Ripple geht davon aus, in diesen Tagen von der US-Börsenaufsicht SEC verklagt zu werden. Dabei dreht es sich darum, ob XRP als zulassungspflichtiger Security Token eingestuft werden muss. Es drohen hohe Strafen.
Seit Jahren schon gibt es Zweifel daran, ob Ripple nach US-Recht mit der Herausgabe und Verkauf von XRP legal vorging. Jetzt spitzt sich die Situation zu, denn die mächtige Securities and Exchange Commission (SEC) will Ripple offenbar verklagen. Dies machte Ripple-CEO Brad Garlinghouse per Twitter und Interview öffentlich. Die SEC als US-Börsenaufsicht hat in der Vergangenheit bereits mehrere Krypto-Projekte nach dem Launch als Securities identifiziert und zu Straf- und Entschädigungszahlungen gezwungen. Garlinghouse sieht das Vorgehen der SEC gegen Ripple (XRP) als Angriff auf die gesamte US-Kryptobranche. Der Kurs von XRP verlor um mehr als 15 Prozent und notiert erstmals seit Wochen unter 0,50 US-Dollar.
SEC vc. Ripple – ein kniffliger Fall
Ein Punkt bringt Garlinghouse aktuell besonders in Rage: SEC-Chef Jay Clayton wird mit der Einführung des neuen US-Präsidenten John Biden Ende Januar angekündigt seinen Posten verlieren. Einen Prozess kurz vor Weihnachten anzustrengen und dann später nicht mehr zu verantworten – das findet Ripple schlicht unfair. Garlinghouse erwartet, dass mit Biden nach Trump wieder mehr Offenheit von offiziellen Stellen für die Kryptobranche in die USA einziehen. Die SEC hat die mögliche Anklage bisher weder kommentiert noch dementiert.
Die Frage, ob eine Kryptowährung als Security zu betrachten ist, kehrt regelmäßig wieder. Das Crypto Rating Council als unabhängiger Branchenverband vergibt dabei an XRP die Note Vier, was hohe Wahrscheinlichkeit für die Einstufung als Security bedeutet. Ripple hingegen verneint diese Tendenz und hatte zur Unterstützung seiner Position im Sommer einflussreiche Juristen in Stellung gebracht.
Securities sind in den USA wie Aktien zulassungspflichtig. Als Ripple 100 Milliarden XRP generierte und Teile von ihnen verkaufte, hätten die Investoren im Grunde Anteile an Ripple gekauft, meinen auch enttäuschte Anleger. Diese haben bereits mehrere Sammelklagen gegen Ripple angestrengt, deren Ausgang mit einem Verdikt von der SEC beeinflusst werden könnte. Zuletzt hatte Ripple ob der Situation laut über eine Auswanderung aus den USA nachgedacht.
In einem aktuellen Positionspapier vergleicht sich Ripple mit Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH). Diese beiden vor Ripple größten Kryptowährungen haben von der SEC das grüne Licht als Non-Securities bekommen. Ripple argumentiert auch emotional national mit der schrägen Behauptung, BTC und ETH würden von China kontrolliert. Mit einer Bestrafung für XRP werde sich die USA strategisch schädigen, klingt dabei durch.
Fazit: Für Ripple wird die Luft dünn
Niemand bei Ripple kann glaubhaft sagen, dass der Schritt der SEC überraschend käme. Die mögliche Einstufung von XRP als Security hängt schon seit geraumer Zeit wie ein Damoklesschwert über dem Projekt Ripple. Andere größere Kryptowährungen wie EOS konnten im Endeffekt langwierige Prozesse durch außergerichtliche Einigungen vermeiden. Ob sich solche Chancen auch für Ripple ergeben können, wird erst aus der förmlichen Anklage abschätzbar. Der Markt mag die Unsicherheit nicht und schickte XRP deshalb vorerst ins Minus.
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