Die Deutsche Bank hat sich in einer Studie ausführlich mit der Zukunft von Zahlungsmöglichkeiten inklusive Bitcoin beschäftigt. Insgesamt bekommen Kryptowährungen dabei gute Noten. Doch gewarnt wird davor, Bitcoin als Alternative dafür zu betrachten, Guthaben zu sichern.
Welche Bedeutung wird Bargeld mittelfristig in unserem Alltag noch spielen? Laufen digitale Geldbörsen demnächst Kreditkarten und Sparkonten den Rang ab? Wo liegen die Vor- und Nachteile von Kryptowährungen? Mit solchen Fragen beschäftigten sich Spezialisten der Deutschen Bank in einer umfangreichen, dreiteiligen Analyse. Dabei zeigt sich das Geldinstitut angetan von den Möglichkeiten, die Bitcoin und Co. bieten. Eine deutliche Warnung aber sprechen sie auch aus: Anders als von manchen angenommen, tauge Bitcoin (BTC) nicht dazu, um sein Geld sicher aufzubewahren. Der Kurs von BTC schwanke viel zu stark und dadurch sei nicht garantiert, dass man immer dann auf sein Guthaben für den Einsatz in der Realwirtschaft zugreifen könne, wenn es gewünscht ist. Für Anleger in Bitcoin ist dies im Grunde eine Binsenweisheit, denn sie verfolgen die Auf und Abs im Tageskurs von BTC.
Neuer Stablecoin als Fiat-Ersatz? Deutsche Bank sieht das Potenzial
Die Bänker aus Frankfurt sehen enormes Potenzial für einen (neuen) Stablecoin, der internationale Leitwährungen widerspiegele. Denn nach wie vor würden grenzübergreifende Geldtransfers zu lange dauern und durch hohe Gebühren für Bürger wenig attraktiv sein. In der globalisierten Welt aber steige das Verlangen danach, auch anderswo als daheim einkaufen und bezahlen zu können, ohne sich mit Wechselkursen zu beschäftigen und darauf zu warten, dass eine Zahlung bestätigt werde. Eine exklusive Umfrage für die Deutsche Bank zeige: Die große Mehrheit der sogenannten Millenials habe bereits Erfahrungen mit Kryptowährungen gesammelt und wünsche sich, mit einem Stablecoin den Alltag zu erleichtern. Schwer tut sich die Studie mit der Prognose, ob wirklich Facebook Libra die Rolle eines international akzeptierten Stablecoins besetzen kann. Man könne sich auch gut die Herausgabe staatlicher Stablecoins vorstellen oder ein ganz neuer Spieler könne auf dem Markt auftauchen, so die angedeuteten Szenarien.
Mit Blick auf Bitcoin stellen die Fachleute fest: Allein die Ankündigung von Facebook Libra habe den Kurs von BTC deutlich und positiv beeinflusst. Auch der Handel von Bitcoin Futures an regulierten Börsen wie bei Bakkt zeige Impulse auf BTC und demonstriere damit, wie Bitcoin für das Gesamtfeld Kryptowährungen der wichtigste Stimmungsindikator ist. Interessantes Detail: Das Bitcoin Halving in wenigen Monaten wird aus Sicht der Deutschen Bank ein weiterer Moment, der nicht nur Anleger dazu zwinge, sich mit konzeptionellen Grundlagen von Kryptowährungen zu beschäftigen.
Was Du von den Experten der Deutschen Bank lernen kannst
Die einzelnen Fakten und Schlussfolgerungen in der Studie der Deutschen Bank sind für die Kryptoszene nichts wirklich Neues. Doch das englischsprachige Papier taugt durchaus dazu, um sich die Gesamtlage vor Augen zu rufen. Schon im Dezember 2019 hatte sich die Deutsche Bank entgegen ihres konservativen Rufs erstaunlich optimistisch in Sachen Kryptowährungen positioniert. Vielleicht will sich das größte deutsche Geldhaus so öffentlichkeitswirksam Schritt für Schritt auf ein neues Geschäftsfeld vorbereiten.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar