Designierte EZB-Präsidentin Lagarde: Bitcoin-Feind oder Krypto-Freundin?

Die Europäische Zentralbank (EZB) bekommt mit Christine Lagarde voraussichtlich eine neue Chefin. Die Kryptoszene fragt sich naturgemäß, wie die Französin eigentlich zu Kryptowährungen steht. Kann Lagarde Bitcoin und Co. etwas abgewinnen oder reiht sie sich in die Fraktion der Finanzpolitiker ein, die vor Kryptowährungen warnen?

Teile der Kryptoszene erhoffen sich von Christine Lagarde als künftige Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) neue Impulse für Anerkennung und Regulierung von Kryptowährungen. Der Gedanke dahinter: Wenn Bitcoin und Co. von der EZB offiziell ernst genommen werden, erleichtert das Privatleuten und institutionellen Anlegern, in Kryptowährungen zu investieren. Lagardes Vorgänger Mario Draghi hatte sich von Kryptowährungen distanziert und die Position vertreten, diese seien keine Währungen, sondern hochriskante Anlagen. Von Lagarde sind aus ihrer Zeit als Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IMF) mehrere Interviews und Reden bekannt, in denen sie sich zu Kryptowährungen äußert.

Lagarde kann sich Stablecoins auf Zentralbank-Basis vorstellen

Schon im Oktober 2017 hatte Lagarde die Idee ins Spiel gebracht, der IMF könne seine Kredite durch eine eigene Kryptowährung vergeben. Dies wäre effizienter und kostengünstig als die bisherige Praxis. Auch im November 2018 äußerte sich Lagarde grundsätzlich aufgeschlossen zu Vorschlägen, dass Zentralbanken eigene Kryptowährungen herausbringen, um bargeldlose Geschäfte zu vereinfachen. Von pauschaler Kritik und Ablehnung des Bitcoin hält Lagarde nichts, wie sie bei beiden Gelegenheiten klarmachte. Doch sie fordert auch, dass bestehende Kryptowährungen sich Regulierungen unterwerfen müssten. Ohne dies werde kein Vertrauen entstehen. Vergleicht man ihre Äußerungen etwa mit dem, was der deutsche Bundesbankpräsident Jens Weidmann über Kryptowährungen denkt, ist Lagarde sicher deutlich kryptofreundlicher. Denn Weidmann beschwört ähnlich wie Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz gerne das Gespenst von Kryptowährungen, welche die Stabilität des Finanzsystems gefährden.

Lagarde hat Potenzial von Kryptowährungen erkannt

Erst im April diesen Jahres hatte sich Lagarde wieder zu Kryptowährungen ausgelassen. Dabei sagte sie, diese würden die Finanzwelt ins Wanken bringen. Dies ist aber nicht unbedingt als Kritik zu verstehen, denn Lagarde betonte im selben Atemzug, Blockchains und Distributed Ledger würden die Banken zu Innovationen antreiben. “Wir wollen nicht so viel Innovation, dass die notwendige Stabilität des Systems erschüttert wird”, fasste Lagarde ihre Überlegungen zusammen und forderte Regulierung für Bitcoin und Co. von nationalen und internationalen Institutionen. Nur so könne man Sicherheit gewährleisten, ohne Fortschritt zu gefährden.

Fazit: Mit Lagarde könnte es für Kryptowährungen voraus gehen

In einem Rundbrief von eToro-Analyst Mati Greenspan heißt es bereits, dass mit Lagarde eine “unglaublich kryptofreundliche” Präsidentin ab 1. November 2019 die Geschicke der EZB übernehme. Dies gelte insbesondere für Ripple (XRP) und Stablecoins als Kryptowährungen, die internationalen Zahlungsverkehr erleichtern. Lagarde werde der Kryptobranche insgesamt guttun. Ruft man sich in Erinnerung, dass in Frankreich die Regierung bereits Gesetze zur Regulierung von Kryptowährungen erlässt und in Berlin besonders die CDU/CSU-Fraktion Tempo fordert, um die Chancen von digitalen Währungen und Tokenisierung nicht zu verpassen, wird klar: Mit der 63-jährigen Christine Lagarde bekommen diejenigen in der EZB eine mächtige Ansprechpartnerin, die Kryptowährungen nicht verteufeln, sondern reguliert in das globale Finanzsystem integrieren wollen.


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