Nächster Rechtsstreit um DeFiChain und Julian Hosp – Situation bedrohlich

DeFiChain (DFI) ist in Schieflage geraten. Um die Krypto-Firma Cake dahinter streiten sich die Gründer Julian Hosp und U-Zyn Chua vor Gericht. Jetzt will auch ein früher Investor Sammelklage in den USA gegen Hosp und Cake anstrengen.

Wer in DeFiChain (DFI) investiert ist, hat allen Grund, sich Sorgen zu machen. Das von Julian Hosp mitgegründete Projekt notiert auf dem Niveau eines Allzeittiefs und auch der zum Ökosystem gehörende algorithmische Stablecoin DUSD ist mit Ständen um 0,33 US-Dollar weit abgestürzt. Hosp ist bereits von seinem Mitgründer U-Zyn Chua in Singapur verklagt worden. Jetzt bahnt sich ein zweiter Rechtsstreit in den USA an. John Rost, Investor der ersten Stunde bei DeFiChain, kündigt auf X eine Sammelklage an und richtet seinen Fokus dabei auch auf Hosp, dessen Ehefrau Bettina und U-Zyn. Rost will eine sechsstellige Belohnung für Whistleblower in der Angelegenheit ausschreiben und sucht Mitkläger.

Die Schlammschlacht kennt aber noch weitere Fronten. Rost hat Gerichtsschreiben veröffentlicht, denen zufolge er selbst von Julian Hosp vor Gericht gezerrt wird. Hosp fordert von Rost 20.000 Singapur Dollar Schmerzensgeld, das Löschen von Posts auf X und anderen sozialen Netzwerken sowie ein Kontaktverbot. Hier ist laut den Dokumenten für den 7. Februar ein Gerichtstermin angesetzt. Doch damit nicht genug: Rost wiederum wird auf Reddit von einem Mitglied und Investor der DeFiChain Community für den Niedergang von DFI verantwortlich gemacht und persönlich hart angegangen. Was also ist da überhaupt los?

DeFiChain: Hosp und Co. werden von Vergangenheit eingeholt

Dass DeFiChain keine Zukunft hat, wurde eigentlich schon im Sommer 2022 klar, als der angebliche Stablecoin DUSD seine 1:1 Anbindung an den US-Dollar verlor. Wiederholte Versuche der Community, DUSD wieder auf die Beine zu helfen, schlugen fehl. DFI ist spätestens seit Sommer 2023 in einer Abwärtsspirale gefangen. Jetzt findet ein Hauen-und-Stechen statt, bei dem die Gründer Hosp und U-Zyn ebenso wie der frühe Investor Rost letzte Pfründe retten wollen.

Dabei wird auch unter der Gürtellinie argumentiert. So behauptet beispielsweise Rost, dass Hosp eine außereheliche Beziehung mit einer Mitarbeiterin von Cake unterhält., was Hosp abstreitet. U-Zyn etwa wirft Hosp vor, Massenentlassungen bei Cake ohne erforderliche Rücksprache durchgesetzt zu haben.

Und bei Rost wird vorgerechnet, dass dieser bereits fast 25 Millionen US-Dollar Gewinne aus DeFiChain gescheffelt haben soll. Ein zweiter früher Investor namens Howard Fineman soll auf 14 Millionen US-Dollar Profit durch DFI gekommen seien. Beide waren den Reddit-Recherchen zufolge als Start-Investoren bei DeFiChain mit an Bord und hatten sich von Hosp und U-Zyn zig Millionen DFI zusichern lassen. Deren systematischen Abverkäufe wiederum hätten den Absturz von DeFiChain ausgelöst. Rost widerspricht auf X und behauptet, weder er noch Fineman hätten die ihnen zugesagten DFI je erhalten. Er vermutet Hosp, U-Zyn oder Cake hinter den Abverkäufen.

Sind DeFiChain und DUSD noch zu retten?

Wie verworren die Lage von DeFiChain zeigt sich auch daran, dass mit in das Ökosystem eingebrachten Bitcoin (BTC) offenbar getrickst wird. Eine zugesicherte 1:1 Abdeckung von dBTC bei DeFiChain durch echte BTC wird wohl nicht mehr erfüllt. Beobachter sehen bei DeFiChain Anzeichen eines Pyramidensystems. Julian Hops hatte ein solches schon mit Lyoness betrieben und mit TenX ein anderes Start-Up an die Wand gefahren. Stets gab es Zoff zwischen Hosp und Mitgründern. DUSD wäre der vermutlich erste algorithmische Stablecoin, der zu seiner 1:1 Anbindung an den US-Dollar zurückfindet. Kurzum: Chaos und Scheiterhaufen bei DeFiChain und um Hosp, wohin man auch blickt. Übrigens hatte auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Cake DeFi schon Anfang 2022 abgemahnt, worauf eine Umbenennung in Bake folgte. Cake/Bake sind aber weitgehend identisch und Hosp fungiert als CEO.

Fazit: Julian Hosp, DeFiChain und Cake – Gerichte müssen entscheiden

Die Projekte von Julian Hosp haben durchweg vielen Anleger große Verluste beschert. In den letzten zehn Tagen hat Hosp sich zu den jüngsten Entwicklungen bei DeFiChain und Cake – so weit wir momentan wissen – nicht mehr öffentlich verteidigt. Wenn man tiefer in die Diskussionen und Schuldzuweisungen einsteigt, ergibt sich ein Bild, welches Schaudern lässt. Ein vorläufiges Fazit aber sollte erlaubt sein: Dezentralisiert und dadurch weitgehend unabhängig von Cake(Bake sind DeFiChain und DUSD ganz bestimmt nicht, wie die Machtkämpfe zwischen Gründern und Investoren sowie vorgelegte Dokumente beweisen. Hoffnungen auf ein Comeback von DeFiChain und Hosp dürften sich als naiv erweisen und es deutet alles daraufhin, dass Gerichte Schlussstriche ziehen werden.


Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*