Brad Garlinghouse als der CEO von Ripple (XRP) hat angekündigt, dass sein Unternehmen sich außerhalb den USA ansiedeln werde, falls man im Mammutprozess mit der US-Börsenaufsicht SEC verliert.
Ripple (XRP) hat sein US-Geschäft seit rund 18 Monaten faktisch einstellen müssen. Ende Dezember 2020 wurde bekannt, dass die US-Börsenaufsicht SEC gegen Ripple klagt und mindestens 1,3 Milliarden US-Dollar Schadensersatz für frühe Investoren erreichen will. Schon wenige Tage später wurde XRP bei US-Kryptobörsen bis hin zu Coinbase ausgelistet. Doch Ripple hat seinen Hauptsitz nach wie vor in San Francisco und frühere Umzugspläne wurden still beerdigt. Jetzt aber bringt CEO Brad Garlinghouse wieder die Option einer Abwanderung aus den USA ins Spiel.
Bei der Tech-Konferenz Collision in Kanada fand Garlinghouse laut Medienberichten klare Worte. In Bezug auf eine mögliche Niederlage im Verfahren gegen die SEC kommentierte Garlinghouse einen perspektivischen Wegzug von Ripple aus den USA demnach mit den Worten: “Es geht nicht darum, dass wir könnten, sondern dass wir würden.” In den USA hatte Ripple wegen des SEC-Prozesses nicht nur die Auslistung von XRP hinnehmen müssen, sondern auch seinen Referenzpartner MoneyGram verloren. Die jüngsten Aussagen von Garlinghouse überraschen deshalb, weil er sich noch im April siegessicher zum Verfahren mit der SEC geäußert hatte.
Anderseits haben Garlinghouse und auch Ripple selbst bei der Vorstellung ihrer Jahresergebnisse 2021 betont, insgesamt auf Rekordkurs zu sein und dies durch rasantes Wachstum außerhalb den USA zu erreichen. Frühere Gedankenspiele zu einem neuen Hauptquartier von Ripple führten Richtung Asien und arabische Emirate, wo XRP unbelastet eingesetzt werden kann. Jetzt sind von Garlinghouse keine konkreten Ausweichorte genannt worden. Ripples aktuell gut 700 Mitarbeiter sind weltweit auf 15 Standorte verteilt, vor Kurzem wurde im kanadischen Toronto ein neues Büro mit 150 Stellen eröffnet.
Fazit: Können Ripple und XRP auch ohne USA erfolgreich sein?
Ein Urteil in Sachen XRP und Ripple wird von dem Gericht in New York für Anfang 2023 erwartet und vorher dürften mögliche Umzugspläne kaum konkret werden. Doch es stellt sich natürlich die Frage, ob Ripple und XRP überhaupt nachhaltiger Erfolgschancen hätten, wenn man sich ganz aus den USA zurückziehen würde. Auch Garlinghouse weiß, dass die USA weiterhin die größte Volkswirtschaft der Welt sind und dortige regulatorische Entscheidungen oft weit über die Grenzen ausstrahlen. Auch wiederholt geäußerte Börsenpläne von Ripple sind schwer vorstellbar bei einem Verbot in den USA. Deshalb sind die Äußerungen von Garlinghouse zu einem neuen Hauptquartier von Ripple wohl als gezielte Provokation und Notfallplan einzustufen und nicht als strategisches Ziel.
Wenn Garlinghouse solche Aussagen tätigt, weiß man wohin die Reise geht und das ist sicher auch nicht ungerechtfertigt. Ripple hat sich aus den verkäufen von XRP eine Menge FIAT-Geld einverleibt und sich damit groß gemacht. Die Richtlinien sind ziemlich klar… das ist dann eine Security. All die Nebelkerzen und Durchhalteparolen Ripples sind sehr bedenklich, aber nachvollziehbar. Man versucht eben mit allen Mitteln dran zu bleiben.
Gerichtliche und moralische Entscheidungen haben nichts miteinander zu tun. Da zählen eben Fakten. Mit einer Niederlage gegen die SEC kann Ripple dann einpacken. Niemand wird dann dieses Unternehmen und diesen Token unterstützen.
So klar ist das mit den Securities nicht. Dem zugrunde liegt der Howie Test
aus den 1930ern, zu dem Zeitpunkt gab es allerdings keine Kryptowährungen.
Also muss man die einzelnen Indikatoren betrachten. Außerdem das Problem
mit Hinman und Ethereum. Was alles wären dann Securities ? Dann die Frage, ob Mitarbeiter der SEC mit xrp gehandelt haben und wie sie zu welchem Zeitpunkt gehandelt haben. So einfach mit “die SEC gewinnt das Verfahren” ist es eben doch nicht. Und das Kryptos gegen Fiat Währung verkauft wird…. da muss ich, glaube ich, nichts zu sagen.