IOTA 2.0: Führungsspitze beantwortet Fragen zu Coordicide

IOTA 2.0, auch bekannt als Coordicide, gilt als Nageltest für IOTA. Denn mit dem technologischen Upgrade soll die Abkehr vom zentralen Koordinator gelingen. Doch der Zeitplan für IOTA 2.0 musste bereits mehrfach korrigiert werden. Jetzt äußern sich die Verantwortlichen.

IOTA befindet sich in der kniffligen Lage, ein schon lange versprochenes, umfassendes technologisches Upgrade endlich auch zu verwirklichen. Das Vorhaben heißt IOTA 2.0 und soll das Tanglenet zu einem dezentralisierten Netzwerk machen. Coordicide spielt entsprechend auf die Abschaffung des zentralen Koordinators bei IOTA an, der nicht zum Grundprinzip von Blockchain-Lösungen passt. Zuletzt aber musste bei IOTA 1.5 aka Chrysalis als Zwischenschritt Verzögerung eingeräumt werden und die Fachwelt fragt sich: Was ist denn da bei IOTA wirklich los? In einer Online-Fragerunde (AMA) bei Reddit gaben unter anderem die IOTA-Mitgründer David Sønstebø, Serguei Popov und Dominik Schiener Antworten.

IOTA 2.0 – wie lautet der aktuelle interne Zeitplan?

Naturgemäß wollten Fragesteller wissen, auf welches Datum man sich für IOTA 2.0 einstellen sollte. Derzeit ist das Testnet Pollen in Betrieb. Das eigentlich noch für 2020 angekündigte zweite Testnet Nectar werde sich auf Anfang 2021 verschieben, heißt es. Für Honey als drittes und abschließendes Testnet für IOTA 2.0 sieht Popov das erste Halbjahr 2021 als realistisch an. Eine Antwort zum anvisierten Zieldatum für die tatsächliche Umschaltung auf IOAT 2.0 wurde vermieden.

Welche Probleme sind für IOTA 2.0 noch zu lösen?

Entwickler und IOTA Stiftung sagen nun, dass alle Schlüsselfragen zu Coordicide gelöst seien. Jetzt drehe es sich hauptsächlich darum, die Ergebnisse ausgiebig zu testen, auch auf Sicherheitslücken hin. Dann werde man auch genaue Spezifikationen für Coordicide an externe Entwickler und Nutzer von IOTA weitergeben können.

Ist der Altcoin (M)IOTA regelkonform in der EU?

Immer wieder gibt es Zweifel daran, ob die Kryptowährung IOTA nicht in das Visier von Regulierungsbehörden kommen könnte. Schiener und Sønstebø zeigten sich jetzt optimistisch und verweisen darauf, dass die Stiftung auch Lobbyarbeit leiste. Genauere gesetzliche Regelungen für Kryptowährungen würden es den Nutzern von IOTA etwa aus der Industrie leichter machen, Buchhaltung zu betreiben und sich sicher zu sein, legal zu agieren.

Gibt es Neues zu den Personal- und Finanzfragen bei IOTA?

Der Aufsichtsrat bei IOTA hat derzeit nur zwei Mitglieder und hält sich auffällig zurück, wenn auf IOTA und speziell Sønstebø harte Kritik einprasselt. Sønstebø sagt nun, man suche nach weiteren Personen für den Aufsichtsrat. Generell sehe er noch Raum für Neueinstellungen bei der IOTA Stiftung. Auch auf Zweifel an den Finanzreserven bei IOTA ging Sønstebø gesondert ein. Er versicherte, man bemühe sich um eine Diversifizierung von Einnahmequellen, um nicht mehr so sehr abhängig von den Reserven in IOTA zu sein, die bei einem Bärenmarkt an Wert verlieren könnten.

Fazit: IOTA Stiftung zeigt sich offen und optimistisch

Die IOTA Stiftung und insbesondere Sønstebø hängt der Ruf an, bei kritischen Fragen entweder abzutauchen oder polemisch zu reagieren. Die jetzige AMA ist insofern positiv zu bewerten, denn es kamen die Themen auf den Tisch, die für Anleger relevant sind. Manche Auskünfte würde man sich wohl detaillierter wünschen, doch immerhin: Den Vorwurf, in einem isolierten Elfenbeinturm zu sitzen, hat die IOTA Stiftung zumindest teilweise entkräftet.

Aus technologischer Sicht versprühen die Antworten zu IOTA 2.0 weiterhin Optimismus. Skepsis an der Umsetzbarkeit von Coordicide halten die Gründer und Entwickler für unberechtigt. Sie dürfte aber wieder aufflammen, wenn der mehrfach korrigierte Zeitplan für IOTA 2.0 erneut nicht eingehalten werden könnte. Stand Oktober 2020 gilt: Bis Sommer 2021 sollte Coordicide im Testnet Honey stabil laufen und eine Implementierung mit IOTA 2.0 im Mainnet anschließend realistisch sein.

Der Kryptomarkt nahm die Fragestunde zu IOTA gelassen hin. MIOTA notiert bei um 0,27 US-Dollar und hängt damit in einer Preisregion fest, die angesichts von langen Phasen aus 2017 und 2018 mit – teils weit – über 1 US-Dollar pro MIOTA unbefriedigend genannt werden darf. Erhoffte Impulse durch IOTA 2.0 für den Preis von MIOTA werden wohl noch so lange auf sich warten lassen, bis aus den Ankündigungen zu Coordicide auch Wirklichkeit wird.


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