IOTA stoppt Vorzeigeprojekt Qubic

IOTA muss einen Rückschlag eingestehen: Mit dem Projekt Qubic wollte man eigentlich das eigene Ökosystem um wichtige zusätzliche Fähigkeiten erweitern. Jetzt teilte IOTA-Chef David Sønstebø mit, dass die Arbeit an Qubic eingestellt wird.

Das Kryptojahr 2020 läuft einfach nicht rund bei IOTA: Zunächst musste man wegen einer kritischen Sicherheitslücke bei der offiziellen Trinity Wallet das IOTA Mainnet für rund einen Monat aussetzen. Jetzt wird bei IOTA das Projekt Qubic eingestampft, welches im Juni 2018 vorgestellt wurde und das Ökosystem für IOTA technologisch weit nach vorne bringen sollte. In einer Fragestunde (AMA – Ask Me Anything) bestätigte David Sønstebø, Chef der IOTA-Stiftung, das Aus für Qubic. Man verfüge nicht über genug Kapazitäten, um Qubic zu einem erfolgreichen Ende zu bringen und wolle sich deshalb nun darauf konzentrieren, Smart Contracts bei IOTA zu integrieren.

Warum das Ende von Qubic bei IOTA traurig ist

IOTA hat seit seinem Start bei Investoren und Kooperationspartnern aus Wirtschaft und Forschung stets mit der Grundidee gepunktet, mit dem Tanglenet und eigener Kryptowährung zum Standard für automatisierte Prozesse im Internet der Dinge zu werden. Dabei stellten sich im Lauf der Zeit naturgemäß neue Aufgaben und Bedürfnisse an das Ökosystem von IOTA heraus. Diesen sollte mit Qubic begegnet werden, was für Quroum basierte Berechnungen steht. In der Praxis sollte Qubic an das Tanglenet angedockt hauptsächlich drei neue Funktionen bei IOTA ermöglichen:

  • Das Outsourcing von Rechnerkapazitäten, was etwa wichtig ist, wenn kleine, wenig leistungsstarke Hardware an IOTA angebunden wird. Solche Einheiten könnten durch Qubic quasi zusätzliche Rechnerkapazitäten bestellen, so die Idee.
  • Das vereinfachte Einbinden von sogenannten Oracles bei IOTA, spezialisierter Hardware wie etwa Temperatursensoren.
  • Komplexe Smart Contracts, die in Echtzeit auch Zahlungen in IOTA abwickeln und im Bestfall zudem kompatibel zu anderen Blockchains werden sollten.

Sønstebø sagt nun, von diesen drei Zielen bleibe das Thema Smart Contracts erhalten, werde aber unter anderem Namen als Qubic vorangetrieben. Er hoffe, dass öffentliche Test dazu bereits in näherer Zukunft möglich sein würden. Die Webpräsenz für Qubic ist unterdessen nach wie vor hier online und die bisher erzielten technologischen Fortschritte sollen für Interessierte zur Verfügung gestellt werden.

Zwischen den Zeilen klingt Sønstebø ziemlich zerknirscht, denn die Enttäuschung aus der IOTA Gemeinde zum überraschenden und plötzlichen Stopp von Qubic ist deutlich.

Fazit: Probleme bei IOTA häufen sich

Das Desaster mit der Trinity Wallet, öffentlicher Streit zwischen den IOTA-Gründern und die Blamage mit Qubic – bei IOTA vergeht kaum ein Monat ohne Hiobsbotschaften. Dazu gesellt sich die Erkenntnis, dass IOTA als Zahlungsmittel im Internet der Dinge bei Weiten nicht so angenommen wird wie erhofft.

Und über all dem schwebt noch das Projekt Coordicide als Damoklesschwert. Sønstebø betonte, Coordicide und Qubic hätte nicht miteinander zu tun und müssten als getrennte Projekte angesehen werden. Bei Coordicide halte man am Zeitplan fest und erwarte, Anfang 2021 durch Coordicide den zentralen Koordinator bei IOTA abzulösen. Dieser wird von Fachleuten immer wieder kritisiert, weil diese zentrale Instanz bei IOTA dem Prinzip der Dezentralität widerspricht. Doch auch Coordicide hat schon mehrfach Verzögerungen erfahren und die Diskussion darum zu erbitterten Auseinandersetzungen geführt. Manche Experten meinen, Coordicide sei technologisch nicht zu bewerkstelligen.

Das Vertrauen in IOTA und Galionsfigur David Sønstebø ist zumindest schwer angeschlagen, zu oft haben sich großspurige Ankündigungen als nicht haltbar erwiesen. Derweil stabilisiert sich der Kurs von IOTA weiter bei um 0,15 US-Dollar auf niedrigem Niveau.


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2 Kommentare

  1. Die armen Investoren, die in ihrer Hoffnung und ihren Reichtumsträumen immer noch an das Projekt glauben und wie hypnotiseiert jede Rechtfertigung seitens der IF unkritisch schlucken. Schrecklich. Idiota, Idiota, Idiota. Man kanns nicht anders beschreiben. Gier frisst Hirn.

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