EOS: Interesse von Entwicklern schwindet, auch TRON verliert an Boden

Kryptowährungen wie EOS und TRON bewerben die Vorzüge ihrer Blockchains für DApps und Smart Contracts. Doch eine aktuelle Studie zeigt, dass Entwickler dort ihr Engagement stark reduziert haben. Marktführer in diesem Segment bleibt Ethereum.

Im Wettbewerb der Kryptowährungen untereinander sind es nicht nur die Preisentwicklungen, auf die Anleger achten sollten. Vielmehr konkurrieren Altcoins mit Praxisbeispielen für Anwendungsfälle. DApps und Smart Contracts sind Felder, in denen Projekte wie EOS und TRON (TRX) ihre Einzigartigkeit demonstrieren wollen. Doch insbesondere EOS scheint unter Entwicklern an Attraktivität zu verlieren, wie eine aktuelle Studie von Outlier Ventures zeigt. Demnach sind es nun 86 Prozent weniger Entwickler als noch vor einem Jahr, die EOS ihre Aufmerksamkeit schenken. Bei TRON (TRX) betrug der Rückgang 51 Prozent.

Als zweites Kriterium dafür, wie aktiv an Krypto-Ökosystemen gearbeitet wird, wählten die Analysten auf Github veröffentlichte Code-Updates. Hier sind EOS und TRON mit jeweils rund 95 Prozent Minus im Jahresvergleich, was den Trend zu bestätigen scheint. Ohne kontinuierliche Entwicklungsarbeit bleibt eine Kryptowährung leblos. EOS und TRON träumen eigentlich davon, dass Menschen in ihren Netzwerken Coins einsetzen, um DApps und Smart Contracts nutzen zu können. Spiele und Verträge, kostenpflichtige Informationen und Kasinos sind nur einige Beispiele dafür, was sich in DApps mit Smart Contracts so alles verwirklichen lässt. Unbestrittener Marktführer in diesem Bereich ist Ethereum (ETH) mit Marktanteilen von rund 80 Prozent. EOS folgt auf Platz zwei mit knapp 9 Prozent, TRON ist abgeschlagen mit weniger als 3 Prozent.

EOS – ist die Luft raus?

Vor einem Jahr noch hatte Block.one, die Blockchain-Firma hinter EOS, auf einem großen Event die Werbetrommel gerührt. Solche Veranstaltungen sollen neben Anlegern auch Entwickler begeistern. Doch bei EOS folgte auf die Ankündigungen wenig, dass Vorzeigeprojekt Voice wurde sogar technologisch und finanziell von EOS und Block.one abgetrennt. Dementsprechend wenden sich auch Anleger von EOS ab, Anfang Juni 2019 notierte EOS noch bei über 10 US-Dollar und ist mittlerweile auf gerade 2,55 US-Dollar abgestürzt. Jetzt droht EOS sogar aus der prestigeträchtigen Top Ten der nach Marktkapitalisierung wichtigsten Kryptowährungen herauszufallen.

Ethereum bleibt für DApps und Smart Contracts das Maß aller Dinge

Zwar verzeichnet auch Ethereum im Jahresvergleich leichte Kursverluste und eine geringe Abnahme aktiver Entwickler. Doch wer Blockchain und Kryptowährungen einsetzt, um innovative Lösungen zu verwirklichen, greift zu Ethereum. 98 Prozent aller Krypto-Entwickler beschäftigen sich mit dem Ökosystem von Ethereum, heißt es unter Berufung auf eine Studie (https://blog.embarklabs.io/news/2020/03/04/2020-Blockchain-Developer-Survey/) von Embark. Eingerechnet sind dabei ERC-20 Token (https://block-builders.de/was-sind-erc20-token/), Ethereum Classic und andere Ableger.

Wie schlagen sich Newcomer im Bereich aktive Entwickler?

Outlier Ventures sieht Projekte wie THETA und Cardano (ADA) im Aufwind, wenn es darum geht, wo Entwickler sich engagieren. 931 Prozent Plus bei den Code Updates für THETA im Jahresvergleich und 580 Prozent Plus bei Cardano sprechen eine deutliche Sprache. Dabei ist allerdings niedrige Ausgangsbasis zu berücksichtigen, was enorme Wachstumsraten erst möglich macht. Als andere Gewinner im Bereich aktive Entwickler werden Polkadot (plus 40 Prozent) und Cosmos (ATOM) (plus 15 Prozent) genannt. Beide Projekte konzentrieren sich darauf, unterschiedliche Blockchains miteinander kompatibel zu machen, auch im Hinblick auf Smart Contracts und DApps.

Fazit: Aktive Entwickler ein Hinweis auf Preiskurve bei EOS und Co.

Du als Anleger kannst etwa auch einen Blick auf die Studie von DappRadar aus dem April werfen. Ganz ähnlich wie bei den Hinweisen von Outlier Ventures kommst Du zu dem Ergebnis: Es gibt eine ganze Reihe von logischen Kriterien, mit denen sich messen lässt, wie sich Attraktivität von Projekten entwickelt, die sich DApps und Smart Contracts verschrieben haben. Kryptowährungen und ihre Blockhains erfüllen in dieser Sparte mehr Rollen als etwa Bitcoin (BTC), wo Wertspeicher und Zahlungsfunktion die beherrschenden Themen sind.

Wer also in die zukunftsträchtigen Bereiche dezentralisierter Apps und Verträge investieren möchte, kommt an Ethereum nicht vorbei. Mit Ethereum 2.0 stehen dort bahnbrechende Veränderungen in Aussicht und eine unabhängige Community füllt das Ökosystem mit Inhalten. EOS hingegen ist auf dem absteigenden Ast, Block.one hat auch durch die Wahrnehmung von Stimmrechten unabhängige Entwickler verärgert. Im Ökosystem von TRON mit TRX und BitTorrent Token (BTT) ist die Situation komplexer als die Daten suggerieren, da dort durchaus mehrere Coins zusammengezählt werden könnten.

Ein Indiz dafür, wohin sich Entwickler und Anleger orientieren, geben auch die IEOs von Binance und Neulistungen bei Coinbase. Klar ist: Um unter den Altcoins zu bestehen, braucht es aktive Communities UND Investoren.


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1 Kommentar

  1. Wieso wird bei diesem Artikel HIVE vollkommen außenvorgelassen?

    HIVE (Nachfolger von STEEM) hat die meistgenutzte Gaming dApp auf dem Markt (Splinterlands), viele Entwickler und schon einige reale Anwendungen, die funktionieren.
    Meiner Ansicht nach steht HIVE direkt hinter ETH, wenn nicht sogar davor!

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