Der Kurs von BTC wird laut einer Vorhersage aus den USA nach dem Bitcoin Halving im Mai 2020 nicht mehr unter 20.000 US-Dollar fallen. Analyst Charles Hwang erwartet stattdessen einen Bullenmarkt mit Kurszielen um 50.000 US-Dollar für das kommende Jahr. Grund sei die anhaltende Nachfrage nach BTC.
Prognosen zur Preisentwicklung bei Bitcoin (BTC) gibt es zuhauf und Anleger freuen sich zumeist über immer neue Höchstwerte, die dabei theoretisch aufgerufen werden. Gemein ist den aktuellen Vorhersagen, dass sie das im Mai 2020 bevorstehende Bitcoin Halving als entscheidenden Faktor für die Kursentwicklung sehen. Nun hat Charles Hwang, der beim Krypto-Hedgefonds Lightning Capital die Geschicke leitet, seine Analyse vorgelegt. In dem ausführlichen Papier kommt Hwang zu dem Ergebnis: Das Bitcoin Halving ist noch nicht angemessen eingepreist bei BTC und deshalb ist für 2020 ein Preiskorridor von 20.000 bis 50.000 US-Dollar zu erwarten. Hwang liefert für seine These einige spannende Argumente.
Nachfrage nach BTC und das Bitcoin Halving
Hwang beginnt seine Argumentationskette mit den technischen Fakten, die sich aus dem BTC-Protokoll ergeben. Mit dem Bitcoin Halving halbiert sich die Menge der neu aus dem Mining geschöpften BTC von aktuell 12,5 pro Block auf 6,25. Umgerechnet auf ein Jahr bedeutet dies, dass anstatt wie in den Jahren seit dem letzten Bitcoin Halving von Juli 2016 nicht mehr 657.000 BTC neu auf den Markt kommen, sondern nur noch 328.500. Diese Zahl setzt Hwang nun in das Verhältnis zur jetzigen Nachfrage nach BTC und geht dabei konservativ vor.
Laut seinen Daten absorbieren Marktteilnehmer, die BTC für illegale Geschäfte verwenden, mindestens 82.000 BTC jährlich. Chainanalysis sieht diese Zahl sogar als zu niedrig angesetzt.
Am deutlichsten wird laut Hwang die Nachfrage nach BTC bei Plattformen wie LocalBitcoins.com, wo Peer-to-Peer-Handel und damit relativ anonym abgewickelt wird. Mindestens 500.000 BTC schluckt der dortige Markt, so Hwang, Tendenz steigend.
Zudem ist seiner Meinung nach der Trend zu erkennen, dass sich wohlhabende Menschen weltweit mit BTC eindecken, um ihr Kapital vor Finanzkrisen und anderen unerwarteten Ereignissen zu schützen. Diese Gruppe werden mindestens 15.000 BTC aktiv nachfragen.
Dazu kommen in Hwangs Prognose Regierungen, die einen Teil ihrer Reserven in BTC halten, entweder selbst aquiriert oder etwa durch Beschlagnahmungen konfisziert. Bulgarien etwa habe bereits 200.000 BTC in der Staatskasse, die in ihrem Wert der dortigen Goldreserve den Rang ablaufen. Länder wie Venezuela würden BTC einkaufen, um Sanktionen zu umgehen. Kurzum: Mindestens 30.000 BTC würden von solchen Käufergruppen nachgefragt.
Hwang zeigt sich optimistisch in Sachen Bitcoin ETFs und erwartet eine Zulassung in den USA für spätestens 2021. Dann dürfte neues Kapital in den Markt für mindestens 30.000 BTC fließen, glaubt er.
Weiter Faktoren sei die private Nachfrage nach Mini-Sparprogrammen in BTC, oft als #stackingsats bezeichnet, wobei Sat (Satoshi) für die kleinste Bitcoin Einheit von 0,00000001 BTC steht. Auf hier werden ständig neue BTC nachgefragt, die absolute Größe dieses Markts sei aber schwer einzuschätzen.
Zusammengezählt kommt Hwang auf eine Nachfrage von deutlich mehr als 630.000 BTC jährlich, wie gesagt zurückhaltend berechnet. Da nach dem Bitcoin Halving diese Menge nicht mehr durch Bitcoin Mining erfüllt werden kann, steige der Kurs quasi automatisch.
Ölembargo und Bitcoin Halving – was haben die Ereignisse gemeinsam?
Hwang nutzt einen interessanten Kunstgriff, um die Relevanz des Bitcoin Halvings zu erklären. Er vergleicht die künstliche Verknappung der Fördermengen von BTC mit dem OPEC-Ölembargo von 1973, welches den Ölpreis explodieren ließ. Dieser habe auch nach Beruhigung der Lage nie wieder den niedrigen Level von vor dem Ölembargo erreicht. Dasselbe Phänomen sei bei den beiden bisherigen Bitcoin Halvings von 2012 und 2016 zu beobachten gewesen. Daraus schlussfolgert Hwang: Mit dem kommenden Bitcoin Halving wird die Kursmarke von 20.000 US-Dollar, dem bisherigen Allzeithoch, bei BTC als Untergrenze zementiert.
Seiner Ansicht haben aber bisher nur wenige neue Marktteilnehmer bei BTC verstanden, dass schon 2020 aus technischen Gründen die Fördermenge von BTC nicht mehr ausreichen wird, um die steigende Nachfrage zu erfüllen. Das deute auf einen Bullenmarkt hin, der sich – erneut vorsichtig prognostiziert – zunächst 2020 bei bis zu 50.000 US-Dollar pro BTC einpendeln werde.
Bitcoin vor dem Halving kaufen?
Die BayernLB kam zuletzt zu 90.000 US-Dollar als Richtziel nach dem Bitcoin Halving, Analyst Peter Brand sieht 50.000 US-Dollar als realistisch, Optimisten wie Anthony Pompliano hoffen auf 100.000 US-Dollar. Hwang wählt zwar etwas andere, gut nachvollziehbare Argumente, liegt bei seinem Ergebnis aber im gesunden Mittelfeld. Natürlich weist er pflichtgemäß auf Risiken hin, die BTC begleiten, von möglichen Fehlern im Code über Hackerangriffe auf Kryptobörsen bis hin zu regulatorischem Widerstand der Geldpolitik. Anderseits steht BTC aktuell bei gerade einmal gut 7.000 US-Dollar und hat insofern nach Ansicht der überwältigenden Mehrheit von Experten reichlich Luft nach oben. Wirklich einschätzen lässt sich nicht, ob Hwang Recht behält. Doch seine Prognose klingt in sich ziemlich schlüssig.
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