210 Millionen US-Dollar lässt es sich die US-Kryptobörse FTX kosten, für die kommenden 10 Jahre Werbepartner des E-Sport-Teams TSM zu sein. Der Deal markiert einen Rekord.
Über die Leichtigkeit, mit der von großen Namen aus der Kryptobranche mit neuem Reichtum umgegangen wird, ist schon viel berichtet worden. Hier knapp 70 Millionen US-Dollar für ein NFT, dort gut 4,5 Millionen für ein Mittagessen mit Warren Buffett – nur zwei Beispiele, die staunen lassen. Jetzt sind es gleich 210 Millionen US-Dollar, welche die Kryptobörse FTX dafür hinlegt, über die nächsten 10 Jahre als Hauptsponsor mit dem E-Sport-Team TSM zu werben. Die New York Times vergleicht die Summe mit anderen Rekorddeals im Profisport: Das Baseball-Team New York Mets kriegt von der Citibank ebenfalls 21 Millionen US-Dollar im Jahr und soll damit den bisher höchstdotierten Sponsorvertrag im nordamerikanischen Profisport haben.
E-Sport und FTX – passt das zusammen?
FTX ist unter den weltweit agierenden Kryptobörsen besonders für sein umfangreiches Portfolio an Derivaten bekannt. Das Geschäftsfeld ist enorm gewinnträchtig – und der CEO von FTX heißt Sam Bankman-Fried. Er sieht in seinem Job auch gesellschaftliche Verantwortung und glaubt daran, dass DeFi, Bitcoin und Co. die Welt gerechter machen.
Über E-Sport erreicht FTX die jüngeren Generationen. Auf weit mehr als 1 Milliarde Umsatz jährlich wird die Sparte E-Sport bereits geschätzt und Optimisten sehen einzelne Disziplinen für die Zukunft auch bei den Olympischen Spielen vertreten. Das von FTX ausgesuchte Team TSM (Team SoloMid) aus Los Angeles soll künftig als TSM FTX auftreten. Es ist in der Branche ein großer Name, mit Siegen in Serie in populären Wettbewerben wie League of Legends. Doch genau hier liegt auch Problem für FTX: Die Regularien großer E-Sport-Wettbewerbe verbieten den teilnehmenden Teams manchmal die direkte Nennung von Sponsoren, wie der Chef von TSM, Andy Dinh, auf Reddit bestätigte.
Ob FTX und Sam Bankman-Fried dieses Detail bekannt war, ist bislang nicht geklärt. Sichtbarkeit im Sport hatte sich FTX zuletzt auch im Basketball in der NBA erkauft mit den Namensrechten in der Arena der Miami Heat. Diese heißt nun bis 2040 FTX Arena, 135 Millionen US-Dollar wurden dafür gezahlt.
Fazit: Kryptowerbung und Profisport – große Deals werden normal
Im deutschen Fußball ist der BVB Vorreiter mit einem Sponsor aus der Kryptobranche, andere ruhmreiche Teams wie der FC Barcelona haben sogar schon Fan Token. In der NBA sind NFTs ein großes Ding und im E-Sport ist der FTX-Konkurrent Coinbase schon als Sponsor tätig. Der Profisport als Werbefläche und zugleich Feld für Innovationen ist für die Kryptobranche attraktiv. Ob sich die bisweilen übermütigen anmutenden Investments dann mittelfristig auszahlen, wird die Zukunft zeigen. Im E-Sport aber wird man an FTX künftig kaum vorbeikommen.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar