Mining von Bitcoin, Ethereum und Co. – kann das in 2022 für Privatpersonen profitabel sein?

Bitcoin Mining, aber auch das Mining von Ethereum (ETH) und anderen Altcoins, wird oft als Chance beworben, mit geringem Aufwand passives Einkommen zu generieren. Doch geht die Rechnung in 2022 noch auf?

In dieser Woche machte eine kleine, aber feine Nachricht die Runde, welche Lust auf Bitcoin Mining schürt. Einem sogenannten Solo Miner ist es überraschend gelungen, einen Block für die Bitcoin Blockchain zu schürfen. Dafür gibt es automatisch 6,25 Bitcoin (BTC) als Belohnung plus die Transaktionsgebühren für die in dem Block enthaltenen Überweisungen. Damit strich der allein agierende Bitcoin Miner auf einen Schlag umgerechnet rund 270.000 US-Dollar ein. Wer träumt da nicht davon, die Geschichte zu wiederholen und selbst Bitcoin Miner zu werden?

Die Story erregte so viel Aufmerksamkeit, weil das Mining von Bitcoin, Ethereum (ETH) und anderen Kryptowährungen generell zu einem Business geworden ist, welches von Mining Pools beherrscht wird. Diese bündeln gewaltige Rechnerkapazitäten, um im Wettlauf um den jeweils nächsten Block und die damit verbundenen Boni vorne zu liegen. Der Solo-Miner hat laut vorliegenden Informationen gerade einmal 126 TH/s Rechnerkapazität aufgewendet – was im Vergleich zur Hashrate von nahe 200 Millionen TH/s im gesamten Netzwerk von Bitcoin ein Minibeitrag ist. Die Chance, mit solch geringem Einsatz einen BTC Block zu finden, wird auf 1 zu 1,4 Millionen beziffert. Der Solo Miner war also ein Glückspilz.

Bitcoin Mining – so wird Profitabilität berechnet

Ob nun Bitcoin oder Ethereum geschürft werden soll – es sind grundsätzlich drei Faktoren, welche die Gewinn-Verlust-Berechnung beeinflussen:

1. Der aktuelle Preis von BTC, ETH oder anderen Coins, bei denen Mining möglich ist. Aus den Preisen ergeben sich die Summen, welche Miner erwarten dürfen, wenn neue Blöcke generiert werden.

2. Die Anschaffungs- und Wartungskosten für die Hardware, mit der Mining betrieben wird. ASIC Miner als spezialisierte Hardware kosten neu schnell 10.000 US-Dollar und mehr, superschnelle Grafikkarten als Alternative schlagen mit 1.000 US-Dollar und mehr zu Buche.

3. Gerade für den Standort Deutschland ausschlaggebend sind die Stromkosten beim Bitcoin Mining. Die Hardware soll 24 Stunden unter Volllast laufen, was mächtig Elektrizität verbraucht.

Online-Kalkulatoren wie NiceHash erlauben es, einfach eine Prognose zu erstellen, welche Gewinne oder Verluste beim Bitcoin Mining aufgrund des individuellen Setups zu erwarten sind. Probiert es gerne selbst aus – oder lest noch ein bisschen weiter. Was wir schon jetzt sagen können: Mining von Bitcoin oder Ethereum macht bei deutschen Strompreisen um 0,30 Euro (0,345 US-Dollar) pro Kilowattstunde (kW/h) keinen Sinn. Zum Vergleich professionelle Miner zahlen maximal 0,065 US Dollar pro Kilowattstunde.

Wir haben für zuletzt das Szenario Bitcoin Mining vom Standort Deutschland hier ebenso durchgerechnet wie Ethereum Mining hier. Das Ergebnis ist eindeutig: Mit den drei angeführten Fixwerten fällt Deutschland als Basis für privates Mining durch das Sieb, Elektrizität ist hierzulande schlicht und einfach zu teuer. Private Bitcoin Miner werden in Deutschland stets für ein exotisches Hobby draufzahlen, wenn ihnen kein unwahrscheinlicher Glücksschuss gelingt.

Fazit: Krypto Mining in Deutschland – Verluste sind vorprogrammiert

Die Meldung des erfolgreichen Bitcoin Solo Miners mag Interesse wecken, aber eine nüchterne Kalkulation aus deutscher Sicht lässt kein Nachahmen empfehlen. Im Gegenteil: Sogar die recht hohen aktuellen Preisniveaus von BTC und Ethereum können die hohen Stromkosten in der EU und Deutschland nicht aufwiegen. Mit dieser Info versteht ihr auch, warum professionelle Bitcoin Miner sich in Ländern ansiedeln, wo die Kilowattstunde Elektrizität 0,065 US-Dollar oder weniger kostet. Das Gros der Online-Rechner für Bitcoin und Ethereum Miner aber setzt solch niedrigen Stromkosten als Standard an und liefert deshalb irreführende Ergebnisse, wenn die Parameter nicht nachjustiert werden. Meist fehlen übrigens auch die Anschaffungskosten für Hardware in den Kalkulationen.

Mit direktem Investment in Bitcoin und Co. sichert ihr euch hingegen klare Gewinnchancen. Und wie ihr Krypto Guthaben mit anderen Methoden als Mining dafür einsetzen könnt, um passives Einkommen zu erzielen, erklären wir hier.


Wer noch keine Bitcoins hat kann diese hier kaufen: 

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