Für Anleger in Ethereum (ETH) war das Kryptojahr 2021 beeindruckend: Die zweitwichtigste globale Kryptowährung konnte ihren Wert mehr als verfünffachen. Wir schauen auf die letzten zwölf Monate zurück.
Auch im Jahr 2021 war für die Kryptoszene nicht allein Bitcoin (BTC) maßgebend. Ethereum (ETH) stärkte seine Position als die Nummer Zwei unter den Kryptowährungen, was sich deutlich in der Preiskurve widerspiegelt. Wurden zum 1. Januar 2021 pro Ethereum noch Preise von gut 700 US-Dollar aufgerufen, notiert ETH in der letzten Woche 2021 bei Ständen um 4.000 US-Dollar. Die gut 500 Prozent Plus bei Ethereum in nur einem Jahr haben Gründe.
Schon der Jahresanfang 2021 versprühte bei Ethereum Optimismus. Denn noch kurz vor dem Jahreswechsel ging bei Ethereum mit der Beacon Chain das erste technologische Puzzlestück für Ethereum 2.0 ohne Zwischenfälle live.
Wachstumssparten DeFi und NFTs treiben Ethereum an
Wer Bitcoin und ETH vergleichen möchte, muss wissen: Ethereum hat in seinem Ursprungscode bereits die Möglichkeit von sogenannten Smart Contracts verankert. Damit hat ETH gegenüber BTC den Vorteil, sich auch für die Sparte Decentralized Finances (DeFi) als Basiswährung und Ökosystem anzubieten. Projekte wie die dezentralisierte Kryptobörse Uniswap (UNI) nutzen dies aus und schüren so stetig die Nachfrage nach Ethereum.
Ähnliches gilt für das Thema NFTs (Non-fungible Tokens), welches spätestens im März 2021 einem breiten Publikum bekannt wurde. Das Auktionshaus Christie ´s bot das digitale Kunstwerk „Everydays: the First 5,000 Days“ von Beeple als NFT an und am Ende einer Bieterschlacht standen für die Collage 60,25 Millionen US-Dollar plus Aufgeld zu Buche. Beeple verlässt sich bei seiner Kunst auf das Ökosystem von Ethereum und Christie ´s war auch erstmals bereit, ETH als Zahlungsmittel zu akzeptieren. „Everydays: the First 5,000 Days“ steht nun als bislang drittteuerste Werk eines lebenden Künstlers in den Ranglisten des Kunstmarkts.
Auch andere NFT-Kunstprojekte wie CryptoPunks und Ether Rock erlebten Rekordverkäufe mit Ethereum als technologischer Basis und Zahlungsmittel. Was sich in 2021 hier herauskristallisierte: Ethereum beansprucht bei NFTs und DeFi große Marktanteile erfolgreich für sich.
Ethereum – Transaktionsgebühren und Skalierbarkeit machen Sorgen
Was die Partystimmung bei ETH empfindlich stört, war für 2021 vorhersehbar. Mit immer mehr Projekten und ihren Nutzern, die bei Ethereum andocken, ist die Blockchain von ETH an ihre Grenzen gekommen. Gerade einmal 14 Transaktion pro Sekunde (TPS) kann Ethereum technologisch bewältigen, doch die Zahl der gewünschten Transaktionen liegt meist deutlich höher.
Ethereum Transaktionsgebühren von regelmäßig mehr als 40 US-Dollar und in Stoßzeiten von über 100 US-Dollar erhöhten in 2021 den Druck, hier an Schrauben im Konzept zu drehen. Das Upgrade London mit Detail EIP-1559 stellte im August 2021 eine grundsätzliche Neuordnung der ETH Transaktionsgebühren dar.
Aber schnell stellte sich heraus: EIP-1559 konnte zwar deflationäre Tendenzen bei Ethereum anstoßen und erlaubt es, zuverlässig vorherzusagen, wann eine Transaktion stattfindet. Doch die eigentlichen Transaktionsgebühren bei ETH bleiben weiter unverhältnismäßig hoch, was bei großen Geschäften weniger stört, doch Kleinanleger zu recht verärgert.
Ethereum boomt bei Anlegern auch als Inflationsschutz
In den USA, aber auch der EU zeigte sich in 2021 deutliche Inflation. Anleger sehen dann Bitcoin und Co. zunehmend als Schutz, Stichwort „digitales Gold“ für BTC und „digitales Silber“ für Ethereum. Dieses Argument pro ETH fand in 2021 immer mehr Beachtung, wie auch unsere Analysen im August und Dezember nachwiesen.
Klassische Finanzmärkte reagierten in 2021 zwar noch zurückhaltend auf Ethereum, hier ist Bitcoin mit Futures und EFTs als bekannten Finanzinstrumenten einfacher zugänglich. Alles andere als ein Vordringen von Ethereum in 2022 auch in regulierte Anlageklassen aber wäre eine Überraschung.
Prognose 2022: Ethereum 2.0 sehnlich erwartet
Für 2022 erwartet Ethereum eine Zeit, in der sich die Blicke auf die Entwickler richten. Denn Hoffnungen auf einen Launch von Ethereum 2.0 noch in 2021 erfüllten sich nicht, die Probleme Transaktionsgebühren und Tempo bei ETH aber bleiben. Mit einer Umstellung des Protokolls auf Proof-of-Stake soll Ethereum 2.0 diese Schwierigkeiten beseitigen.
ETH Erfinder Vitalik Buterin bezeichnet das Upgrade mittlerweile schon als „Endspiel“. Experten weisen parallel dazu darauf hin, dass Ethereum 2.0 kein Selbstläufer ist und nicht auf einen Schlag alle Probleme löst.
Für mittel- und langfristig denkende Anleger empfiehlt sich demnach, bei Ethereum immer auch auf die technologische Weiterentwicklung zu schauen. Verzögerungen bei Ethereum 2.0 könnten die Preiskurve von ETH belasten, spürbare Fortschritte auf der anderen Seite positive Impulse auf den Preis von ETH haben.
Fazit: Ethereum startet 2022 hoffnungsvoll
Mit 4.891 US-Dollar als neuem Allzeithoch für Ethereum hat der Markt Mitte November 2021 die Messlatte für ETH in 2022 gesetzt. An dieser wird sich die Nummer Zwei unter den globalen Kryptowährungen in den kommenden Monaten orientieren wollen. Falls die knifflige Entwicklungsarbeit an Ethereum 2.0 gelingt und anhaltende Magnetkraft für ETH in Richtung DeFi und DApps stützt, scheinen die Aussichten gut. Klar ist aber auch: Rückschläge bei ETH2 und mögliche Einbrüche am Kryptogesamtmarkt würde auch Ethereum nicht ohne weiteres wegstecken.
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