Solana (SOL) mit 70 Prozent Monatsplus auf der Überholspur – das sind Gründe

Mit 20 Prozent Wochen- und 70 Prozent Monatsplus sticht Solana (SOL) aktuell die meisten Altcoins aus. Dabei steckte Solana nach der FTX-Pleite im Herbst 2022 tief in einer Krise. Woher kommt der neue Optimismus?

Als die Preiskurve von Solana (SOL) zur Jahreswende unter die kritische Marke von 10 US-Dollar fiel, gab es nicht wenige, die das Projekt für gescheitert einstufen wollten. Doch in 2023 gelang es Solana zunächst, sich zu stabilisieren – und jetzt hat SOL eine Rallye hingelegt, die das Gros der anderen Altcoins tatsächlich alt aussehen lassen. 20 Prozent Plus über die vergangenen sieben Tage verbucht Solana und beeindruckende 70 Prozent Monatsplus. Mit um 40 US-Dollar markiert Solana aktuell ein Jahreshoch. Anlass genug, die Entwicklung genauer unter die Lupe zu nehmen.

Der Absturz von Solana vor rund einem Jahr passierte, als die Kryptobörse FTX und die mit ihr verknüpfte Unternehmensgruppe von Sam Bankman-Fried Insolvenz erklären musste. Bankman-Fried, der derzeit in New York vor Gericht steht, war erklärter Fan von Solana und hatte in seinem Imperium SOL im Milliardenwert gehortet. Die Sympathien beruhten auf Gegenseitigkeit: Auch die Solana Stifung hatte Millionen in FTX und den FTT Token der Kryptobörse angelegt. So traf der FTX Bankrott SOL stärker als andere Kryptowährungen, Investoren befürchteten Finanzprobleme der Solana Stiftung und erhöhten Preisdruck auf SOL durch Abverkäufe aus der Insolvenzmasse.

Doch derzeit erlebt SOL all diesen Einschätzungen zum Trotz ein Comeback. Analysten nennen als einen Hauptgrund für die Preisexplosion von Solana, dass viele Anleger SOL geshortet hatten, also auf fallende Kurse setzten. Die hatten aber die Solana Community unterschätzt, welche keinesfalls bereit war, ihre SOL abzustoßen, so die These. Jetzt finden sich demnach diejenigen, welche Solana in Short Positionen hatten, in eine klassischen „Squeeze“ Situation wieder, was die Dynamik der Preiskurve anheizt.

Solana Ökosystem zeigt sich widerstandsfähig

Doch es gibt auch harte Fakten, die unterstreichen, dass Solana besser dasteht als oft angenommen. So haben Entwickler Solana die Treue gehalten, rund 1.000 Spezialisten arbeiten den Zahlen von „Developer Report“ derzeit Vollzeit an der Fortentwicklung des Ökosystems. Krypto-Legende Vitalik Buterin, Gründer von Ethereum (ETH), hat den Solana  Entwicklern mehrfach öffentlich Mut gemacht, besonders deutlich zu Neujahr. Mit massiv Manpower im Rücken scheint das Solana Ökosystem also auf einer soliden Basis zu stehen.

Gezeigt hat sich das auch auf der alljährlichen Solana Konferenz „Breakpoint“, die in dieser Woche mit Highlights wie der SOL Integration bei Google BigQuery aufwarten konnte. Zudem kam im September eine beruhigende Nachricht von den FTX Insolvenzverwaltern: Diese werden zwar Solana im Wert von mehr als 1 Milliarde US-Dollar zu Geld machen, um Gläubiger auszahlen zu können. Doch diese SOL Verkäufe finden gestaffelt statt, um größere Einflüsse auf die Solana Preiskurve zu vermeiden.

Wird Solana wieder zum „Ethereum-Killer“?

Angesichts der jüngsten Solana Rallye werden wieder Stimmen laut, die SOL zum „Ethereum-Killer“ ausrufen wollen. Diesen Beinamen bekam Solana schon 2021 verpasst, als SOL in Rekordtempo in die Top Ten der wichtigsten Kryptowährungen galoppierte. Der Vergleich mit Ethereum rührt daher, dass Solana in zukunftsträchtigen Sparten wie Dezentralisierte Finanzen (DeFi), NFTs und Blockchain-Gaming vergleichbar multi-funktional aufgestellt ist. Doch Solana, 2020 für eine Kryptowährung spätgeboren, hatte schon zum Start technologische Lösungen für die bekannten Ethereum Probleme Netzwerkkapazität und Transaktionsgebühren gefunden.

An diesem Ruf aber kratzten wiederholte Netzwerkausfälle bei Solana und nicht zuletzt Sorge über zukunftssichere Finanzierung der Stiftung. Zuletzt aber demonstrierten Kooperationen von Solana mit dem Kreditkartenriesen Visa und Shopify, dass Großunternehmen fest an die Zukunft von Solana glauben. Ob von hier erneut Ethereum angegriffen werden kann?

Hinter Ethereum versammeln sich 5.800 Vollzeitentwickler, Punkt für ETH. In der wichtigen Sparte DeFi ist Ethereum mit knapp 23 Milliarden US-Dollar TVL das Maß aller Dinge, wie die Daten von DeFiLlama zeigen. Bei Solana ist die Sparte DeFi zwar langsam wieder im Kommen und erreicht seit Wochen ein Jahreshoch nach dem anderen. Aber mit aktuell gut 400 Millionen TVL ist der Abstand von Solana zu Ethereum riesengroß, Punkt für ETH. Und Ethereum geht seine Probleme Skalierbarkeit und Gebühren entschieden an, das für Anfang 2024 erwartete Upgrade Dencun soll hier spürbare Verbesserungen liefern.

Fazit: Solana macht Mut – Ethereum außer Reichweite

Auf absehbare Zeit bleibt die Idee von Solana als „Ethereum-Killer“ sehr wahrscheinlich Wunschdenken. Aber wenn es Solana weiterhin gelingt, relativ geräuschlos die Altlasten der FTX-Pleite abzustreifen, scheinen die Aussichten für SOL positiv. Denn die große Solana Community mit ihren vielen Entwicklern bringt Anwendungsfälle und Kooperationen hervor, die der Konkurrenz wie etwa Cardano (ADA) spürbar fehlen. Der momentane Höhenflug von SOL könnte sich als nachhaltiger erweisen als von denen gedacht, welche gegen Solana wetteten und schon den Totenschein ausstellen wollten.




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