Die Commerzbank hat ein Blockchain-basiertes Projekt mit Daimler Trucks aufgelegt, bei dem E-Lastwagen für das Tanken von Strom automatisiert und ohne menschliches Eingreifen direkt an der E-Tanksäule in Euro bezahlen. “Maschine-zu-Maschine-Zahlungen” (M2M) nennt die Commerzbank dieses Konzept.
Über das große Interesse der Automobilindustrie an Blockchain-Lösungen berichten wir regelmäßig, jetzt hat die Commerzbank ein weiteres Pilotprojekt vorgestellt. Im konkreten Fall geht es darum, dass elektrobetriebene Lastfahrzeuge von Daimler Trucks in die Lage versetzt werden sollen, ihre Tankrechnung ohne menschliches Zutun zu begleichen. Dafür hat die Commerzbank Euro in eine nicht näher benannte Blockchain übertragen, was sie als “Cash on Ledger” bezeichnet. Damit kann der E-Lastwagen von Daimler auf das Euro-Guthaben zu greifen und den Rechnungsbetrag, den die Strom-Tanksäule übermittelt, bezahlen. Die Commerzbank spricht von M2M (Maschine-zu-Maschine-Zahlungen), eigentlich dürfte man den Test aber wohl auch als eine Finanztransaktion im Internet der Dinge (IoT) bezeichnen. Laut Commerzbank brauchten solche digitalen Zahlvorgänge, wie sie etwa im Mautsystem schon Normalität sind, bisher immer noch die Zustimmung von Menschen und seien daher nicht vollautomatisiert.
M2M – wo sieht die Commerzbank das Potenzial?
Nun sind E-LKWs ja eher Zukunftsmusik – doch Experten verweisen zurecht darauf, dass autonomes Fahren, im Güterverkehr auf der Straße etwa durch sogenanntes Platooning realisiert, schon bald zulassungsreif sein könnte. Beim Platooning wird nur noch der erste LKW aktiv von einem Menschen gesteuert, weitere Lastwagen folgen in kurzen Abständen aufgereiht wie auf einer Perlenkette dem Führungsfahrzeug automatisiert. Solche Konvois könnten dann künftig auch das Auftanken mitsamt Bezahlungsvorgang selbst erledigen. Oder das Beispiel autonom fahrender Busse, die auf überschaubaren Flächen wie einem Messegelände oder Flugplatz verkehren. Die Commerzbank geht davon aus, dass aus solchen Lösungen zunehmende Bedarf für M2M-Zahlungen entsteht. Zuletzt hatte die Commerzbank bereits Blockchain-Zahlungen mit Smart Contracts verknüpft und auch digitale Wertpapiergeschäfte in Kooperation mit der Deutschen Börse getestet. Dafür unterhält die Bank die Abteilung main incubator, die innovative Technologie etwa im Bereich Distributed Ledger praxistauglich gestalten soll. Daimler wiederum meldete im Juni, eine speziell für Kraftwagen optimierte Hardware Wallet zu entwickeln.
Automobilbranche macht Ernst mit Blockchains
Für den Wirtschaftsstandort Deutschland ist es eine gute Nachricht, wenn die großen Automobilhersteller als Schlüsselindustrie Blockchains und Kryptowährungen als Chance begreifen. Das aktuelle Beispiel von Daimler Trucks und Commerzbank mag zwar nur wenig spektakulär klingen, deutet aber deutlich an, wohin die Reise geht. Wenn wir mittelfristig immer mehr miteinander vernetzte Fahrzeuge auf den Straßen sehen, werden auch automatisierte Bezahlvorgänge zur Normalität. Es bleibt zu hoffen, dass auch die Bundesregierung solche Pilotprojekte wie das vorliegende als Chance begreift und nicht durch übertriebene Gesetzgebung blockiert.
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