Bitcoin und Co. in 2022: Welche Anlagen haben am wenigsten verloren?

Das Kryptojahr 2022 war durchweg von deutlichen Verlusten geprägt, die Leitwährung Bitcoin (BTC) erlebte 60 Prozent Minus. Der Marktüberblick zeigt, wo trotzdem Anlass zu Optimismus besteht.

Kurz vor Weihnachten ist es Zeit, einen Blick auf Kursentwicklungen und Tendenzen im Kryptojahr 2022 zu werfen. Wie es die die Leitwährung Bitcoin (BTC) mit 60 Prozent Minus seit dem 1. Januar schon andeutet: Wirkliche Gewinner waren absolute Mangelware. In den meisten Sparten dreht es sich darum, die Werte zu identifizieren, welche in ihre Verluste im Vergleich zur Konkurrenz einschränken konnten. Wir geben eine Übersicht:

– DeFi und Ethereum (ETH): Die nach Bitcoin zweitwichtigste Kryptowährung der Welt konnte sich nicht gegen die Trends stellen, Ethereum rutschte trotz des zukunftsträchtigen Protokollwechsels (“The Merge“) seit dem Neujahrstag um fast 70 Prozent ins Minus. Doch in der Sparte Dezentralisierte Finanzen (DeFi) kann Lido Staked Ethereum (stETH) seine Marktführerschaft verteidigen: stETH weist derzeit eine Marktkapitalisierung von um 5,7 Milliarden US-Dollar auf, ein Minus von “nur” etwa 4 Prozent bezogen auf den Jahresanfang. stETH von Lido ist damit der erfolgreichste Token, hinter dem für das Staking eingebrachte Ethereum stehen. Spannend wird, wenn ab voraussichtlich März 2023 stETH auch wieder in “normale” ETH zurückgetauscht werden können.

Noch mutmachend in DeFi: Der Token der wichtigsten dezentralisierten Kryptbörse UniSwap (UNI) verbuchte in 2022 “nur” 48 Prozent Minus bei der Marktkapitalisierung und beim DeFi-Stablecoin DAI blieben die Verluste bei der Marktkapitalisierung auf 42 Prozent begrenzt. Hier zeigt sich: DeFi ist nicht aufgeben.

– Trust Wallet Token (TWT): Unter den 100 kapitalstärksten Kryptowährungen der Welt ist Trust Wallet Token der Coin, welchem die größten Zugewinne gelangen. Zum 1. Januar notierte TWT noch bei 0,71 US-Dollar, die aktuellen Stände von gut 1,50 US-Dollar bedeuten mehr als 100 Prozent Plus. Trust Wallet Token wurde Anfang 2021 von der Kryptobörse Binance gelaunched und TWT ist Stimmzettel bei der Selbstverwaltung des Projekts. Die Trust Wallet als Software-Lösung für das sichere Verwahren von Bitcoin und Co. erhielt Zulauf auch, weil der Crash der Kryptobörse FTX aufzeigte, wie wichtig es ist, Krypto-Guthaben selbst unter Kontrolle zu haben und nicht längere Zeit bei Kryptobörsen zu lagern.

Weitere Coins mit Zugewinnen: GMX als Token der gleichnamigen DEX (Dezentralisierte Kryptobörse) machte 100 Prozent Plus in 2022. Auch LEO mit immerhin noch 6 Prozent Plus in 2022 ist nativer Token einer Kryptobörse, hier von Bitfinex, einem zentralisierten Anbieter.

Dogecoin (DOGE) und andere Meme-Token: Nicht zuletzt durch die Twitter-Übernahme von “Dogefather” Elon Musk konnte Dogecoin zwischenzeitlich einige eigene Rallyes erleben. Unter dem Strich bleibt es für DOGE in 2022 bei um 55 Prozent Minus, womit man sich gegenüber Bitcoin mehr als behauptete. Der selbst ernannte “Dogecoin-Killer” Shiba Inu (SHIB) konnte da nicht mithalten, die Verluste in 2022 für SHIB summieren sich auf etwa 75 Prozent. ELON (Dogelon Mars) spielt als Meme-Coin auf Elon Musk und DOGE zugleich an, was aber nicht vor gut 80 Prozent Minus in diesem Jahr schützte.

– Krypto-Aktien: Der Finanzdienstleister Block hieß früher Square und legt einen Schwerpunkt auf Kryptwährungen. Die Aktie mit dem Kürzel SQ verzeichnet in 2022 rund 55 Prozent Minus, was Block als börsengehandeltes Unternehmen mit Krypto-Bezug noch vergleichsweise gut wegkamen ließ. Die COIN Aktien der Kryptobröse Coinbase verloren seit 1. Januar 85 Prozent im Wert. MicroStrategy (MSTR) als Vorreiter unter den NASDAQ-Unternehmen mit Focus auf langfristige Anlagen in Bitcoin musste gut 60 Prozent Minus in diesem Jahr hinnehmen.

– Klassische Alternativen: Der Kreditkarten-Gigant Visa zeigte sich auch in 2022 offener gegenüber der Kryptoindustrie als der große Konkurrent Mastercard. Die Aktie mit dem Kürzel V für Visa kam in 2022 mit etwa 5 Prozent Minus davon, bei Mastercard (MA) waren es knapp 7 Prozent. Western Union (WU) als einer der großen Finanzdienstleister, die auf internationale Geldtransfers spezialisiert sind, verlor im Aktienkurs dieses Jahr etwa 26 Prozent.

Fazit: Kryptomärkte in 2022 für Anleger mit vielen bitteren Pillen

Du merkst: Man musste im Kryptojahr 2022 schon nach der Nadel im Heuhaufen suchen, um die Altcoins zu finden, welche nachhaltige Gewinnchancen demonstrierten. Die zusammengerechnete Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen schrumpfte von 2,3 Billionen US-Dollar zum Jahresanfang auf aktuell gut 800 Milliarden US-Dollar zusammen, was die Verluste auf breiter Front überdeutlich demonstriert. Eine schnelle Kehrtwende erwartet kaum ein Experte und deshalb gilt umso mehr: Ohne eigene Recherche ist es ein Glücksspiel, die Altcoins herauszufiltern, welche es schaffen, in eingetrübtem Umfeld ein eigenes Momentum zu entwickeln.


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