Binance dementiert Bericht über Razzia und Büroschließung in Shanghai

The Block meldet, dass in Shanghai ein Büro der Kryptobörse Binance geschlossen hat, nachdem es von der Polizei durchsucht wurde. Binance-CEO Zhao Changpeng weist den Bericht zurück und spricht von einer rufschädigenden Kampagne.

Zwischen der Krypto-Newsplattform The Block und der Kryptobörse Binance ist ein Streit um den Wahrheitsgehalt einer aktuellen Meldung entbrannt. The Block veröffentlichte am Donnerstag einen Artikel mit der Schlagzeile: “Shanghai-Büro von Binance schließt nach einer Razzia der Polizei”. Wenig später reagierte Zhao Changpeng, der CEO von Binance, und schrieb auf Twitter: “Keine Polizei, keine Razzia, kein Büro. Hoffe Ihr habt nicht bezahlt, um diesen FUD zu lesen”.

FUD ist die Abkürzung für “Fear, Uncertainty and Doubt” und beschreibt Strategien, mit denen das Image von Unternehmen beschädigt werden soll. CZ legte mit einer Reihe von weiteren Tweets nach und deutet an, dass er von einer gezielten bezahlten Kampagne gegen Binance ausgeht.

Binance vs. The Block: Wer hat recht in der Shanghai-Story?

In dem fraglichen Artikel beruft sich The Block auf mehrere Quellen, die aber anonym bleiben. Demzufolge habe Binance in einem Büro in Shanghai 50 bis 100 Angestellte beschäftigt, die nun nach Singapur versetzt wurden. Grund für die abrupte Schließung des Büros sei eine Razzia gewesen. Zu den von der Umsiedlung betroffenen Personen gehörten laut The Block auch Zhao Changpeng selbst und Binance-CMO Yi He. Das Online-Journal vermutet, dass die Razzia im Zusammenhang mit Bestrebungen der chinesischen Polizei stehen, gegen Aktivitäten im Bereich Kryptowährungen vorzugehen.

The Block hatte auch einen Binance-Sprecher befragt. Dieser sagte wie CZ, man habe kein “ständiges Büro” in Shanghai. Wenn Team-Mitglieder von aus China aus arbeiten würden, täten sie dies als “remote worker”. Ein Mitarbeiter von The Block postete Screenshots, die beweisen sollen, dass Binance zu früheren Zeitpunkten selbst die Existenz eines Büros in Shanghai bestätigt habe. Ebenfalls kündigte das Unternehmen auch an, dass man den Artikel intern weiter kritisch prüfe und gegebenenfalls korrigieren werde.

https://twitter.com/Dogetoshi/status/1197640722217938949

Zhao Changpeng wiederum sagte, es ließe sich zwar über die genaue Definition von Büro streiten. Doch er verneinte kategorisch, dass es eine Razzia gegeben habe. Zu Versetzungen nach Singapur äußerte er sich ebenso wenig wie dazu, ob er selbst davon betroffen war. Stattdessen notierte er, wer ein Kryptoprojekt angehe, müsse dabei auch finanzielle Reserven für das Bekämpfen von FUD-Nachrichten bereitstellen.

Aus der Ferne beobachtet ist es derzeit schwer zu entscheiden, welche Darstellung dichter an der Wahrheit ist. The Block genießt in der Kryptoszene Vertrauen als eine seriöse Nachrichtenquelle und hält bis jetzt an seinem Artikel und Schlagzeile fest. CZ ist in der Kryptobranche gerade wegen seiner offenen Kommunikation auch in Krisenfällen wie dem Binance-Hack vom Mai respektiert. Eine Polizeimeldung zumindest scheint nicht vorzuliegen.

Imageschaden für Binance durch The Block?

Ob der Bericht noch ein juristisches Nachspiel haben wird, ist offen. Festzustehen scheint, dass Binance Aktivitäten in China vorerst auf Eis legt, denn verneint wurden auch Pläne über die Eröffnung eines Büros in Peking. Offizieller Hauptsitz von Binance ist Malta und das Tagesgeschäft wurde zu keinem Zeitpunkt unterbrochen. Interessant für die Kryptobranche bleibt, wie sich das offizielle China verhält. In den vergangenen Wochen zeichnete sich ein positives Umdenken aus Peking an und Präsident Xi Jinping setzte sich an die Spitze der Blockchain-Befürworter. Gleichzeitig aber gehen die Behörden aktiv gegen Betrugsfälle vor und hat dabei mehr als 775 Kryptowährungen im Visier. Das letzte Wort in dieser Affäre um Binance und The Block ist wohl noch nicht gesprochen.


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