IOTA erläutert Details zur Mitarbeit bei EU-Blockchain-Projekt EBSI

Die IOTA Stiftung hat zu ihrer Beteiligung am EU-Blockchain-Projekt EBSI Anwendungsfälle und technologische Zielsetzungen benannt. EBSI soll für Europa vielfältig nutzbare Blockchain-Lösungen entwickeln.

Kurz vor Weihnachten hat die IOTA Stiftung bekannt gegeben, beim EU-Projekt EBSI in Phase 2A zu den fünf ausgewählten Partnern zu gehören. EBSI steht für European Blockchain Services Infrastructure. Ziel von EBSI ist, bis Sommer 2023 einsatzfähige Blockchain-Lösungen für die EU-Staaten vorzustellen, mit denen sich auch grenzübergreifend Alltagsaufgaben von Verwaltung, Industrie und Bürgern erledigen lassen. IOTA hofft laut aktuellem Blogpost, auch nach Mitte 2022 weiter an EBSI beteiligt zu werden, wenn von den jetzigen fünf Partnern voraussichtlich drei ausgewählt werden, um EBSI in Phase 2B fertigzustellen.

Daher richtet sich das Augenmerk der IOTA Stiftung nun darauf, in Tests zu demonstrieren, wie IOTA Technologie EBSI bereichert. Als praktische Beispiele dafür werden die internationale Verwaltung von Urheberrechten und nachverfolgbare Ketten beim Recycling von Elektroschrott genannt. Dabei dürften einzelne Vorgänge sicher in der Blockchain dokumentiert werden, wo berechtigte Stellen dann auf die Daten zugreifen können. IOTA bringt bei seinem Einsatz für EBSI die deutsche Software AG als Subunternehmer mit an Bord.

Technologische Herausforderungen bei EBSI für IOTA

Von technologischer Perspektive aus benennt die IOTA Stiftung fünf Kernthemen, welche in den kommenden Monaten bei EBSI anstehen:

1. Skalierbarkeit: Aktuell kann das Tanglenet von IOTA bis zu 1.000 Transaktionen pro Sekunde (TPS) bearbeiten. Vorhersehbar ist, dass EBSI mit seinen diversen Anwendungsfällen nach deutlich mehr Kapazität verlangt. IOAT will dies perspektivisch durch Sharding bewerkstelligen und auf das eigentliche Tanglenet weitere Netzwerke aufsetzen.

2. Konsensmechanismus: Um in EBSI Blockchains Aktionen zu validieren, schlägt IOTA seinen eigenen Konsensmechanismus vor. Dieser soll in einem dezentralen IOTA 2.0 durch Mana als Zahlungsmittel für Gebühren verfeinert werden. Wichtig auch: IOTA schlägt vor, EBSI Netzwerke und deren Konsensfindung an jeweiligen Aufgaben auszurichten.

3. Governance: Um EBSI Blockchains zu steuern, müssen EU-Richtlinien eingehalten und unterschiedliche Behörden eingeschaltet werden. Jeweilige Führungsmodelle will IOTA dabei flexibel technologisch umsetzbar machen.

4. Identität: Digitale Identitäten im Einklang mit Privatsphäre und Datenschutz werden bei EBSI unabdinglich sein. Hier hat IOTA mit Identity bereits Vorarbeit geleistet, die auch in anderen Projekten als EBSI schon erprobt wird.

5. Interoperabilität: Unter diesem Stichwort verweist die IOTA Stiftung auf die Notwendigkeit, EBSI mit anderen Blockchains und Protokollen verknüpfbar zu machen. Dafür will man Brückenlösungen entwickeln und die weitverbreitete Ethereum Virtual Machine (EVM) für Smart Contracts integrieren.

Fazit: EBSI für IOTA ein Prestigeprojekt

IOTA-Chef Dominik Schiener frohlockt auf Twitter bereits, dass EBSI für IOTA die Massenadoption bedeuten wird angesichts von mehr als 400 Millionen EU-Bürgern. In die Kommentare mischen sich aber auch kritische Fragen dazu, wie IOTA die selbstdefinierten Aufgaben ohne Dezentralität bewerkstelligen will. Im Tanglenet des aktuellen IOTA 1.5 ist ein zentraler Koordinator unter Kontrolle der Stiftung als letzte Entscheidungsinstanz festgeschrieben. Eine solche Architektur aber passt nicht zu EBSI, wo EU und Mitgliedsstaaten auf eine unabhängige und transparente Struktur setzen wollen. Mit einem dezentralen IOTA 2.0 wird dieses Kriterium einmal erfüllt – doch ob IOTA 2.0 wirklich bald kommt, ist nach Rückschlägen unsicher. Bei EBSI kann vorerst nur auf das DevNet für IOTA 2.0 verwiesen werden, welches Tests erlaubt, aber nicht für die Praxis freigegeben ist. Wie auch in unserem Jahresrückblick zu IOTA festgestellt: Dezentralisierung als Kernthema wird IOTA in 2022 begleiten und sich auch auf die Chancen auswirken, bei EBSI bis in die Endphase beteiligt zu sein.


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