FTX Crash: Crypto.com dementiert Finanzprobleme, Ethereum-Gründer Vitalik Buterin macht Kasse

Die Folgen der Zahlungsunfähigkeit von FTX sind weiterhin brisant. Die Kryptobörse Crypto.com sieht sich gezwungen, Gerüchte über Finanzprobleme energisch zu dementieren. Auch Ethereum-Gründer Buterin wird aktiv.

Die Kryptobranche findet sich nach der Insolvenz von FTX und verknüpften Unternehmen in einer Lage wieder, wo Unsicherheit überhand nimmt. Ein prominentes Beispiel: Der Kryptobörse Crypto.com wird auf sozialen Netzwerken nachgesagt, ebenfalls in Richtung Zahlungsunfähigkeit zu schlittern. Auslöser der Gerüchte war die Überweisung von Ethereum (ETH) im Wert von rund 400 Millionen US-Dollar von Crypto.com zur Handelsplattform Gate.io, die manche als Anzeichen von finanziellen Unregelmäßigkeiten interpretierten. Doch nach Angaben von Crypto.com wurde die Überweisung versehentlich an Gate.io adressiert und ist bereits zurück überwiesen worden. In einer Twitter-Fragestunde versuchte auch der CEO von Crypto.com, Kris Marszalek, die Stimmung zu beruhigen.

Marszalek betonte, dass sein Unternehmen finanziell gesund aufgestellt sei. Man setzte Kundengelder nicht für eigene Investments ein und habe auch keinen eigenen Investmentfonds. Damit bezog sich Marszalek auf die Strukturen bei FTX, wo der Investmentarm Alameda Research sich bei Milliardengeschäften verspekuliert haben soll und dann offenbar FTX Kundengelder eingesetzt wurden, um Finanzlücken zu füllen. Marszalek verspricht, dass Crypto.com innerhalb der kommenden 30 Tage einen belastbaren Einblick in Reserven geben wird. Auf Twitter legte er am Dienstagmorgen nach und schrieb, Crypto.com habe mittlerweile 98 Prozent von aufgelaufenen Abhebungsaufträgen abgearbeitet und betreibe “Business as usual”.

An derer Stelle fand derweil das Verhalten von Ethereum-Gründer Vitalik Buterin öffentliches Interesse. Blockchain-Daten zeigen, dass von einer Buterin zugerechnet Wallet ETH-Verkäufe mit einem Volumen von fast 4 Millionen US-Dollar organisiert wurden. Dies geschah kurz nachdem FTX auch in den USA ein Insolvenzverfahren beantragte. Auf Twitter kommentierte Buterin den Fall von Sam Bankman-Fried, der als Gründer von FTX und Alameda Research im Mittelpunkt der Ereignisse steht. Die öffentliche Person Bankman-Fried werde nun so bestraft wie sie es verdiene. Daneben wirbt Buterin aber auch darum, den Menschen Bankman-Fried nicht zu vergessen, der hoffentlich von Freunden und Familie und Liebe erfahre. Gegen Bankman-Fried ermitteln Behörden in den USA, den Bahamas und anderen Ländern. Ihm droht eine jahrelange Gefängnisstrafe.

Fazit: Kollaps von FTX noch nicht ausgestanden

Crypto.com belegt nach Volumen sortiert einen Platz um die 20 unter den größten Kryptobörsen der Welt, FTX war die Nummer Zwei oder Drei. Trotzdem wäre die Zahlungsunfähigkeit einer weiteren bekannten globalen Kryptobörse für die Branche ein Fiasko, die Story von auf FTX (und Alameda Research) begrenztes Überschreiten von Gesetzen ließe sich dann kaum noch aufrechterhalten. Dass Vitalik Buterin derweil seine Cash-Reserven stärkt, wird wohl unnötig aufgebauscht. Buterin hatte 2019 sein Vermögen grob beziffert und seitdem sind seine ETH-Rücklagen im Buchwert um den Faktor zehn gestiegen. Buterin wickelte seine aktuellen Deals übrigens über die dezentralisierte Kryptobörse Uniswap ab – dieses Detail darf man durchaus als öffentlich gemachtes Misstrauen zu zentralisieren Kryptobörsen wie FTX oder auch Crypto.com interpretieren.


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