Vor einem Jahr haben bei Ethereum die Vorbereitungen für das Upgrade auf Version 2.0 begonnen. ETH-Erfinder Vitalik Buterin beschreibt nun, welche Probleme für Ethereum 2.0 noch zu lösen sind.
Ethereum (ETH) als unangefochtene Nummer Zwei der wichtigsten Kryptowährungen hat im Dezember 2020 mit der Beacon Chain die Weichen für ein Upgrade auf Ethereum 2.0 gestellt. Eine Umstellung des Protokolls soll das Ökosystem energieeffizienter und leistungsfähiger machen. Besonders hohe Ethereum Transaktionsgebühren und niedriger Durchsatz behindern die Zukunftsfähigkeit. An sich sollte Ethereum 2.0 Anfang 2022 live gehen. Doch ein Artikel von ETH-Gründer Vitalik Buterin wirft jetzt Fragen auf, ob der ambitionierte Zeitplan eingehalten werden kann.
Schon der Titel “Endgame” (übersetzt: Endspiel) deutet an, dass Buterin sich nicht um kleinere Details sorgt, sondern eine grundsätzliche Herausforderung ausgemacht hat. Auch wenn er die vorhersehbaren Probleme hypothetisch am Beispiel einer “großen Blockchain” beschreibt, ist klar, dass Ethereum 2.0 ebenso gemeint ist. Wenn eine Blockchain expandiere und etwa Side Chains durch Sharding aufsetze, sieht Buterin das Prinzip der Dezentralisierung gefährdet. Zum einen wird es mit wachsender Menge von Daten schwierig bis unmöglich, Netzwerkpunkte mit haushaltsüblichen Computern zu betreiben. Zum Zweiten werde es für die Nodes interessant, nicht nur die Haupt-Blockchain zu behandeln, sondern ihre Rechnerkapazitäten auch auf Side Chains anzuwenden. Dann aber sehe das Ökosystem von außen vielleicht vielfältig aus, werde aber im Inneren von wenigen einzelnen Validatoren beherrscht.
Ähnlich hatte Buterin auch schon argumentiert, als er sich mit Tesla-Chef Elon Musk eine öffentliche Diskussion um die technologische Zukunft von Dogecoin (DOGE) lieferte. Im Aufsatz “Endgame” liefert Buterin nun Lösungsansätze, wie Blockchains auch unter hoher Last und beim Sharding tatsächliche Dezentralität beibehalten können. Ethereum sei mit seinen Plänen dabei generell gut aufgestellt, doch müssten Entwickler für Ethereum 2.0 die Fallstricke beachten, vor denen er warne, so Buterin.
Fazit: Ethereum 2.0 schwieriger als oft gedacht
Wir hatten für euch schon im Herbst den Stand der Dinge zu Ethereum 2.0 zusammengefasst und dabei auch klargestellt: Der Launch wird nicht sofort die bekannten Probleme bei ETH lösen, sondern dies auf weitere kleinere Updates verschieben. Daher sollte man unbedingt aufhorchen, wenn Buterin seine Überlegungen zum “Endspiel” folgendermaßen abschließt: Es werde “wahrscheinlich Jahre dauern”, bis die komplexen Ziele geprüft und umgesetzt werden können. Buterin appelliert an die Geduld von Investoren, damit nicht unausgegorene Module in Gang gesetzt werden, sondern wirklich tragfähige und dezentralisierte Lösungen zum Tragen kommen. Ob sich Buterin mit seinen Bedenken durchsetzen kann, ist vermutlich eine Frage nicht nur theoretischer Natur, sondern hat das Potenzial, die Preiskurve von ETH mittel- und langfristig zu beeinflussen. Denn Anleger wollen ein voll funktionsfähiges Ethereum 2.0 lieber heute als morgen und sind dafür unter Umständen wohl auch bereit, Bedenken bei der Dezentralität beiseitezustellen.
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