IOTA Stiftung: Finanzielle Reserven werden offenbar knapp

Die IOTA Stiftung könnte 2023 in Finanznot geraten. Aktuelle Daten zeigen ein Zusammenschrumpfen der Reserven. Im Sommer hatte die IOTA Stiftung bereits einen Sparkurs eingeleitet.

Im Sommer 2020 kursierten erstmals Nachrichten, denen zufolge die IOTA Stiftung finanziell auf dünnem Eis steht. Zwar dementierten Sprecher solche Modellrechnungen wiederholt, aber Fragen nach der finanziellen Zukunftssicherheit der IOTA Stiftung wurden nicht transparent beantwortet. In diesem Sommer nun musst die IOTA Stiftung Massentlassungen und ein striktes Sparprogramm verkünden. Doch aktuelle Diskussionen legen nahe, dass die finanzielle Lage trotzdem in kritische Regionen driftet.

Twitter-Nutzer ThatsNotMyCode beobachtet Wallets der IOTA Stiftung und ihm ist aufgefallen, dass von dort immer zum Wochenanfang große Summen IOTA zum Verkauf freigegeben werden. Er sieht dieses Vorgehen als kontraproduktiv für die Preiskurve von IOTA und spricht von “Dumping” durch die Stiftung. Die von ihm aufgeführte Hauptwallet der IOTA Stiftung hält laut Blockchain-Daten mittlerweile nur noch 13,65 Ti IOTA, die bei aktuellen Preisen einen Wert von etwa 2,8 Millionen US-Dollar hätten. Vor der Restrukturierung Mitte des Jahres benötigte die IOTA Stiftung etwa 1,3 Millionen US-Dollar monatlich, um laufende Kosten zu decken.

Auch Vrom.Iota trägt per Twitter dazu bei, sich ein Bild von den Reserven zu machen. Er hat eine Wortmeldung vom Chef der IOTA Stiftung, Dominik Schiener, ausgegraben. Darin beziffert Schiener die Rücklagen in IOTA auf immerhin 30 Ti und damit gut doppelt so hoch wie auf der besagten Wallet. Dazu kommen laut Schiener etwa 2 Millionen Euro Fiat-Reserven bei der Bank und ausstehende Steuerrückzahlungen in Höhe von 3,3 Millionen Euro. Auf der Habenseite verbucht Schiener zudem 7 Prozent aller Shimmer (SMR), dem im Herbst an die Kryptobörsen gebrachten Seitenprojekt von IOTA. Auch etwa 5 Ti IOTA, welche die Stiftung als Kredite an Kooperationspartner vergeben hat, zählt Schiener zum Plus.

Das Problem: Selbst wenn man der Rechnung von Schiener kritiklos folgt, könnte die IOTA Stiftung 2023 in existenzbedrohende Finanznot geraten. Denn die Rücklagen in Shimmer treffen auf einen illiquiden Markt für SMR, wo schon kleinere Abverkäufe die Preiskurve würden abstürzen lassen. Die Guthaben in IOTA lassen sich zwar einfacher zu Geld machen, aber die Preiskurve von IOTA ist mit um 0,20 US-Dollar auf Tauchkurs und eine schnelle Erholung des Gesamtmarkts kaum in Sicht. Zusammengerechnet sind so weniger als 10 Millionen US-Dollar als liquide Mittel bei der IOTA Stiftung vorhanden, die bei den laufenden Kosten wohl schon in einem Jahr aufgezehrt sein könnten.

Fazit: Droht IOTA Stiftung der Bankrott? Transparenz zur Finanzlage wird eingefordert

Fehlende Transparenzberichte zu den Finanzen der IOTA Stiftung sind sind der Community ein Dauerthema, Verdacht auf Insiderhandel machte erst im September Schlagzeilen. ThatsNotMyCode merkt an, dass jetzige Abverkäufe Überschneidungen mit damals schon kritisch betrachteten Adressen aufweisen. Aus Sicht von Anlegern kann das eigentlich nur dahin führen, die IOTA Stiftung zu offener Kommunikation über die Finanzlage zu drängen. Denn maßgebliche Ziele in der Entwicklungsarbeit wie ein dezentrales IOTA 2.0 (“Coordicide”) sind immer noch nicht erreicht und eine finanziell ausgeblutete Stiftung könnte hier kapitulieren.


8 Kommentare

  1. „Die IOTA Stiftung könnte 2023 in Finanznot geraten.“

    Ihr seid echt lustig. Grundsätzlich ist JEDES Unternehmen im Kryptomarkt unter extremen Druck, ihr solltet euch informieren.

    Abgesehen davon ist IOTA kein Gaudi-Kabarett Produkt, wie der Shitcoin vom Hundefänger Musk: Dogecoin.

    Besorgt euch einfach ein Video auf Youtube wo beschrieben wird, wie man auf Ethereum Basis innerhalb von 15 Minuten einen Krypto auf die Welt bringt, z.Bsp. „iota-block-destroy“.

    Wie hoch sind die Entwicklungskosten?

    Dann nehmen wir eine monetäre Netzwerktechnologie, basierend auf einen gerichteten Graphen, oder so…
    Wieviele Mannjahre Entwicklung?

    Aber richtig, das wirklich schöne, es handelt sich um eine funktionelle Anwendung für die Industrie.

    Das war jetzt keine Anlageempfehlung, das darf ich nicht, ausserdem zahle ich dann noch dieses Woche einen höheren Kurs.

  2. Tja, dass die Foundation vor der Pleite steht, hofft ihr nun schon seit 5 Jahren und mindestens 2 X im Jahr werden verdächtige Indizien bekannt gegeben.

    Mann, ist das albern ….

  3. Die Situation ist vermutlich noch viel brisanter, als hier im Artikel beschrieben. Es gehen Gerüchte um, dass die Stiftung bereits mehrere 7-stellige $-Darlehen hat. Liabilities werden somit gerne ausgeklammert. Ist nicht der erste Fall, wo wir das so sehen. Herr Schiener tanzt mit seinen unpräzisen Aussagen, einer zweihunderttausend Mitglieder großen Community, noch geschickter auf der Nase herum, als ein SBF von ehemals FTX.
    Transparenz war für Herrn Schiener schon immer ein Dorn im Auge.
    Die Community vertraut blind und fordert nicht hartnäckig die harten Fakten auf den Tisch zu legen. Herr Schiener wird am Ende versuchen sich rauszuwinden, dass die Marktumstände so schwierig waren und ihn keine Schuld für den massiven Preisverfall trifft.

  4. Heute auf den Tag genau vor 22 Jahren stand der Kurs von Apple Inc.
    bei 0,27 Euro (splittbereinigt). Heute nun bei 137,00 Euro.

    Im Bereich neuer Technologien ist alles möglich, wenn sie den Durchbruch schaffen.

    • Ja und der Enron Aktienkurs bei 80 US Dollar und heute bei null. Ich glaub so ganz fair sind beide Vergleiche nicht. Was IOTA wirklich zu schaffen machen wird ist, dass ihre Finanzen Richtung null gehen und immer wieder neue Projekte kommen die gehyped werden und mit hunderte Millionen Venture Capital ausgestattet sind (siehe SUI und APTOS). Mal abgesehen davon ob das jetzt gute Projekte sind oder nicht wird es schwer für IOTA da die Anleger zu überzeugen gerade in der aktuellen Phase wo sie nur den ganzen Kram machen den 50+ andere Projekte auch machen (siehe NFTs).

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