Keine Kryptowährung ohne Whitepaper – der Grundsatz gilt. Allerdings werfen die Entstehungsgeschichten mancher dieser Dokumente mehr Fragen auf als sie beantworten. Andere wiederum, angeführt vom Whitepaper zum Bitcoin, gelten als Meilensteine. Anlass genug, sich einmal gründlich mit Whitepapers zu befassen.
Ein logisch aufgebautes Dokument, welches von einer Problemstellung zu einer Lösung kommt – das ist das Prinzip eines Whitepapers (häufig auch als White Paper geschrieben). In der Diplomatie kennt man solche Weißbücher schon seit mehr als hundert Jahren, in der IT-Branche haben sich Whitepaper in den 1990ern eingebürgert. Für Kryptowährungen markiert das Whitepaper zum Bitcoin von 2008 den Beginn einer neuen Ära. Mit einer digitalen Währung, die dezentralisiert organisiert werde, könne man Probleme lösen, die klassische Währungen automatisch hätten, schrieb damals ein gewisser Satoshi Nakamoto, der bis heute anonym geblieben ist. Seitdem wird beim Launch eines neues Altcoins vorausgesetzt, dass ein Whitepaper erklärt, welche Funktion die jeweilige Kryptowährung erfüllen und wie das technisch bewerkstelligt werden soll.
Kritik an Whitepapers
Im logischen Diskurs, den ein Whitepaper anstoßen soll, sind Plagiate und Ungenauigkeiten verpönt. Aus Sicht von Anlegern sind Whitepaper das grundsätzliche Dokument, auf welches sie ihre Entscheidung stützen, ob sie in eine Kryptowährung investieren wollen. Umso besorgniserregender erscheint, wenn Whitepaper offensichtlich aus Buzzwords und bloßen Versprechen zusammengesetzt werden. Zuletzt machte ein Bericht die Runde, nach denen viele Whitepapers schnell und stümperhaft erstellt werden. “Hauptsache Whitepaper” als Konzept der Blasen bei ICOs, STOs und IEOs bringt den gesamten Kryptomarkt in Verruf. Ob TRON (TXR) und Justin Sun, ob Craig “Ich bin Satoshi” Wright oder nie realisierte Kryptowährungen – es kursieren Dutzende, wenn nicht Hunderte von Whitepapers, die den eigentlichen Ansprüchen nicht gerecht werden können.
Whitepapers beurteilen – was du wissen solltest
Auf der anderen Seite gibt es genügend Whitepapers, die mehr sind als PR-Geblabber. Vitalik Buterins Expose für Ethereum etwa ist bis heute lesenswert und auch das Whitepaper zu Binance und dem Binance Coin (BNB) hat sich als nachhaltig erwiesen. Es ist ein bisschen so wie bei Verträgen mit überwiegend Kleingedrucktem: Spaß macht es nicht, so ein Dokument Seite für Seite zu lesen und kritisch zu hinterfragen – doch da es um Geld geht, sollte man sich die Mühe nicht ersparen.
Wenn schon beim Studieren eines Whitepapers Unklarheiten auffallen, wurde schludrig gearbeitet. Willst du solchen Projekten dein Geld anvertrauen? Und falls du bereits investiert hast: Wird das im Whitepaper skizzierte Konzept tatsächlich umgesetzt? Werden mögliche Änderungen offen kommuniziert und zur Diskussion gestellt? Während Börsenprospekte von Regulierungsbehörden zumindest auf Stichhaltigkeit und Wahrheitsgehalt geprüft werden, sind für Whitepaper keine externen Kontrollen vorgeschrieben. Sie bleiben dennoch zentrale Informationsbroschüre dafür, was bei dem jeweiligen Kryptoprojekt passieren soll. Die Webseite Whitepaper hat die White Paper zu den meisten gängigen Kryptowährungen erfasst und macht dir den Zugang so einfacher.
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