Die Bundesregierung hat sich für die Legalisierung von elektronisch dokumentierten Wertpapieren entschieden und bringt damit Blockchain-Lösungen in die klassische Finanzwelt. Ein kleiner, aber wichtiger Schritt für die Kryptobranche.
Als die deutsche Regierung im Herbst 2019 eine Blockchain-Strategie beschloss, mischten sich Zustimmung und Kritik. Doch ein wichtiger Eckpfeiler im Umgang mit innovativen Lösungen aus der Kryptobranche ist jetzt gesetzt: Wie die Finanznachrichtenagentur Reuters berichtet, hat das Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel den Weg freigemacht für eine Neuorientierung bei Wertpapieren. Was bisher als papiernes Dokument ausgestellt und verwahrt werden musste, darf künftig auch in rein digitaler Form organisiert werden. Finanzminister Olaf Scholz sagte, digitale Wertpapiere würden Kosten senken und Hürden bei der Verwaltung beseitigen.
“Das Zertifikat auf Papier mag noch aus nostalgischen Gründen geliebt werden, doch die Zukunft gehört der elektronischen Version”, sagte Scholz. Ausdrücklich erlaubt die Bundesregierung das Festschreiben von Wertpapieren in Blockchains, die als dezentralisiertes und manipulationssicheres Register wie gemacht für die Aufgabe scheinen. Wo bisher etwa Besitzerwechsel von Wertpapieren umständlich von Hand dokumentiert werden mussten, reichen in einer Blockchain wenige Mausklicks.
Berliner Blockchain-Strategie zeigt erst Früchte
Die große Koalition versucht sich im Spagat, einerseits digitale Innovation aus der Kryptobranche zu ermöglichen und andererseits nicht unreguliert zu lassen. Befürchtungen, dies könne zu einer Überregulierung führen, haben sich bisher nicht bewahrheitet. Im Gegenteil: Große Kryptobörsen wie Binance und Coinbase haben in Deutschland offiziell zugelassene Dependancen gegründet und auch in der klassischen Bankenwelt wird daran getüftelt, wie man Bitcoin und Co. für Kunden verfügbar macht.
Doch die Bundesregierung wird weiter gefragt sein, wenn es darum geht, aus angekündigten “Leuchtturm-Projekten” Wirklichkeit werden zu lassen. Daneben drängt die Frage nach dem E-Euro von der Europäischen Zentralbank (EZB) – die Deutsche Bank sieht eine solche staatlich garantierte Digitalwährung als “alternativlos”.
Fazit: Blockchains und Kryptobranche – Deutschland bewegt sich
Einsatzfälle für Blockchain in der Praxis gibt es zuhauf: Ob in der Logistik, beim Internet der Dinge (IoT) oder beispielsweise für Echtheitszertifikate – überall spielt manipulationssichere Vernetzung ihre Stärken aus. Was nun für Wertpapiere gilt, dürfte in immer mehr Bereiche des täglichen Lebens einziehen. Vermögensverwaltung ist dabei eine wichtige Facette und kann zur Brücke zum Handel mit Kryptowährungen werden. Gewöhnen wir uns also an Blockchains als alltägliches Instrument der modernen Welt, wie es auch die Politik endlich begriffen hat.
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