Kryptobörsen fallen erneut mit massivem Wash Trading auf

Im Wettbewerb der Kryptobörsen untereinander wird anscheinend häufig mit gezinkten Karten gespielt. Eine neue Studie legt nah, dass einige Teilnehmer durch sogenannte Wash Trades ihre Handelsvolumina künstlich aufblähen. Ziel dieser Strategie könnte sein, höhere Listing Fees zu verlangen.

Wash Trade an der Börse definiert einen Handel, bei dem Käufer und Verkäufer dieselbe Person sind oder unter einem Dach stecken. Wash Trading ist an den klassischen Börsen verboten, dienen solche Geschäfte doch nur dem Generieren von künstlich erhöhten Handelsvolumen. Nun kommt eine Studie des Finanzdienstleisters Coventure zum Schluss: Wash Trading ist bei Kryptobörsen weit verbreitet, die öffentlich gemeldeten Handelsvolumen passen bei genauerer Analyse oft nicht zur nachvollziehbaren Realität. Als Motivation hinter solchen Praktiken vermuten die Experten zwei Gründe: Bei höheren Tagesumsätzen können die Kryptobörsen auch höhere Listing Fees verlangen, die dafür bezahlt werden, dass bestimmte Kryptowährungen überhaupt notiert werden. Zum zweiten ziehen höhere Handelsvolumen mehr Händler an, die an der jeweiligen Kryptobörse von großer Liquidität ausgehen. Weiterer positiver Effekte für Kryptobörsen könnte größere Attraktivität für ICOs sein.

Wash Trade bei Kryptobörsen – wie wurde analysiert?

Coventure bezieht sich in seiner Studie auf Ergebnisse des Blockchain Transparency Institute und eigene Erhebungen. Dabei wurde etwa das gemeldete Handelsvolumen den vom Alexa Ranking vermuteten Besucherzahlen auf der jeweiligen Plattform gegenübergestellt. Hohe Umsätze bei wenig Besuchern weisen auf Unregelmäßigkeiten hin.

Handelsvolumen im Vergleich zu den täglichen Besuchern

Weiter untersuchte man, wie viel Kapital eingesetzt werden müsste, um den Kurs einer Kryptowährung bei der jeweiligen Börse zu beeinflussen. Auch hier zeigten sich teils unrealistische Diskrepanzen. Wash Trade kann etwa von Bots durchgeführt werden, verändert aber keine Preise. Nachteil für den normalen Anleger: Er geht davon aus, dass an einer Börse durch den Handel Preise gebildet werden, wird aber durch Wash Trades in die Irre geführt.

Grundsätzlich gibt es 5 Indikatoren an denen ihr Wash trades erkennt:

  1. Sehr viele Trades über die API.
  2. Häufung von Trades zu Uhrzeiten wo normalerweise ein geringes Handelsvolumen erwartet wird (z.B. Nachts).
  3. Die Transaktionen sind größer als die Orderbücher.
  4. Sich ständig wiederholende Transaktionen.
  5. Keine Preisvolatilität trotz hohen Handelsvolumens.
Beispiel von Wash Trading an einer Exchange

Wie stark häufig manipuliert wird zeigt auch eine Grafik bei der die Orderbuch größe mit dem Handelsvolumen verglichen wurde. Normalerweise sollte das Orderbuch recht voll sein. Übersteigt das Handelsvolumen die Orderbuch größe erheblich ist davon auszugehen, dass Manipulation stattfindet.

Handelsvolumen im Vergleich zur Orderbuch größe

Welche Kryptobörsen agieren ehrlich?

Wer sich die Ergebnisse genauer anschaut, erkennt: Mit Binance, Bitfinex, Coinbase, BitFlyer und Kraken sind fünf Kryptobörsen als fair und transparent herausgestellt, die auch zuvor schon einen guten Ruf hatten. Besonders kritisch betrachtet werden Börsen wie CoinBene, Bitthumb und Bit-Z. Für dich entscheidend: Wenn Börsen nicht gegen Wash Trade vorgehen, funktioniert die Preisbildung durch echten Handel nicht mehr natürlich. Zudem riskieren die Plattformen, dass Regulierungsbehörden eingreifen und Börsen schließen. Wir empfehlen daher unter Verweis auf unseren Überblick zu Kryptobörsen, sich auf die bekannteren Exchanges wie Coinbase zu verlassen.


Wer noch keine Bitcoins hat kann diese bei eToro für Euro kaufen. Mit einem Hebel könnt ihr Bitcoins bei Bitmex (1:100) handeln.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*