holt Do Kwon eine andere Vorgeschichte in den USA ein. Ein Berufungsgericht in New York bestätigte, dass sich Do Kwon für Terra Labs und das Mirror Protocol verantworten muss.
Die US-Börsenaufsicht SEC ist der Ansicht, dass das Mirror Protocol auch auf US-Kunden abzielte und dabei Gesetze verletzte. Beim Mirror Protocol für DeFi unter LUNA wurde der Derivat-Handel mit führenden Tech-Aktien abgebildet – ein Finanzbereich, für den die SEC in den USA die Aufsicht hat. Die Anwälte von Do Kwon argumentierten, Mirror Protocol sei in den USA kaum präsent gewesen und zudem habe es bei der Aufnahme von Ermittlungen durch die SEC formale Fehler gegeben. Doch jetzt scheint klar: Do Kwon muss Dokumente liefern und aussagen. Das Mirror Protocol selbst ist seit dem Crash von LUNA ohne Liquidität und hatte zudem eine schwere Sicherheitslücke öffentlich machen müssen.
Ungemach droht Do Kwon auch im Heimatland Südkorea. Dort recherchieren Medien weiterhin intensiv, wie es bei Terra Labs hinter den Kulissen zuging und ob sich am Crash von LUNA und UST nicht doch einzelne bereichern konnte. Der Fernsehsender JTBC berichtet unter Berufung auf frühere Terra Mitarbeiter, dass Do Kwon monatlich die Überweisung von Krypto im Wert von 80 Millionen US-Dollar auf unbekannte Wallets veranlasst habe. Im Raum stehen Geldwäsche und Selbstbedienung. Do Kwon hat die Vorwürfe bisher nicht kommentiert.
Fazit: Terra mit Do Kwon wird im Nachgang immer unheimlicher
Zu guten Zeiten von LUNA und UST hatte Do Kwon Kritiker meist arrogant abgebürstet, seine Millionenwetten mit anderen Krypto-Prominenten sind nur ein Beispiel. Doch der Besserwisser Do Kwon ist entzaubert, auch der Versuch eines Neustarts mit LUNA 2.0 schlug fehl, die Preiskurve des neuen Terra ist weit abgestürzt. Einzelheiten aus der Vergangenheit von Do Kwon wie das Verschweigen eines anderen gescheiterten Stablecoin-Projekts namens Basis Cash lassen an seiner Redlichkeit zweifeln. So wird sich Do Kwon wohl vorerst an den Gedanken gewöhnen müssen, viel Zeit mit Rechtsangelegenheiten zu verbringen.
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