Im Zusammenhang mit Kryptowährungen wird häufig von dApps gesprochen, dezentralisierten Apps. Aber was sind solche dApps eigentlich genau, wo liegen ihre Vorteile und was unterscheidet sie von normalen Apps und Smart Contracts. Wir erklären es Dir hier.
Die Abkürzung dApp, oft auch DApp geschrieben, steht für decentralized application. dApps setzen eine Blockchain ein, um dezentral organisiert zu sein. Die gewohnten Smartphone-Apps werden von einem zentralen Anbieter betrieben und sind so letztendlich auch von diesem abhängig. dApps punkten hingegen mit ihrer Unabhängigkeit von einem zentralen Punkt. Dies macht beispielsweise bei Apps für Online-Poker Sinn, wo Spieler sicher sein möchten, dass das Spiel fair und manipulationssicher abgewickelt wird.
DApps – vier Kriterien
Üblicherweise werden vier Kriterien genannt, die eine dApp erfüllen muss, damit sie ihren Namen verdient:
- Eine dApp ist Open Source, ihr Code liegt offen. Änderungen in der Software sind nur möglich, wenn eine Mehrheit der Netzwerk-Teilnehmer, also der dApp-Nutzer, dem zustimmen.
- dApps basieren auf einer Blockchain, in der alle Schritte validiert und dokumentiert werden.
- Zu einer dApp gehört auch eine Kryptowährung, mit der in der Anwendung gezahlt werden kann und mit der die Nodes belohnt werden, die Verifizierungsaufgaben übernehmen.
- Im Protokoll der Blockchain, auf der eine dApp läuft, ist ein Konsens Mechanismus verankert. Üblich sind Proof-of-Work oder Proof-of-Stake.
dApps in der Praxis
Im Normalfall werden Kryptowährungen selbst nicht als dApps bezeichnet, obwohl sie grundsätzlich die vier Kriterien für dApps erfüllen. Zu den bekanntesten dApps, die auf der Ethereum-Blockchain laufen, gehören Games wie MyCryptoHeroes, CryptoKitties und Gambling-dApps wie dice2win oder FCK.
Die EOS-Blockchain wurde von Beginn als attraktiv für dApps beworben. Dort wird aktuell ein soziales Netzwerk namens Voice als dApp vorbereitet. Schon jetzt haben auf EOS-Basis dApps wie EOSKnights, Poker EOS und EOS Jacke ein größeres Publikum gefunden.
Ähnlich verhält es sich bei TRON. Auch hier sind es bislang vor allem Gambling-dApps und einfache Games, bei denen sich größere Nutzerzahlen vernetzen. In die berechtigte Kritik gekommen sind dezentralisierte Kryptobörsen (DEX) auch dabei handelt es sich um dApps. Nach Zahlen von DAppRadar kommen einzelne populäre dApps aktuell auf bis zu 4.000 Nutzer täglich und Umsätze von 10 Millionen US-Dollar und mehr.
Was ist der Unterschied zwischen DApps und Smart Contracts?
In einem Atemzug genannt mit Apps werden oft Smart Contracts. Smart Contracts sind bei DApps im Hintergrund für die Kommunikation der dApp mit der Blockchain verantwortlich. Sie übernehmen die Aufgabe, die bei einer normalen Webanwendung etwa durch eine API erfüllt wird. Bei den meisten dApps werden mehrere Smart Contracts parallel eingesetzt, um den Spielfluss oder anderen Anwendungsfälle technisch umzusetzen. Die dApp ist also im Grunde die App oder Webseite, mit welcher der Nutzer in Berührung kommt. Von den Smart Contracts, die dahinter stecken, merkt der Nutzer meist nichts.
Zukunft von dApps
Fachleute sehen in dApps großes Zukunftspotenzial. Bei dApps auf Ethereum-Basis könnte die geplante Protokollumstellung von PoW auf PoS einen wichtigen Impuls bedeuten, weil dann die Blockchain schneller wird. Anwendungsfelder wie Smart Home, digitale Wahlen, Paketverfolgung, Echtheitsnachweise bei Luxusgütern und vieles mehr – wenn Blockchains für Zwecke eingesetzt werden, bei denen Krytowährungen nicht die Hauptrolle spielen, lässt sich die Benutzeroberfläche prinzipiell als dApp gestalten. Mit Spannung beobachtet wird der Start des BitTorrent Token im TRON-Netzwerk, der die Filesharing-Plattform BitTorrent monetarisieren soll und sie zu einer dApp macht. Es wird wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis erste dApps auch Nutzer außerhalb der Kryptoszene finden. Für Dich als Anleger in diesem Zusammenhang wichtig: Populäre dApps können sich positiv auf den Kurs der dahinter stehenden Kryptowährung auswirken.
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