Analysten wundern sich: Am gestrigen Donnerstag entwickelte Bitcoin Cash (BCH) eine ungewöhnliche Dynamik. 13,6 Millionen BCH-Coins im Wert von etwa 1,4 Milliarden US-Dollar wechselten in nur 24 Stunden ihren Platz – aber wechselten sie auch den Besitzer?
An normalen Handelstagen sind die Rollen im Markt für Kryptowährungen relativ klar verteilt: Das mit Abstand größte Handelsvolumen verzeichnet der Bitcoin, dann folgt Ethereum und weiter dahinter findet sich Bitcoin Cash (BCH) wieder. Gestern (Donnerstag, 13. Dezember 2018) war es aber anders. Bitcoin Cash wurde im großen Stil bewegt, 38,8 Prozent aller BCH, die im Umlauf sind, wechselten zu einer neuen Wallet – und doch rührte sich der BCH-Kurs nicht auffällig. Fachleute meinen, dass die plausibelste Erklärung für das ungewöhnliche Ereignis bei der Kryptobörse Coinbase liegt. Diese habe BCH verschoben, um die Coins vor dem Risiko einer Replay-Attacke im Nachhall der Hard Fork bei BCH abzusichern und auch um die dazugehörigen Bitcoin SV einzulösen. Drei Anhaltspunkte für diese These gibt es: Zum einen seien massenhaft BCH in einzelnen Transaktionen verschoben worden, beispielsweise 200.000 BCH in einem Block. Zum zweiten habe Coinbase kürzlich angekündigt, Mittel zu bewegen, um ihre Kunden besser zu schützen. Zum dritten habe Coinbase bereits Anfang Dezember klassische Bitcoin im großen Stil umgelagert.
Hintergründe zu den auffälligen Bewegungen beim BCH
Die Hard Fork bei BCH hat dazu geführt, dass unter Umständen Replay-Attacken möglich sind. Dabei werden Coins quasi doppelt beansprucht, weil sie sich plötzlich in zwei Blockchains befinden. Das Problem wurde bereits bei der Absplittung von BCH und BTC deutlich. Jetzt ist mit dem Bitcoin SV (BSV) noch eine dritte Kryptowährung im Spiel. Verschiebt ein Teilnehmer seine Coins, sind diese aber wieder eindeutig zugeordnet. Coinbase als führende Kryptobörse hätte ein logisches Interesse an einem solchen Manöver. Umstritten bleibt, ob solche Aktionen nicht besser angekündigt werden sollten, um ungewollten Einfluss auf die Kurse zu vermeiden.
Was bedeuteten die Turbulenzen beim BCH für mich?
Wie gesagt: Der Kurs des BCH zeigt sich unbeeindruckt von den weit überdurchschnittlichen Handelsvolumina. Der Bitcoin SV (BSV) hat offensichtlich noch keine wirksamen Replay-Schutz implementiert. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, der Strategie der großen Marktteilnehmer zu folgen und zumindest innerhalb deiner Wallet umzuschichten oder besser noch BCH und/oder BSV in eine Hard Wallet zu transferieren. Wichtig ist auf jeden Fall, dass ihr eure Bitcoin Cash auf eine neue Wallet transferieren solltet bevor ihr mit dem Private Key der alten Wallet eure Bitcoin SV beansprucht.
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