Bitcoin 2022 Jahresrückblick: Höhenflug von BTC gestoppt

Mit rund 66 Prozent Minus verlief die Preiskurve von Bitcoin (BTC) über das Kryptojahr 2022 enttäuschend. Unser Jahresrückblick 2022 zeigt, wie es dazu kam, und blickt auf die Chancen für 2023.

Als in der Silvesternacht 2021/22 die Feuerwerke knallten, war die Stimmung auch in der Kryptoszene bestens. Angeführt von der Leitwährung Bitcoin (BTC) war 2021 für Anleger in Kryptowährungen ein sehr gutes Jahr gewesen, unser Jahresrückblick hielt gut 60 Prozent Plus in der Preiskurve fest. So startete Bitcoin dann mit Preisen um 46.000 US-Dollar am 1. Januar 2022 in das neue Kryptojahr – und BTC schließt es Ende Dezember mit Preisniveaus um 16.800 US-Dollar ab. 66 Prozent Minus über die zwölf zurückliegenden Monate markieren für Bitcoin einen deutlichen Rückschlag und für Anleger ein durchweg enttäuschendes Jahr.

Russlands Angriff auf die Ukraine: Bitcoin im Fokus

Erste Nervosität breitete sich spätestens dann aus, als Russland am 24. Februar seinen Angriffskrieg auf die Ukraine begann und klar wurde, dass Sanktionen auf die Weltwirtschaft durchschlagen würden. Doch Bitcoin demonstrierte zu dem Zeitpunkt noch seinen Pluspunkt als globale Ersatzwährung. Die Ukraine freute sich über Millionenspenden in Echtzeit, die in Bitcoin und anderen führenden Kryptowährungen gesammelt wurden. Der Aggressor Russland wiederum erkannte in Bitcoin eine Möglichkeit, Sanktionen zu umgehen und änderte Gesetze, auch Bürger schichteten Geldreserven in BTC um.

So gelang es Bitcoin im Kryptojahr 2022 zunächst, drastische Einbrüche der Preiskurve zu verhindern. Krypto-Milliardär Mike Novogratz warf noch im April 2022 ein mittelfristiges Kursziel von 500.000 US-Dollar pro Bitcoin in die Runde. Analysten sahen in der Tatsache, dass bereits 19 der künftig einmal 21 Millionen BTC geschürft sind, als positives Indiz für mögliche Kursgewinne, auch die Halbzeit im Bitcoin Halving Mechanismus stützte optimistische Aussichten.

Bitcoin und der Crash von Terra (LUNA)

Doch Anfang Mai 2022 erlebte der Kryptomarkt einen gewaltigen Rückschlag, das mit windigen Konzepten aufgeblähte Ökosystem um Terra (LUNA) und den algorithmischen Stablecoin UST kollabierte innerhalb weniger Tage und vernichtete dabei zig Milliarden Kapital. Der Crash befeuerte das Lager, welches Bitcoin und Co. schon immer als unseriös verdammten und führte zu Abverkäufen. BTC konnte die Stützlinie von 30.000 US-Dollar nicht mehr halten und rutschte im Juni temporär unter die kritische Marke von 20.000 US-Dollar. Bitcoin war damit im Frühsommer 2022 in einer Situation angelangt, die prägend für das ganze Jahr werden sollte.

Inflationsschutz: Glaube in BTC beschädigt

Die Entwicklung traf natürlich auch das Bitcoin Land El Salvador, wo BTC als gesetzliches Zahlungsmittel von Präsident Nayib Bukele propagiert wird. Er hatte Kursgewinne von Bitcoin prognostiziert und sieht sich und sein Land nun in einer Lage, wo die BTC Strategie Sorgen um finanzielle Stabilität provoziert. Auch die Hoffnungen von Teilen der Kryptoszene, andere südamerikanische Länder würden dem Beispiel El Salvador folgen und Bitcoin in den Alltag integrieren, erfüllten sich nicht.

Herbst und Sommer 2022 hielten für Bitcoin weitere enttäuschende Nachrichten parat. Der E-Automobilhersteller Tesla stieß unter dem Kommando von Elon Musk 75 Prozent seiner BTC Reserven ab. Die Annahme, dass Bitcoin als „digitales Gold“ zuverlässig Schutz vor Inflation biete, ließ sich kaum noch halten.

Bitcoin auch durch FTX Insolvenz angeschlagen

Zeit dafür, sich nachhaltig zu stabilisieren, fand die Preiskurve von Bitcoin anschließend bis zum Jahresende nicht mehr. Im November erschütterte die Insolvenz der zweitgrößten globalen Kryptobörse FTX die Märkte, Domino-Effekte und die Psychologie der Märkte taten ihr übriges.

Dramatisch ist die Situation für Bitcoin Miner, bei denen erst ein Preislevel von mindestens 30.000 US-Dollar pro BTC Profitabilität garantiert. Erste Bitcoin Miner haben bereits aufgegeben, Hardware kann nur noch mit Rabatt verkauft werden, weitere Ausfälle sind vorhersehbar.

Fazit: Findet Bitcoin 2023 zu alter Stärke zurück?

Als Anleger musste man in 2022 bei Bitcoin schon das Glück eines perfekten Timings erwischen, um Gewinne zu realisieren. Die Höhenflüge von 2021, als BTC im November sein weiterhin gültiges Allzeithoch von 69.000 US-Dollar erzielte, erscheinen wie aus einer anderen Epoche. Die Auswirkungen der FTX Pleite auf die Kryptoindustrie sind noch nicht ausgestanden und weitere Turbulenzen zu befürchten. So gehört schon eine gute Portion Optimismus dazu, um Bitcoin im Kryptojahr 2023 Rallyes zuzutrauen. Die Aussichten für Bitcoin beinhalten mehr regulatorischen Druck und eine weiterhin angespannte Weltwirtschaft. Andererseits erkennen derzeit viele Experten Anzeichen einer Bodenbildung, was dafür sprechen würde, aktuell relativ günstig BTC kaufen zu können. Denn schlimmer als das Kryptojahr 2022 kann 2023 eigentlich nicht werden, heißt dann die Devise.


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