IOTA hat gerade das Schlamassel um die offizielle Trinity Wallet halbwegs überlebt, da droht schon wider Ungemach: Mitgründer Sergey Ivancheglo (CFB) kündigt eine neue Variante von IOTA an und hofft, dass dieses Projekt die Kryptoszene überzeugt.
Im immer noch jungen Kryptojahr 2020 vergeht keine Woche ohne IOTA in den Schlagzeilen: Diesmal aber ist es nicht das Aussetzen des Mainnets für finanzielle Transaktionen wegen schwerwiegender Sicherheitslücken in der offiziellem Trinity Wallet, diesmal holt der erbitterte finanzielle Streit zwischen den Gründern IOTA ein. Denn Sergey Ivancheglo alias Come-from-Beyond (CFB) wirbt in einem Blogpost dafür, dem bisherigen Projekt IOTA den Rücken zu kehren und sich seiner, angeblich zukunftssicheren Vision von IOTA anzuschließen.
Was CFB mit IOTA vorhat
Sergey Ivancheglo hatte die IOTA Stiftung schon im Sommer 2019 unter merkwürdig anmutenden Umständen verlassen. Doch sein Wort hat weiterhin ein gewisses Gewicht in der IOTA-Gemeinde, denn CFB gilt als technologischer Mastermind hinter dem Projekt. Nun ist ihm offensichtlich der Kragen geplatzt, denn er nennt drei Punkte, an denen IOTA scheitern könnte bei dem Ziel, im Internet der Dinge (IoT) zum Standard zu werden:
- IOTA ist nicht gewappnet gegen zukünftige Quantencomputer, sagt CFB, und könnte deshalb durch große Hacks massiv an Wert verlieren
- Weil sich IOTA für Atomic Swaps öffnet, leidet laut Come-from-Beyond die Performance und kleinere Endgeräte werden potenziell aus dem Tanglenet ausgeschlossen
- Auch in Richtung Skalierbarkeit zielt der Hinweis von CFB, dass durch die Nutzung statischer IOTA-Adressen die Geschwindigkeit leiden werde.
Sergey Ivancheglo begreift seine Kritik als konstruktiv, denn er schlägt vor, dem bisherigen IOTA eine Alternative vor die Nase zu halten. Sie soll wieder IOTA hießen, den bisherigen Token möchte er durch Kraft der Anleger IOBA nennen lassen, wobei das “B” für binar stehen soll, die Schwachstelle in Sachen Quantencomputer. CFB´s Vision ist im Grunde eine Art Hard Fork, der aber bei IOTA aufgrund des zentralen Koordinators technologisch nicht möglich ist, sondern durch Überzeugungsarbeit funktionieren soll. Der Vorschlag von Ivancheglo lautet: Tausche Deine alten IOTA 1:1 gegen die neuen IOTA um. Dann wirst Du erleben, wie unter meiner Führung sich IOTA technologisch wirklich weiterentwickelt und entsprechend vom Wertzuwachs profitieren. Einige Hundert Zeichen der Zustimmung brachte ihm der Vorstoß bislang immerhin ein.
Droht IOTA durch Come-from-Beyond die Spaltung?
IOTA als Kryptowährung erlebt seit langer Zeit massive Schwierigkeiten, aus dem einstigen Vorzeigeprojekt ist ein Coin geworden, der sich nicht einmal mehr in den TOP 20 der nach Marktkapitalisierung wichtigsten Kryptowährungen wiederfindet. Die Kritik diesmal durch CFB as eigentlich berufener Stimme lässt sich aber auch lesen als Abrechnung wegen persönlicher Verbitterung. Sergey Ivancheglo scheint solo vorzugehen, für solch weitreichende Vorschläge wie er sie formuliert bräuchte er namhafte Unterstützer. Die fehlen CFB allem Anschein nach und deswegen werden seine Mahnung und seine Alternative vermutlich im Nirgendwo verpuffen. Doch das ewige Störfeuer bei IOTA schadet dem gesamten Projekt – ob hausgemacht wie bei der Trinity Wallet oder wie nun von außen durch CFB.
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