Frankreich: Zentralbank will 2020 staatliche Kryptowährung testen

Frankreich schickt sich an, in Europa zum Vorreiter einer staatlich verantworteten Kryptowährung zu werden. Schon im ersten Quartal 2020 will die Notenbank in Paris Projektvorschläge sammeln und anschließend testen.

Aus Frankreich waren in Sachen Kryptowährungen bislang vor allem ablehnende Stimmen zu hören, insbesondere von Projekt Facebook Libra befürchtet die Pariser Politik eine Unterhöhlung der Währungssouveränität. Jetzt meldet die französische Nachrichtenagentur AFP, dass die Zentralbank Frankreichs mit hohem Tempo an einem Probelauf für eine von ihr selbst organisierte digitale Währung arbeitet.

Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau wird mit den Worten zitiert, dass man bereits im ersten Quartal 2020 Ideen und Vorschläge zur praktischen Umsetzung einholen möchte und dann mit einer Testphase starten will. Da Frankreich zur Eurozone gehört, dürfte es sich also um einen Stablecoin auf Basis von Euro handeln.

Staatliche Stablecoins – Facebook Libra hat Dynamik erzeugt

Auch wenn bisher keine technischen Details dazu bekannt sind, wie sich Paris die Umsetzung eines digitalen Euros vorstellt – klar wird durch die Ankündigung einmal mehr, dass der von Facebook angestoßene Libra zum Gamechanger beim Thema Kryptowährungen für jedermann avanciert. In der Vergangenheit hatte sich die europäische Politik weitgehend bedeckt gehalten dazu, wie sie Bitcoin und Co. offiziell bewerten will. Doch seit Facebook Libra international diskutiert wird, hat sich die Situation geändert. Auf eine erste Welle der Ablehnung folgen nun Pläne aus der Geldpolitik, mit einem eigenen Stablecoin eine Alternative zu Libra zu kreieren. Francois Villeroy de Galhau spricht davon, dass Frankreich beabsichtigt, das Innovationspotenzial einer Digitalwährung ausschöpfen zu wollen, beispielsweise die Möglichkeit, große Geldbeträge in Echtzeit zu überweisen. Ihm dürfte bei seinem Vorstoß durchaus bewusst gewesen sein: Wenn ein digitaler, von staatlicher Seite abgesicherter Euro erst einmal auf dem Markt ist, wird er nicht an den Landesgrenzen halt machen, sondern etwa auch in Deutschland auf Interesse stoßen.

Macht Frankreichs Euro-Coin anderen Stablecoins den Garaus?

In der Kryptobranche wird sehr genau beobachtet, was sich weltweit beim Thema staatliche Stablecoins tut. In China sind Pläne offenbar sehr weit fortgeschritten, nun schwingt sich Frankreich zum Pionier auf. Einerseits ist zu erwarten, dass durch offizielle Stablecoins breitere Bevölkerungsschichten an Kryptowährungen herangeführt werden, was deren Akzeptanz steigern sollte. Andererseits geraten privatwirtschaftlich organisierte Stablecoins wie Tether (USDT) durch die Konkurrenz unter Druck, wenn in ihrer Nische plötzlich Optionen auftauchen, an deren Absicherung keine Zweifel bestehen.


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