Vor gut einem Jahr machte EOS damit Schlagzeilen, ein dezentralisiertes soziales Netzwerk namens Voice zu entwickeln. Jetzt ist Voice teilweise für die Öffentlichkeit freigeschaltet und wirbt damit, im Gegensatz zu etablierten Plattformen nicht Profit, sondern Nutzer in den Vordergrund zu stellen.
Es sind komplizierte Zeiten für Facebook, in denen große Werbekunden sich der Initiative “#StopHateforProfit” anschließen und Budgets zumindest temporär abziehen. Facebook und seine Tochter Instagram sollen entschiedener gegen Falschinformationen, Hassrede, Rassismus und Darstellung von Gewalt vorgehen, lautet die Forderung. Das Unbehagen über die Marktmacht von Facebook ist nichts ganz Neues, auch das Sammeln von persönlichen Daten durch den blauen Riesen stößt vielen Nutzern bitter auf. Mit Voice als einem dezentralisierten sozialen Netzwerk auf Blockchain-Basis werde ein starke Alternative geschaffen, kündigte Block.one als das Unternehmen hinter EOS zum 1. Juni 2019 an. Jetzt hat man Voice symbolträchtig zum 4. Juli, dem Unabhängigkeitstag der USA, öffentlich zugänglich gemacht und Voice-CEO Salah Michael Zalatimo schreibt in einem Post: Der korrupte Charakter von sozialen Netzwerken, die durch Großunternehmen geschaffen wurde, sei entlarvt. “Es ist Zeit, sich davon zu lösen und Menschen an erste Stelle zu setzen”, wirbt Zalatimo.
Hintergrund zu Voice und EOS
Voice will vor allem damit punkten, mögliche Werbeeinnahmen durch einen Voice Token an die Nutzer zu verteilen, Fake-Accounts auszuschließen und die Moderation von Inhalten der Community zu überlassen. Zunächst war dabei geplant, Voice direkt auf Basis der Blockchain von EOS laufen zu lassen. Davon rückte man aber wieder ab und Voice ist aus technologischer Sicht auf EOSIO aufgebaut, einer Open-Source-Variante von EOS.
Voice ist derzeit für jedermann nur im Lese-Modus. Inhalte teilen und kommentieren können bislang nur Personen, die sich für die Beta-Phase angemeldet hatten. Zum 15. August sollen diese auch Freunde zu Voice einladen dürfen und später im Herbst dann werde Voice tatsächlich für alle vollumfänglich nutzbar, heißt es. Der Voice Token (Voice) wird laut CoinMarketCap noch auf keiner Kryptobörse gelistet.
Block.one hatte Voice im März mit einer Finanzspritze von 150 Millionen US-Dollar untersützt ud sich gleichzeitig dabei selbst von der aktiven Weiterentwicklung verabschiedet. Der ursprünglich noch für 2019 angedachten Start von Voice wurde mehrfach verschoben, zuletzt als Reaktion auf die Corona-Krise aber wie nunmehr vollzogen beschleunigt. Im Moment ist ein ziemliches Sammelsurium, was sich an Inhalten bei Voice in Kategorien wie Krypto, Politik, Sport und Reisen finden lässt. Es fällt aber auch auf, dass Nutzer sich die Mühe machen, eigens für Voice Inhalte zu kreieren. Jedes Like für einen Post soll theoretisch Voice Token bedeuten.
Fazit: Voice startet Aufholjagd unter den sozialen Netzwerken
Abseits der Platzhirsche Facebook, Instagram und Twitter in der westlichen Welt gibt aus der Kryptobranche diverse Projekte neben Voice, die soziale Netzwerke neu definieren wollen. Der Brave Browser ist ein solches Beispiel ebenso wie Steem/Hive oder DLive im Bereich Video. Immer lautet das Versprechen, Nutzer durch eine eigene Kryptowährung an den Umsätzen substanziell zu beteiligen. Doch der Haken an der Sache: Keines der Projekte hat sich bislang aus einer Nische befreien können und erreicht die Verbreitung, die ein soziales Netzwerk braucht, um seinem Namen gerecht zu werden.
Ob Voice als Spätstarter nun Dynamik in den Nutzerzahlen entwickeln kann, zeigen die kommenden Wochen und Monate. Die Preiskurve von EOS zeigt zwar leichtes Plus, dies aber im Einklang mit dem Gesamtmarkt von Bitcoin und Co. Schau Dir Voice hier einfach mal selbst an und entscheide für Dich, ob die Online-Welt wirklich noch ein soziales Netzwerk mehr braucht.
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